Bürohr – Wirtschaftsnews der WocheElon Musk, der schlanke «Ozempic Santa»
Das «Bürohr» der SonntagsZeitung ist eine Institution. Gerüchte, Possen, Erfolgsmeldungen: Hier lesen Sie, was abseits der grossen Schlagzeilen in der Wirtschaft passiert.
Der Unternehmer Elon Musk überraschte seine Anhängerschaft am zweiten Weihnachtstag mit einem Foto auf dem Kurznachrichtendienst X: Darauf steht der Multimilliardär vor einem üppig geschmückten Weihnachtsbaum in einem Kostüm des Weihnachtsmanns – und wirkt darin schlanker als zuvor. «Ozempic Santa», schreibt Musk dazu und ergänzt: Genau genommen habe er Mounjaro gespritzt – wie Ozempic eigentlich ein Medikament gegen Diabetes, das aber beim Abnehmen hilft. Will Elon Musk sein Gewicht halten, muss der Gründer der US-Weltraumfirma Spacex trotz angestrebter Mars-Mission zumindest auf den Verzehr des gleichnamigen Schokoladenriegels verzichten.
Ein Hype mit Problemen: Die Dubai-Schoggi
Der Hype um Dubai-Schokolade reisst nicht ab. Allerdings gibt es auch Probleme: In Deutschland soll Lindt & Sprüngli der Verkauf seiner «Dubai Chocolade» wegen eines Streits um die Bezeichnung verboten werden. Vor einigen Tagen riefen die Detailhändler Spar und TopCC in der Schweiz die «Orient-Delight-Dubai-Schokolade» wegen Schimmelpilzbefall zurück.
Aber Schweizer Händler wollen beim Trend dabei sein, zeigt ein Blick ins Schweizer Markenregister: mindestens 12 Gesuche auf Markeneintragungen sind hängig. Fünf davon von Lindt unter Chef Adalbert Lechner. Eines ist das Gesuch auf Eintragung einer Wort-/Bildmarke. Das Bild zeigt die grün-goldene Verpackung einer Dubai-Schokolade. Allerdings ohne Schriftzug. Es ist anzunehmen, dass Lindt erst einmal abwartet, unter welchem Namen sie ihre Dubai-Schoggi letztendlich verkaufen dürfen.
«Bedeutender Beitrag»: Lidl exportiert 3000 Tonnen Schweizer Käse nach Europa
Lidl Schweiz unter der Leitung von Nicholas Pennanen verkündet kurz vor Silvester beeindruckende Rekorde: 1000 Preissenkungen habe der Discounter im auslaufenden Jahr durchgeführt, 11 neue Filialen eröffnet und die Preise von über 100 Bioprodukten gesenkt, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag. Darüber hinaus verzeichnete die Lidl-App über 1 Million Registrierungen, und die Zahl der Mitarbeitenden habe erstmals die Marke von 4800 überstiegen. Für alle, denen bei so vielen Zahlen noch nicht schwindlig geworden ist, gibt es noch eine: Lidl habe 3000 Tonnen Schweizer Käse exportiert und damit «einen bedeutenden Beitrag zu den Schweizer Käse-Exporten nach Europa» geleistet. Bei so viel überschwänglicher Transparenz in puncto interner Zahlen bleibt leider eine Frage offen: Warum hält Lidl seine Umsatzzahlen für die Schweiz immer noch geheim?
«The New Nature of Business»: Nächste Generation soll bei Roche das Geschäftsmodell erneuern
Roche-Erbe André Hoffmann schreibt in seinem bislang nur auf Englisch erhältlichen frisch erschienenen Buch «The New Nature of Business», dass die heutigen Wirtschaftsführer noch immer mehr an ökologischen, sozialen und menschlichen Werten zerstören, als sie schaffen. Dabei sollte es andersherum sein: Die Geschäftswelt «muss der Gesellschaft und dem Planeten mehr zurückgeben, als sie von ihr nehmen», fordert der 66-Jährige. Auch beim Pharmakonzern müsse die nächste Generation das Geschäftsmodell erneuern, merkt Hoffmann mit bemerkenswerter Selbstkritik an. Einen Hinweis darauf, wer für ihn in den Verwaltungsrat bei Roche nachrücken könnte. Unter den Danksagungen findet sich bei Co-Autor Peter Vanham neben André Hoffmanns Frau Rosalie auch deren Sohn Frederic. Beide hätten mit «Ideen, Änderungsvorschlägen und Gegenlesen des Manuskriptes» geholfen. Frederic Hoffmann hat einen Master in Sozialem Business und Unternehmertum und wirkt derzeit bei einigen Projekten zu ökologischem und sozialem Umbau mit. Die anderen Kinder der Hoffmanns dagegen werden nicht erwähnt. Vielleicht macht sich da ja jemand startklar für eine neue Wirtschaft bei Roche.
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