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UNO wirft Burma «ethnische Säuberung» vor

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Bereits vor der Krise lebten in den Flüchtlingslagern in Bangladesh rund 400'000 Rohingya: Indonesische Aktivisten protestieren gegen die humanitäre Krise in Surabaya. (5. September 2017)
Geflüchtete Rohingya leben unter ärmlichsten Verhältnissen in den Flüchtlingslagern.
In Burma verfolgt: Angehörige der Rohingya an einer Strasse in Bangladesh. (28. September 2017)
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Die UNO kritisierte die Armee-Angriffe auf die muslimische Minderheit der Rohingya in Burma scharf. Da die Regierung Menschenrechtsbeobachtern den Zugang verweigere, sei kein umfassendes Bild der Lage vor Ort möglich.

Allen Erkenntnissen nach sei die Situation aber ein «Musterbeispiel für ethnische Säuberung», sagte UNO-Menschenrechtskommissar Zeid Raad Al Hussein am Montag vor dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen in Genf.

Langjährige Problematik

Im seit Jahren schwelenden Konflikt zwischen Rohingya-Rebellen und Regierungsarmee im Bundesstaat Rakhine in Burma waren Ende August neue Kämpfe entbrannt. Seitdem wurden hunderte Menschen getötet, nach UNO-Angaben flohen fast 300'000 Rohingya ins Nachbarland Bangladesh.

Die muslimischen Rohingya gelten als eine der am meisten verfolgten Minderheiten der Welt. Weite Teile der buddhistischen Mehrheit in Burma betrachten sie als illegale, staatenlose Einwanderer aus Bangladesh, obwohl viele Rohingya schon seit Generationen in Burma leben.

Flüchtlingslager überfüllt

Die Regierung von Bangladesh hat inzwischen weitere Grundstücke bereitgestellt, um aus dem Nachbarland Burma geflohene Rohingyas unterzubringen. Auf den knapp 8100 Quadratmetern nahe dem Flüchtlingslager Kutupalong sollten zeitweise Unterkünfte für Neuankömmlinge errichtet werden, teilte das Innenministerium am Montag mit. Die Flüchtlinge sollten jetzt auch registriert werden. Am Dienstag wollte Ministerpräsidentin Scheikh Hasina Flüchtlinge besuchen.

«Die beiden Flüchtlingslager, in denen wir arbeiten, sind mehr als überfüllt», sagte die Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks, Vivian Tan. Neu ankommende Menschen würden in Schulen untergebracht oder seien in Behelfslagern an Strassen oder auf Feldern zusammengepfercht, wo es keine Toiletten gebe. Auch Nahrung, sauberes Waser und medizinische Hilfe seien knapp. Viele Menschen kommen nach tagelangen Fussmärschen durch den Dschungel traumatisiert und hungrig an, wie Hilfsorganisationen berichten.

sda/ap/fal