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Burma verurteilt erstmals Gewalt gegen Rohingya

Mit Spannung erwartet: Regierungschefin Aung San Suu Kyi hat sich erstmals zur Gewalt gegen die muslimische Minderheit der Rohingya geäussert.
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Die Regierung in Burma ist bereit, die nach Bangladesh geflüchteten Rohingya wieder aufzunehmen. Das sagte Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi bei einer Rede in der Hauptstadt Naypiydaw am Dienstag. Die Friedensnobelpreisträgerin lud ausländische Diplomaten ein, die Unruhe-Provinz Rakhine zu besuchen, um sich über die dortige Lage zu informieren.

Regierungschefin Aung San Suu Kyi verurteilt erstmals Gewalt. (Video: AFP)

Die meisten Dörfer der Region seien nicht von der Gewaltwelle betroffen, sagte Suu Kyi. «Die Mehrheit hat sich dem Exodus nicht angeschlossen», so die Regierungschefin. «Wir wollen herausfinden, warum es zu diesem Exodus gekommen ist.» Es habe viele Vorwürfe und Gegenvorwürfe gegeben.

Am 25. August hatten Rohingya-Rebellen in Rakhine Polizei- und Militärposten angegriffen, worauf die Armee nach eigenen Angaben mit einer «Räumungsoperation» reagierte. Flüchtlinge erzählten, dass Soldaten und Selbstjustiz-Mobs ihre Dörfer niedergebrannt und wahllos Menschen erschossen hätten.

UNO macht ethnischen Säuberung aus

Menschenrechtsorganisationen und der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, warfen Burma eine ethnische Säuberung vor. Die Rohingya sind staatenlos, seit ihnen das damalige Burma 1982 die Staatsbürgerschaft entzog.

Suu Kyi kündigte neue Bemühungen um eine friedliche Lösung der Flüchtlingskrise im Nordwesten des Landes an: «Alle von uns wollen Frieden und keinen Krieg.» Zugleich versprach sie, Verletzungen von Menschenrechten nicht hinzunehmen. Unabhängig von Religion, ethnischer Herkunft oder politischer Stellung werde gegen alle, die Menschenrechte verletzten, «etwas unternommen».

Wegen der Flucht und Vertreibung von mehr als 400'000 Muslimen ins Nachbarland Bangladesh steht Burma international massiv in der Kritik. Suu Kyi sagte ihre Teilnahme an der UNO-Vollversammlung deshalb ab.

Die «Staatsrätin» betonte, ihre Regierung bemühe sich darum, «Frieden zu schaffen». Zugleich bat sie die internationale Gemeinschaft um Geduld: «Wir sind eine junge und fragile Demokratie, die mit vielen Problemen zu tun hat.» Auf die Rolle des Militärs ging sie zunächst nicht näher ein.

SDA/kfi