Schutzpatron des InternetsEr wird der erste heilige Millennial
Carlo Acutis verbreitete seinen Glauben über das Internet, bis er mit 15 an Leukämie starb. Nun soll er posthum sein zweites Wunder vollbracht haben.

Ein 2006 im Alter von 15 Jahren an Leukämie gestorbener italienischer Jugendlicher wird der erste katholische Heilige der Millennial-Generation: Papst Franziskus genehmigte die Heiligsprechung des zuvor bereits selig gesprochenen Carlo Acutis, nachdem ihm ein zweites Wunder bescheinigt wurde, wie der Vatikan mitteilte. Italienische Medien bezeichneten Acutis damals als «Influencer Gottes», «Cyber-Apostel» oder «Patron des Internets».
Bei Carlos zweiter kirchlich bescheinigter Wundertat handelt es sich demnach um die Heilung einer Schwerverletzten im Jahr 2022, deren Mutter am Grab des Jungen gebetet hatte. Bereits 2020 war Carlo Acutis seliggesprochen worden. Grund dafür war die angeblich durch seine posthume Fürsprache erfolgte Wunderheilung eines brasilianischen Jungen, der an einer Bauchspeicheldrüsenkrankheit litt.
Carlo wurde in der italienischen Stadt Assisi beigesetzt. Sein in einem Sarg mit Glasfenster aufgebahrter Leichnam – in Jeans, Sweatshirt und Turnschuhen – ist ein beliebtes Ziel katholischer Pilger.

Carlo war zu Lebzeiten ein grosser Computerfan und setzte die Technologie ein, um seinen Glauben zu verbreiten. Ein Termin für seine Heiligsprechung soll in einer Kardinalssitzung festgelegt werden.
Heilige in ähnlicher Funktion
Die katholische Kirche hat für fast alle Berufe und Bereiche Schutzpatroninnen und -patrone. Auch für das Internet und die Informatik ist eigentlich bereits jemand zuständig: Isidor von Sevilla. Der Bischof aus dem 6. und 7. Jahrhundert sammelte im Werk «Etymologiae» das damalige Wissen in einer Art Enzyklopädie. Acutis solle nun sein neuzeitliches Pendant werden. Eine ähnliche Rolle kommt auch Erzengel Gabriel zu. Der Bote Gottes gilt als Heiliger des Fernmeldewesens, da er viele wichtige Nachrichten überbracht haben soll, wie etwa die Verkündung der Geburt Jesu.
Der jüngste Heilige wird Acutis jedoch nicht. Schon in der Antike seien Kinder heiliggesprochen worden, wie SRF schreibt. Und im Mai 2020 sprach Papst Franziskus die 11- und 12-jährigen Kinder von Fatima heilig. Ihnen soll Maria erschienen sein. 1918 starben die beiden Kinder an der Spanischen Grippe, sie sollen jedoch ebenfalls aufgrund ihrer Fürsprache bei Gott post mortem für Wunder gesorgt haben.
Mit Material der Nachrichtenagentur AFP
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