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Drama um «It Ends with Us»-Stars
In 7 Kapiteln: Der grosse PR-Krieg zwischen Blake Lively und Justin Baldoni

Zwei Personen bei einem Event, eine Frau mit langem blondem Haar in einem roten Outfit und ein Mann mit dunklem Haar in einem rosa Blazer.
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In Kürze:
  • Die Verfilmung von «It Ends with Us» führte zu einem grossen Streit.
  • Blake Lively und Justin Baldoni sind tief in rechtliche Konflikte verwickelt.
  • Der Film spielte weltweit 351 Millionen Dollar ein trotz der Kontroversen.

Die Verfilmung des Bestsellers «It Ends with Us» von Colleen Hoover hätte der grosse Coup von Schauspielerin Blake Lively und Regisseur Justin Baldoni werden sollen. Doch nach der Premiere wurde der Film von einem Streit überschattet – und eskalierte zu einer öffentlichen PR-Schlammschlacht und einem erbitterten Prozess, bei dem es um mehrere Hundert Millionen Dollar geht.

Wir erklären in 7 Kapiteln, wie es dazu kam – und worum es eigentlich geht:

Details zur Romanverfilmung werden bekannt

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Januar 2023: US-Autorin Colleen Hoover verkündet auf Instagram, wer für die Hauptrollen der Romanverfilmung ihres Mega-Bestsellers gecastet wurde: Justin Baldoni – bekannt aus der Serie «Jane the Virgin» – hatte 2019 für seine Produktionsfirma Wayfarer Studios die Filmrechte für die Booktok-Sensation erworben und wird nicht nur die Regie übernehmen, sondern auch an der Seite von Hollywood-Grösse Blake Lively («Gossip Girl») zu sehen sein. Zusammen spielen sie in dem Liebesdrama Lily Bloom und Ryle Kincaid, die sich bald in einer toxischen Beziehung befinden, bei der es auch zu häuslicher Gewalt kommt. Sony Pictures übernimmt den Vertrieb.

Angespannte Dreharbeiten

April 2o23: Noch vor den Dreharbeiten arbeiten Baldoni und Lively eng zusammen, wie aus den Klagen hervorgeht – doch es kommt bald zu kreativen Differenzen zwischen den Stars. Wie aus Baldonis Beschwerde hervorgeht, schlägt Lively Änderungen am Drehbuch vor und lädt den Regisseur zu sich nach Hause ein, um diese zu besprechen. Doch der 41-Jährige ist laut eigener Aussage überrascht, als bei dem Meeting auch Livelys Ehemann Ryan Reynolds und ihre Freundin Taylor Swift dabei sind. Laut seiner Klage fühlt er sich unter Druck gesetzt, Livelys Änderungen zu akzeptieren, auch wenn er ihre Version – wie er ihr später laut Screenshots schrieb – ohnehin bevorzugte. «Du bist auf ganzer Linie ein Talent», so Baldoni.

Bildschirmfoto von mehreren Textnachrichten über ein Rooftop-Szenenprojekt, datiert am 9. April 2023.

Die Schauspielerin bedankt sich und zeigt sich versöhnlich: «Wenn du gewinnst, gewinne ich. Wenn du gewinnst, gewinnt unser Film. Wir sind uns einig.»

Mai 2023: Kurz nachdem die Dreharbeiten begonnen haben, wird Lively laut ihrer Klage, die sie später einreicht, zum ersten Mal am Set sexuell belästigt. So soll Baldonis Geschäftspartner Jamey Heath unangekündigt in Livelys Trailer reingeplatzt sein, als ihr Oberkörper unbekleidet war. In einem anderen Fall behauptet die Schauspielerin, Baldoni habe während der Dreharbeiten «körperliche Intimitäten improvisiert». Erwähnt wird eine Tanzszene, bei der der Regisseur Lively «mit seinem Mund auf eine Weise berührt» habe, die nichts mit ihren Rollen zu tun hatten – und ihr grundlos zugeflüstert habe: «Es riecht so gut.» Der Vorwurf schockiert umso mehr, weil sich Baldoni selbst seit Jahren als Feminist inszeniert. Er führt etwa seit Jahren den Podcast «Man Enough», in dem er toxische Männlichkeit problematisiert. Erst im Dezember wurde ihm für seine Unterstützung für Frauen eine Auszeichnung verliehen.

