Heizpilz wohl als UrsacheSechs Tote bei Explosion in Restaurant in Tschechien
Die Menschen sitzen gemütlich zusammen, als es zur Katastrophe kommt. Bei einem Brand im tschechischen Most hat es viele Tote und Verletzte gegeben.
Bei einer Explosion und einem Brand in einem Restaurant in Tschechien nahe der deutschen Grenze sind sechs Menschen ums Leben gekommen. Zudem seien acht Personen schwer verletzt ins Spital gebracht worden, teilte die Feuerwehr mit. Nach ersten Aussagen von Zeugen sei ein Gasheizstrahler umgefallen, dessen Propangasflasche sich daraufhin entzündet habe.
Zu dem Brand kam es in der Nacht zum Sonntag auf einer verglasten Aussenterasse. Die Flammen breiteten sich nach Angaben der Einsatzkräfte ungewöhnlich schnell aus. Das Unglück ereignete sich in einem Restaurant im Zentrum der Industriestadt Most (Brüx), die rund 60 Kilometer südlich von Dresden liegt. Mehr als 30 Menschen konnten sich aus dem Gebäude und den benachbarten Häusern in Sicherheit bringen.
«Die Tragödie in Most macht mich sehr betroffen», schrieb der tschechische Präsident Petr Pavel bei X. Innenminister Vit Rakusan traf am Unglücksort ein. Es biete sich ein Bild der Zerstörung, sagte der konservative Politiker im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Ein Statiker müsse zunächst prüfen, ob die Brandermittler das Gebäude sicher betreten können. Ein Team aus Spezialisten sollte bei der Identifizierung der Todesopfer helfen.
Ein Reporter des tschechischen Rundfunks berichtete, dass die Flammen zwei bis drei Meter hoch gewesen seien. Das könne man an den Rauchspuren an den benachbarten Fassaden erkennen. Als das Feuerinferno ausbrach, soll in dem Restaurant eine Feier stattgefunden haben. Nähere Details gab es dazu zunächst nicht.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte brannte das Restaurant in grossen Teilen, wie eine Sprecherin der Feuerwehr mitteilte. Ein Angriffstrupp habe unter dramatischen Umständen einen schwer verletzten Gast retten können, den die Flammen auf der Toilette eingeschlossen hätten. Noch während der Löscharbeiten explodierten demnach weitere Gasflaschen.
Viele Kräfte waren im Einsatz, darunter mehr als 60 Feuerwehrleute, 10 Rettungswagen-Teams und die Besatzung eines Rettungshelikotpers. Die Verletzten wurden in Spitä$ler in Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) und Most sowie eine Spezialklinik für Verbrennungen in Prag gebracht. Drei von ihnen schwebten nach Medienberichten zunächst noch in Lebensgefahr.
Ermittler gehen von Fahrlässigkeit aus
Die Polizei hat Ermittlungen wegen mutmasslicher Gefährdung der Allgemeinheit aufgenommen. Eine solche Straftat begeht in Tschechien, wer eine Gefahr für Leib oder Leben einer grösseren Zahl von Menschen oder für fremdes Eigentum in grossem Ausmass herbeiführt. Die Ermittler gehen von Fahrlässigkeit aus. Hinweise auf ein gewaltsames Eindringen von Dritten oder einen Terroranschlag gebe es nicht, hiess es.
Experten warnen immer wieder davor, Gasstrahler, Gaspilze oder Gasgrills in geschlossenen Räumen zu betreiben. Diese sollten nur im Freien benutzt werden. Im Vordergrund steht dabei meist die Gefahr, dass mit dem Rauch gefährliche Mengen an giftigem Kohlenmonoxid entstehen.
DPA/nag
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