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Von Zero to Hero
Plötzlich ist die australische Breakerin die Nummer 1 der Welt

Ihr Känguru-Move macht Rachael Gunn berühmt – doch der Olympia-Jury gefiel er nicht: Null Punkte für die Australierin.
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Es war einer der skurrilsten Auftritte an den Olympischen Spielen. Einer der meistdiskutierten auch. Die 37-jährige Australierin Rachael Gunn fiel beim Breaking-Wettbewerb mit einer ungewöhnlichen Darbietung mit eigenwilligen Moves auf. So hüpfte sie wie ein Känguru über die Bühne oder legte sich hin wie ein gestrandeter Fisch.

Die Jury goutierte dies nicht: Gunn, die unter ihrem Künstlernamen Raygun antrat, verlor jedes ihrer drei Duelle und wurde im Wettkampf ohne einen Punktgewinn Zweitletzte. Hinter ihr nur die Afghanin Manizha Talash. Die war wegen eines politischen Slogans an ihrem Pulli disqualifiziert worden.

Gunn geriet nach der Olympiapremiere in einen Shitstorm, der ihr zu schaffen machte. «Dass mein Auftritt die Tür zu so viel Hass öffnen würde, war ziemlich verheerend», sagte sie hinterher. Sie erhielt aber auch enormen Zuspruch. So oder so wurden aber viele von der Frage umgetrieben, wie es sein konnte, dass es so jemand an die Olympischen Spiele schaffen kann. Es wurde gar eine Petition gestartet, um die Rechtmässigkeit ihres Startplatzes zu überprüfen.

PARIS, FRANCE - AUGUST 09: B-Girl Raygun of Team Australia 
competes during the B-Girls Round Robin - Group B on day fourteen of the Olympic Games Paris 2024 at Place de la Concorde on August 09, 2024 in Paris, France. (Photo by Elsa/Getty Images)

Ein Monat ist seit Paris 2024 vergangen, doch inzwischen ist diese Frage ein Stück weit geklärt: Raygun ist sehr wohl Weltklasse. Wie die World Dancesport Federation (WDSF) nämlich bekannt gab, führt Raygun seit Dienstag die Weltrangliste an. Bemerkenswert: Noch vor zehn Monaten, per 1. November 2023, war sie auf Rang 147 geführt worden. Weit hinter Rebecca Annies, dem besten B-Girl der Schweiz.

Grund für den Aufstieg der australischen Aussenseiterin sind ihre Ergebnisse in den letzten zwölf Monaten, allein diese sind für den Rang massgeblich. Wie die WDSF schreibt, hat Gunn mit ihrem Sieg an den ozeanischen Kontinentalmeisterschaften im vergangenen Oktober nicht nur die Olympia-Qualifikation geschafft, sondern auch 1000 Punkte für die Weltrangliste gewonnen. Mit diesem Sieg sicherte sie sich auch das Olympiaticket.

Allzu lange freuen kann sich Raygun aber nicht über die Spitzenposition. Am 28. Oktober werden diese 1000 Punkte wieder aus der Wertung fallen. Und aus Paris kommen nicht allzu viele hinzu.