Justin Baldoni spricht auf der Bühne der Voices of Solidarity Awards in New York City am 9. Dezember 2024.

Januar 2024: Lively beruft ein Meeting ein, an dem ihr Ehemann, Baldoni, Angestellte von Wayfarer Studios und ein Manager von Sony teilnehmen. Was bei diesem Treffen genau besprochen wurde, schildern die Stars auf ganz unterschiedliche Weise. In Livelys Klage heisst es, dass Baldoni und seinem Team eine Liste mit 30 Punkten vorgelegt wurde, die berücksichtigt werden müssten, damit Lively nach dem Streik in Hollywood ans Set zurückkehre. Während sich viele der Forderungen um das Drehen von intimen Szenen drehen («Keine weiteren Sexszenen, Oralsex oder Orgasmen vor der Kamera»), geht es in einigen auch um das Verhalten von Baldoni und Heath. «Blake dürfen keine weiteren Nacktvideos oder Bilder von Frauen gezeigt werden» und «Baldoni darf nicht mehr über seine frühere Pornosucht sprechen», heisst es darin etwa.

Baldoni behauptet hingegen, dass Livelys Klage «irreführend» sei und viele der in ihrer Beschwerde aufgeführten Punkte «völlig neu und unbegründet waren und nie präsentiert oder diskutiert wurden».

Februar bis Mai 2024: Richtig eskaliert ist der Streit zwischen den Stars offenbar während der Postproduktion. Laut Baldoni habe sich Lively in den Filmschnitt eingemischt und Zugang zum Schneideraum verlangt. Weil sie gedroht habe, andernfalls den Film nicht zu bewerben, habe man ihren Forderungen widerwillig nachgegeben und ihr erlaubt, mit einem eigenen Filmeditor den Film weiterzuschneiden. Klar ist: Am Ende entschied sich Sony für Livelys Filmschnitt. Sie ist im Abspann auch als Produzentin aufgelistet. Reynolds und Swift werden ebenfalls namentlich erwähnt.

Eine seltsame Werbetour sorgt für Gerüchte

Schauspielerinnen Isabela Ferrer (rechts) und Blake Lively posieren bei einem Promo-Auftritt in London (8. August 2024).

August 2024: Wenige Wochen bevor der Film am 9. August in die Kinos kommt, begibt sich die «It Ends with Us»-Crew auf Werbetour. Und es beginnen erstmals Gerüchte zu kursieren, dass es Spannungen zwischen Baldoni und Lively gibt. Internet-Detektive und Fans beobachten, dass die zwei Schauspieler sich auf dem roten Teppich meiden. Trotz – oder gerade wegen – der zahlreichen Schlagzeilen über einen möglichen Streit ist der Film ein Hit und spielt weltweit rund 351 Millionen Dollar ein.

Das Branchenportal TMZ berichtet, dass Baldoni «Fatshaming» betrieben habe. Auch ein weiteres Gerücht hält sich hartnäckig: Lively und Reynolds hätten sich zu stark in den Film involviert. Baldoni engagiert daraufhin Krisenmanagerin Melissa Nathan, die vor einigen Jahren Johnny Depp während dessen Prozess gegen Amber Heard beriet – für viele Internet-User eine Art Schuldgeständnis.

