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Stiff-Person-Syndrom
Céline Dion: «Ich leide an einer unheilbaren Nervenkrankheit»

Spricht zum ersten Mal über ihre seltene Krankheit: Die kanadische Sängerin Céline Dion während eines Auftritts im Rahmen der «Courage»-Tournee in Québec, Kanada (18. September 2019).
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Schon länger sorgen sich Fans um die Gesundheit von Céline Dion. Erst letztes Jahr musste die «My Heart Will Go On»-Sängerin ihre Las-Vegas-Show absagen. Der Grund: unvorhergesehene gesundheitliche Probleme. Genauer leide die Sängerin an «schweren und anhaltenden Muskelkrämpfen», hiess es damals in einer Pressemitteilung.

Danach war es still um die 54-Jährige. Nun hat sich Dion mit einer Videobotschaft zurückgemeldet – und erstmals ihre Krankheit öffentlich gemacht. In einem rund fünfminütigen Videorichtete sich am Donnerstag eine sichtlich emotionale Dion auf Instagram an ihre Fans. «Ich habe seit langer Zeit mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen», sagte die kanadische Gesangsikone.

 «Es war sehr schwierig für mich, mich diesen Herausforderungen zu stellen und darüber zu sprechen, was ich durchmache. Es tut mir weh, euch mitteilen zu müssen, dass ich nicht in der Lage sein werde, meine Tournee in Europa im kommenden Februar fortzusetzen.» Bei ihr sei vor kurzem eine seltene, unheilbare neurologische Erkrankung namens Stiff-Person-Syndrom diagnostiziert worden, so Dion. Nur einer von einer Million Menschen sei davon betroffen.

Frauen sind doppelt so oft betroffen wie Männer

Das Stiff-Person-Syndrom (SPS) (früher Stiff-Man-Syndrom) wurde erstmals 1956 beschrieben und verursacht gemäss der deutschen Hirnstiftung Muskelsteifheit und manchmal starke Muskelkrämpfe im Rumpf und in den Beinen. Laut dem Swiss Medical Forum führt das SPS in schweren Fällen zu einer massiven Beeinträchtigung der Mobilität und der Selbstständigkeit des Patienten. 

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Genauer handelt es sich bei SPS um eine chronische Autoimmunerkrankung, also um eine durch fehlgeleitete Reaktion der eigenen Körperabwehr verursachte Erkrankung. Wie Andrew McKeon, Professor für Neurologie an der Mayo Clinic, zur «Washington Post» sagt, betrifft SPS die Nerven im Rückenmark und die Neuronen im Gehirn, die die Bewegung regulieren. Wenn das Nervensystem übermässig erregt sei, könne es zu viele Signale an die Muskeln senden, wodurch sich diese versteiften oder verkrampften. 

Laut Neurologen können die Muskelkrämpfe durch Reize wie ein plötzliches Geräusch, eine leichte Berührung oder sogar durch emotionalen Stress ausgelöst werden. Eine Form der Erkrankung kann Muskeln betreffen, die die Augen, das Sprechen, Singen oder Schlucken kontrollieren. Gemäss Experten kann die Krankheit in jedem Alter auftreten, am häufigsten wird sie jedoch bei Menschen mittleren Alters diagnostiziert. Frauen sind dabei doppelt so oft betroffen wie Männer. 

«Alles, was ich kann, ist singen. Das habe ich mein ganzes Leben lang gemacht, und es ist das, was ich am meisten liebe.»

Céline Dion

SPS ist nicht heilbar, kann jedoch behandelt werden. So können die schmerzhaften Symptome mit Physiotherapie und muskelentspannenden Medikamenten gelindert werden. Wenn das nicht ausreicht, kann laut der deutschen Hirnstiftung eine Behandlung mit Medikamenten erfolgreich sein, die das Immunsystem bremsen. Dabei werden wie bei anderen Autoimmunerkrankungen in erster Linie Cortisonpräparate eingesetzt.

Dion ist zuversichtlich

Die Sängerin bestätigte, dass die seltene Krankheit jeden Aspekt ihres täglichen Lebens beeinträchtige. Sie habe Schwierigkeiten beim Gehen und könne ihre Stimmbänder nicht benutzen, um zu singen, wie sie es sich gewohnt sei. «Alles, was ich kann, ist singen. Das habe ich mein ganzes Leben lang gemacht, und es ist das, was ich am meisten liebe», sagte die 54-Jährige.

Dion versicherte ihren Fans, dass sie «ein grossartiges Ärzteteam an ihrer Seite» habe, das ihr helfe, gesund zu werden. Auch ihre drei Kinder unterstützten sie sehr. «Aber ich muss zugeben, dass es ein Kampf ist.» Am Schluss des Videos konnte die Sängerin die Tränen nicht zurückhalten und bedankte sich bei ihren Fans für deren Unterstützung. 

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«Ich vermisse es, euch alle zu sehen, auf der Bühne zu stehen und für euch zu performen. Ich gebe immer 100 Prozent bei meinen Shows, aber genau das ist mir zurzeit nicht möglich», so Dion. Nun habe sie keine andere Wahl, als sich auf ihre Gesundheit zu konzentrieren. «Ich habe die Hoffnung, dass ich mich auf dem Weg der Besserung befinde», sagte sie zuversichtlich.

Gleich mehrere Schicksalsschläge in den letzten Jahren

Es ist nicht der erste Schicksalsschlag der erfolgreichen Sängerin: Bereits 2014 nahm sich Dion eine Karriere-Auszeit, nachdem bei ihrem Ehemann René Angélil Krebs diagnostiziert worden war. Obwohl sie ein Jahr später wieder auf der Bühne zu sehen war, zog sie sich Anfang 2016 nach dem Tod von Angélil erneut zurück. Mit dem Album «Courage» gab sie 2019 schliesslich ihr Comeback und ging auf Welttournee.

Céline Dion und ihr Sohn René Charles an der Beerdigung ihres Ehemanns René Angélil in Montreal, Kanada (22. Januar 2016).

Diese musste sie jedoch aufgrund der Pandemie abbrechen. Im Februar 2023 sollte die Tournee fortgeführt werden. Wie es auf Céline Dions Website heisst, wird der geplante Termin vom 17. Juli 2023 am Paléo-Festival nun abgesagt, die beiden geplanten Auftritte im Zürcher Hallenstadion werden verschoben. Sie finden neu am 13. und 14. März 2024 statt. Tickets für diese Nachholtermine behalten ihre Gültigkeit.