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Corona-Infektion des US-Präsidenten
Chaostag an Trumps Krankenbett

Das Weisse Haus liess am Samstag dieses Foto von Trump veröffentlichen. Es soll unterstreichen, dass es dem US-Präsidenten gut geht – und er seinen Amtsgeschäften nachkommt.
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US-Präsident Donald Trump bedankt sich in einem am Samstagabend veröffentlichten Video für all die guten Wünsche, die ihn erreicht haben. Seine Stimme klingt etwas wackelig, sein Haar ist nicht ganz so glattgelegt wie sonst, er trägt keine Krawatte – und wirkt alles in allem wie jemand, der sich ganz schnell für dieses Video aus dem Krankenbett hinter einen Schreibtisch gezwängt hat. Die Botschaft ist klar: Trump will beruhigen. Er will zeigen, dass es ihm so weit gut geht. Und dass es seiner Frau Melania gut geht, die sich wie er mit dem Coronavirus infiziert hat.

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Diese Botschaft schien ihm und dem Weissen Haus wichtig zu sein an einem Tag, an dem die Kommunikation des ärztlichen Teams und des Weissen Hauses sich als, gelinde gesagt, verbesserungswürdig erwiesen hat.

Widersprüchliche Aussagen zu Trumps Gesundheitszustand

Das Weisse Haus irritierte jedenfalls am Samstag mit widersprüchlichen Botschaften über den akuten und den vergangenen Gesundheitszustand des Präsidenten, der jetzt seine zweite Nacht im Krankenhaus verbringen muss.

Gegen Mittag hatte sich Trumps Leibarzt Sean Conley mit neun weiteren Medizinern im Gefolge vor dem Walter-Reed-Militärkrankenhaus positioniert, um der Welt Neuigkeiten über Trumps Krankheitsverlauf mitzuteilen. Was er zu sagen hatte, klang durch die Bank so, als hätte der Präsident mit kaum mehr als ein paar Grippe-Symptomen zu kämpfen. «Wir sind sehr glücklich mit dem Fortschritt, den der Präsident macht», sagte er. Es gehe Trump «sehr gut».

Trumps Leibarzt Sean Conley trat am Samstag mit neun weiteren Medizinern im Gefolge vor die Medien. (3. Oktober 2020)

Dann aber sprach Conley davon, dass Trumps Corona-Diagnose «72 Stunden zurückliege». Was für einige Aufregung sorgte. Demnach wäre Trump schon am Mittwoch erstmals positiv getestet worden. Und nicht erst am späten Donnerstagabend. Und dann wäre Trump in vollem Bewusstsein, infiziert zu sein, am Donnerstag zu einem Spendendinner in sein Golf-Ressort nach Bedminster in New Jersey gefahren.

Später berichtigte Conley sich in einer Mitteilung. Er habe «Tag drei» gemeint. Den Donnerstag als Tag der Diagnose mitgerechnet.

Trump: «Ich denke, ich bin bald zurück»

Das war aber noch harmlos, verglichen mit dem Wirbel, den wenig später ein Auftritt von Trumps Stabschef Mark Meadows auslöste. Als dieser das Krankenhaus verliess, sagte er anwesenden Reportern, Trumps Vitalfunktionen seien «besorgniserregend». Er warnte, dass die «kommenden 48 Stunden entscheidend» für den Verlauf der Krankheit sein würden. «Wir sind immer noch nicht auf einem klaren Weg zu einer vollständigen Genesung.»

Stabschef Mark Meadows geht nach einem Treffen mit Präsident Donald Trump im Walter-Reed-Militärkrankenhaus zu den Reportern.  (3. Oktober 2020)

Meadows hatte bei seiner Ankunft den Reportern ein Update versprochen, bat aber darum, nicht namentlich erwähnt zu werden. Darum wurden seine Aussagen in US-Medien zunächst nur einer Person zugeschrieben, die mit der Gesundheit des Präsidenten vertraut sei. Meadows Bitte wurde allerdings auf Video aufgenommen, das Video wurde im Internet veröffentlicht. Die Quelle für die vergleichsweise nüchterne Zusammenfassung von Trumps Zustand war damit klar.

Trump soll ausser sich gewesen sein, schreiben US-Medien. Kurz nachdem Meadows Aussagen überall nachzulesen waren, twitterte Trump: «Mir geht es gut!» Am Abend dann veröffentlichte der US-Präsident sein vierminütiges Beruhigungs-Video. Er räumte darin ein, dass er sich «nicht so gut» gefühlt habe. Aber dass es ihm jetzt «viel besser» gehe. «Ich denke, ich bin bald zurück und freue mich darauf, den Wahlkampf so zu Ende zu führen, wie wir ihn begonnen haben», sagte er. Allerdings erklärte er auch, dass «der wahre Test» noch vor ihm liege. Was in etwa dem entspricht, was auch sein Stabschef gesagt hat. Mit anderen Worten: Trump ist noch nicht über den kritischen Punkt.

Podium: Donald Trump ist der umstrittenste Politiker der Gegenwart. Im November stellt er sich der Wiederwahl. Wie sind seine Chancen? Wie ist seine Bilanz? Wird ihn Joe Biden schlagen? Und vor allem: Was bedeutet es für die USA und die Welt, wenn Trump vier weitere Jahre regiert? Darüber debattieren: Elisabeth Bronfen, Anglistikprofessorin an der Universität Zürich, Christof Münger, Ressortleiter International beim Tages-Anzeiger, Markus Somm, Publizist. Sonntag, 18. Oktober 2020, Kaufleuten, Pelikanplatz, Zürich. Türöffnung 19.00 Uhr, Beginn 20.00 Uhr. Ermässigter Eintritt mit Carte blanche.

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