Der Social-Media-Shitstorm

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Nachdem anfangs Baldoni als Übeltäter gilt, richtet sich die Kritik in den sozialen Medien plötzlich gegen Blake Lively: Der Schauspielerin wird vorgeworfen, bei der Promo-Tour unsensibel mit dem Thema häusliche Gewalt umgegangen zu sein. Es kursieren Zusammenschnitte von Interviews, in denen sie auf dem roten Teppich ihre neue Haarpflegelinie bewirbt oder Fans dazu auffordert, sich für den Kinobesuch aufzustylen.

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Ein Videoclip aus dem Jahr 2016, in dem Lively schnippisch auf die Frage einer Journalistin antwortet, macht den Internet-Shitstorm gegen die Schauspielerin komplett.

Lively erhebt Klage gegen Baldoni

Dezember 2024: Wenige Tage vor Weihnachten reicht Blake Lively Beschwerde gegen Baldoni ein. Der Vorwurf: sexuelle Belästigung. Baldonis Anwalt Bryan Freeman entgegnet, dass Livelys Klage ein Versuch sei, «ihren schlechten Ruf wiedergutzumachen». Einen Tag später publiziert die «New York Times» eine grosse Recherche über Baldoni und schockiert damit Hollywood und die Welt: Baldoni und sein PR-Team hätten eine Online-Hetzkampagne gegen Lively orchestriert und Internet-User rekrutiert, die ihren Ruf ruinieren sollten. «Wir können jeden begraben», soll Nathan ihrem Klienten geschrieben haben.

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Baldoni wird daraufhin von seiner Talentagentur fallen gelassen, Stars wie Gwyneth Paltrow, aber auch Autorin Colleen Hoover stellen sich öffentlich auf die Seite von Lively. An Silvester reicht die 37-Jährige offiziell eine Klage gegen Baldoni ein.

Baldoni schlägt zurück

Noch am selben Tag erheben Baldoni und neun weitere Personen, darunter auch seine Krisenmanagerin, eine 250 Millionen Dollar schwere Klage gegen die «New York Times» – wegen Verleumdung. Die Zeitung habe sich mit Livelys PR-Team verschworen, «Rosinen rausgepickt» und Nachrichten manipuliert.

Ryan Reynolds und Blake Lively bei der Premiere von ’It Ends With Us’ im AMC Lincoln Square, New York, 6. August 2024.

Zwei Wochen später reicht Baldoni zusätzlich eine Gegenklage gegen Lively und Reynolds ein, die angeblich versucht hätten, seinen Ruf und seine Karriere zu zerstören. Er fordert Schadenersatz in Höhe von 400 Millionen Dollar. Livelys Anwälte lassen verlauten, dass Baldonis Klage «ein weiterer Punkt im Strategieplan eines Missbrauchstäters» sei.

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Das Team des Regisseurs veröffentlicht daraufhin eine siebenminütige unbearbeitete Aufnahme, die die Version des Regisseurs stützen soll. Entgegengesetzt zu Livelys Behauptung, dass Baldoni bei einer Tanzszene grundlos ihren Geruch kommentiert habe, ist in dem Video zu sehen, dass die Schauspielerin gesagt hatte, dass er ihren Selbstbräuner abbekomme. Darauf versicherte der Regisseur lachend: «Es riecht gut.»

Der Prozess – und wie es weitergeht

Januar bis Februar 2o25: Während die Stars ihre Fehde weiterhin öffentlich austragen, setzt ein Richter den Gerichtstermin für Lively und Baldoni auf den 9. März 2026 an. Seither hat Baldoni eine eigene Website lanciert, auf der er seine Beweise publiziert – darunter ein 168-seitiges Dokument mit Mail- und Chatverläufen zwischen ihm, Hoover und Lively. Die Schauspielerin hat indes ihre Klage angepasst und behauptet, dass zwei weitere Schauspielerinnen aus «It Ends with Us» ähnliche Erfahrungen am Set erlebt hätten und für sie aussagen würden. Wer auch immer den Prozess gewinnt – ob die Schauspieler sich beruflich von diesem Eklat erholen können, bleibt offen.