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Bühnen Bern
Ex-Tanzchefin Estefania Miranda äussert happige Vorwürfe

Estefania Miranda, Tanzdirektorin von Konzert Theater Bern, in ihrer Wohnung in der Loraine in Bern.
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Im September 2021 schien sie wie vom Erdboden verschluckt: Estefania Miranda, seit 2012 Tanzdirektorin von Bühnen Bern und somit verantwortlich für den grossen Publikumserfolg ihrer Sparte, fiel aus gesundheitlichen Gründen aus und trat zurück. Mit dieser Zeitung hat sie erstmals darüber gesprochen, wie es so weit kam.

Einige Wochen vor ihrer Krankschreibung wegen Burn-outs wurde intern eine Untersuchung wegen angeblicher sexueller Übergriffe durch den damaligen Probenleiter der Tanzsparte eingeleitet – der Fall wurde erst vor einem Jahr publik. Estefania Miranda sagt heute, dass diese Zeit sehr belastend gewesen sei. Insbesondere hätten aber grosse Spannungen in der Zusammenarbeit mit Intendant Florian Scholz zum Zusammenbruch geführt. Sie berichtet von gezielter Benachteiligung ihrer Tanzsparte und von persönlichen Verletzungen. «Ich fühlte mich gemobbt.»

Bizarr am Abgang von Miranda ist, dass sie gar nicht lange weg war: Bereits ein halbes Jahr nach der Auflösung des Vertrags handelte sie mit Scholz ein neues Arbeitspapier aus: Sie sollte ihre Nachfolgerin Isabelle Bischof auf Mandatsbasis unter anderem in der Programmplanung unterstützen und als Gastchoreografin nach Bern zurückkehren.

Vertrag blieb liegen

So weit kam es nicht. Miranda stürzte sich zwar in die Arbeit – doch Scholz unterschrieb den Vertrag nie. Auch wurde die neuerliche Zusammenarbeit nie bekannt gegeben. Bis heute weiss Miranda nicht, weshalb.

Als letzten Herbst die Anschuldigungen gegen den Ex-Probenleiter öffentlich wurden, brach Bühnen Bern die Zusammenarbeit ab. Aus Angst, die Medien würden den Skandal um die angeblichen Übergriffe wieder hochkochen lassen, durfte Estefania Miranda nicht als Choreografin an ihre alte Wirkungsstätte zurückkehren.

Seither befindet sich Estefania Miranda im Rechtsstreit mit Bühnen Bern. Es geht dabei um die Höhe der Abfindung. Das Berner Vierspartenhaus wollte keine Stellung nehmen, wies aber alle Vorwürfe von Miranda zurück.

Nadine Borter und Florian Scholz am Bühnen Bern Point de Presse Untersuchungen über einen Fall sexueller Belästigung in der Sparte Ballett am 26.10.2022 in Bern. Foto: Raphael Moser / Tamedia AG