Angespannte Lage in Schweizer BergenBereits 48 Lawinenunfälle in diesem Winter
Experten und Behörden warnen vor einer heiklen Lawinensituation in den Bergen. Vor allem an Schattenhängen beruhigt sich die Lage nur langsam.
In den Bergen bleibt die Lawinensituation angespannt. Die Lawinengefahr stufte das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) für morgen Samstag immer noch als erheblich ein (Gefahrenstufe 3 von 5). «Rund zwei Drittel aller tödlichen Lawinenunfälle geschehen allerdings bei dieser Gefahrenstufe», wie die SLF-Lawinenwarnerin Christine Pielmeier auf Anfrage von Keystone-SDA erklärte.
«Es liegen sehr unfallträchtige Tage hinter uns. Grund für die heikle Lage sind die vielerorts mächtigen Neu- und Triebschneeschichten von Dienstag und Mittwoch, die auf auf eine ausgeprägte schwache Altschneeschicht gefallen sind.»
Für Sonntag könnte sich laut der Lawinenwarnerin das Problem mit dem Neuschnee leicht entspannen. Allerdings seien hohe Windgeschwindigkeiten vorausgesagt, die die Gefahr von Lawinenabgängen nochmals erhöhen könnten.
Wie eine am Freitagvormittag vom Bundesamt für Klimatologie und Meteorologie (Meteoschweiz) auf Twitter veröffentlichte Karte zeigt, konzentrierte sich das Lawinengeschehen bisher hauptsächlich vom östlichen Berner Oberland bis in die Ostalpen. Die heikle Situation beruhigt sich laut Meteoschweiz insbesondere an Schattenhängen nur langsam.
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Die Lawinen seien durch Personen oder Lawinensprengungen ausgelöst worden, war bereits im Lawinenbulletin vom Donnerstagabend zu lesen. Diese heikle Situation beruhige sich besonders an Schattenhängen nur langsam. Laut Meteoschweiz ist deshalb weiterhin «Vorsicht, Vorsicht, Vorsicht» geboten. Schon einzelne Wintersportler könnten leicht Lawinen auslösen.
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Unfälle unter langjährigem Durchschnitt
In diesem Winter (seit 1. Oktober 2021) zählte das SLF später am Freitag bereits 48 Lawinenunfälle, wobei sechzig Personen erfasst und vier getötet wurden.
Vergleiche man diese Zahlen mit den letzten zwanzig Jahren, würde man aktuell aber immer noch unter dem Durchschnitt liegen, erklärte Pielmeier. Im Durchschnitt habe es bis zum jetzigen Zeitpunkt sechzig Lawinenunfälle gegeben, wobei neunzig Personen erfasst und neun getötet wurden.
Diese Statistik könne sich aber noch ändern. Meldungen zu Lawinenunfällen würden wegen der angespannten Situation laufend neu registriert.
SDA/sep
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