AboInterview mit SP-Spitze«Dafür wären wir letztes Jahr noch als Kommunisten verteufelt worden»
Warum kritisieren sie ihren SP-Bundesrat? Und hat ihre Prämien-Initiative wirklich nichts mit Sarah Wagenknecht zu tun? Mattea Meyer und Cédric Wermuth im grossen Gespräch über Politik und Geld.
Frau Meyer, Herr Wermuth, diese Woche hat der SP-Bundesrat Beat Jans seine 100-Tage-Bilanz als Justizminister präsentiert. Sie beide haben ihn in Ihrem Podcast deutlich kritisiert. Härte von links gegen Migranten zu zeigen, sei keine überzeugende Strategie.
Cédric Wermuth: Beat sagt, was er denkt, das ist auch gut so. Mit uns kann man über alles reden, aber es gibt für uns klare Grenzen: Das Recht auf Asyl darf nicht infrage gestellt werden. Jeder und jede hat das Recht, ein Gesuch einzureichen, das seriös geprüft wird. Ich habe schon mehrmals erlebt, dass von links versucht wurde, mit mehr Härte bei Asylentscheiden eine grössere Akzeptanz für Menschen auf der Flucht zu schaffen. Das funktioniert nicht. Es führt nur dazu, dass die Rechten sich bestätigt fühlen. Wir haben hier eine strategische Differenz zu Beat.