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Klimaschädliche Kryptowährung
Bitcoin verbraucht jetzt mehr Strom als die Schweiz und Österreich zusammen

Benötigt sehr viel Strom: Die Blockchain-Technologie basiert darauf, dass unzählige Computer weltweit am Leistungslimit arbeiten.
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Der Bitcoin hat ein Allzeithoch erreicht: 48’000 US-Dollar ist er mittlerweile wert. Das hat er unter anderem Tesla-Chef Elon Musk zu verdanken, der aus seinen Geldreserven für 1,5 Milliarden Dollar Bitcoin gekauft hat. Was Anleger begeistert, ist umso schlechter für die Umwelt – denn die Herstellung und Nutzung der Kryptowährung verbraucht eine schier unvorstellbare Menge Energie.

Die Technologie basiert darauf, dass unzählige Computer überall auf der Welt am Leistungslimit arbeiten, um die Bitcoin-Blockchain weiterzurechnen. Nach Schätzung des Center for Alternative Finance der Universität Cambridge werden dafür mittlerweile 124 Terawattstunden (TWh) Strom pro Jahr gebraucht. Zur Einordnung: Eine TWh entspricht einer Milliarde Kilowattstunden (kWh) und eine einzelne kWh ist schon genug Energie, um eine Stunde staubsaugen zu können.

Der aktuelle Hype hat den Stromverbrauch in den letzten drei Monaten nochmals stark ansteigen lassen. Gemäss dem Index der Universität Cambridge verbraucht Bitcoin jetzt jährlich gleich viel Strom wie Norwegen oder Argentinien – oder mehr als die Schweiz (56 TWh) und Österreich (67 TWh) zusammen.

Würde man die gesamte erneuerbare Energieproduktion der Welt für das sogenannte Schürfen, also die Herstellung von Bitcoin, aufwenden, könnte die Kryptowährung nicht mehr lange existieren. Die weltweite Wasserkraft (4164 TWh) würde 34-mal reichen, Solar- und Windenergie (1405 TWh) lediglich 11-mal und der ganze Biokraftstoff und -abfall (577 TWh) sogar nur 5-mal. Und um auf den Vergleich vom Anfang zurückzukommen: Mit dem Stromverbrauch von Bitcoin könnten 14’000 Staubsauger ein Jahr lang ohne Unterbruch laufen.

Wie klimaschädlich die Kryptowährung ist, zeigt der Blick auf eine einzelne Bitcoin-Transaktion: Dabei ist der Stromverbrauch so hoch wie jener eines amerikanischen Durchschnittshaushalts in 23 Tagen. Der CO2-Fussabdruck ist so enorm, wie wenn man 54’000 Stunden Internetvideos schauen würde. Und der anfallende Elektromüll entspricht der Grösse von zwei Golfbällen.

Am meisten Energie zur Bitcoin-Produktion fällt in China an, wo über 70 Prozent der Maschinen stehen, die aktuell am Netzwerk teilhaben. Mit grossem Abstand folgen die USA und Russland. Weitere Hotspots des Bitcoin-Schürfens sind Kasachstan, Malaysia und der Iran, wo der Öko-Strommix im Netz ebenfalls nicht sonderlich gut ist. Das sorgt dafür, dass sehr viel Kohlestrom eingesetzt wird für die Berechnung der Kryptowährung.