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Drogenprozess in den USA
Bruder des Präsidenten von Honduras erhält lebenslänglich

Juan Antonio «Tony» Hernández kommt 2017 zu einer Pressekonferenz.
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Der Bruder des Präsidenten von Honduras ist in den USA unter anderem wegen Kokainschmuggels zu lebenslanger Haft plus 30 Jahre verurteilt worden.

Ausserdem wurde die Beschlagnahme seiner Einnahmen aus dem Drogenhandel in Höhe von mindestens 138,5 Millionen US-Dollar (rund 118 Millionen Euro) angeordnet, wie die Staatsanwaltschaft in New York am Dienstag mitteilte.

Der heute 42 Jahre alte Juan Antonio Hernández, genannt Tony, war bereits im Oktober 2019 unter anderem wegen grossangelegten Drogenhandels in New York verurteilt worden. Auch seinem Bruder, dem Präsidenten Juan Orlando Hernández, warf die Staatsanwaltschaft eine Beteiligung am gewalttätigen, staatlich geförderten Drogenschmuggel vor. Dieser war jedoch nicht angeklagt.

Der honduranische Präsident Juan Orlando Hernández

Der frühere Parlamentsabgeordnete «Tony» Hernández war den Angaben nach zwischen den Jahren 2004 und 2018 am Schmuggel von mindestens 185 Tonnen Kokain in die USA sowie an mindestens zwei Morden beteiligt. Er kontrollierte demnach auch zwei Kokainlabore in Kolumbien und Honduras, verkaufte Drogenhändlern Maschinengewehre des Militärs und leitete Millioneneinnahmen aus dem Drogenhandel an seine Partei, die konservative Partido Nacional, weiter.

Er habe ausserdem Schmiergeldzahlungen vermittelt – darunter im Jahr 2013 eine Million Dollar vom mexikanischen Drogenboss Joaquín «El Chapo» Guzmán für den Präsidentenwahlkampf von Juan Orlando Hernández. Der ältere Hernández gewann die Wahl und ist seit 2014 Staats- und Regierungschef des mittelamerikanischen Landes.

Erst am 22. März war ein weiterer Honduraner, Geovanny Fuentes, in New York des Drogenhandels sowie Waffendelikten für schuldig befunden worden. Bei dem Gerichtsprozess zitierte nach übereinstimmenden Medienberichten ein Zeuge auch Präsident Hernández mit der Aussage, er wolle die USA mit Kokain überfluten. Er weist die Vorwürfe zurück.

Guzmán wurde 2019 in New York ebenfalls zu lebenslanger Haft plus 30 Jahre verurteilt. Er sitzt in einem Hochsicherheitsgefängnis im US-Bundesstaat Colorado (lesen Sie dazu auch, wie die junge Anwältin Mariel Colón den Chef des Sinaloa-Kartells aus dem Gefängnis holen will).

SDA/step