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Meinung

Analyse zur Ausweitung der 3G-Regel
Gastronomen sollten sich aktiv für das Covid-Zertifikat einsetzen

Sollen Gäste künftig nur noch mit einem gültigen Covid-Zertifikat ins Restaurant gehen dürfen? Immer mehr Beizer sprechen sich für diese Lösung aus.
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Der Schritt scheint unvermeidbar. Immer mehr Wirtinnen und Wirte sprechen sich offen für eine Covid-Zertifikatspflicht aus. Sie akzeptieren, vorübergehend nur noch geimpfte, getestete oder genesene Gäste zu bedienen.

Doch die Branche ist weiterhin gespalten. Insbesondere die Spitze des Verbandes Gastro Suisse lobbyiert massiv gegen eine Ausweitung der Zertifikatspflicht, wie sie der Bundesrat am Mittwoch vorgeschlagen hat. Verbandspräsident Casimir Platzer sagt: «Eine Ausweitung ist unverhältnismässig und würde nicht viel bringen.» Die Gastronomie müsste wiederum den Kopf hinhalten. Die Gastronomie dürfe nicht zur Erhöhung der Impfpflicht missbraucht werden, so Platzer.

«Eine Ausweitung des Covid-Zertifikats ist unverhältnismässig und würde nicht viel bringen», sagte Casimir Platzer, Präsident von Gastro Suisse, am Mittwoch. 

Doch Platzer ignoriert offenbar, dass vor allem in den Städten eine zunehmende Zahl von Beizerinnen und Beizern den Alltag in ihren Restaurants normalisieren will und die Position der Verbandsspitze nicht teilt. Mit ihrer Zustimmung zur Zertifikatspflicht hoffen sie auf ein baldiges Ende der Gästeregistrierungen, der Abstandsregeln, der Plexiwände und des Maskentragens beim Zu-Tisch- oder Aufs-WC-Gehen. Sie haben vom Staat Hilfe erhalten und sind nun bereit, Gegenleistungen zu erbringen.

Vor allem aber haben sie erkannt, um wie viel es in den kommenden Wochen geht. Es geht darum, einen erneuten Lockdown und die Schliessung der Restaurants zu verhindern.

Einen Lockdown verhindern

Niemand in diesem Land will, dass Cafés, Restaurants oder Bars ein weiteres Mal schliessen müssen. Das wäre nicht nur für die Wirtschaft verheerend, sondern auch für das eigene Seelenleben. Also sollte die Gastrobranche dem Bundesrat besser entgegenkommen und Hilfe leisten, wenn dieser in diesen Tagen prüft, ob die Zertifikatspflicht wirklich ausgedehnt werden muss.

Jede Beizerin und jeder Beizer hätte die Zertifikatspflicht längst aus eigenem Antrieb einführen können. Das Covid-Gesetz würde dies erlauben. Dass diesen Schritt kaum jemand wagte, war nach dem Lockdown mit erheblichen, ja vielerorts existenzbedrohenden finanziellen Verlusten nachvollziehbar. Niemand konnte es sich leisten, seine Gäste wegen einer Zertifikatspflicht auszuschliessen, zu vergraulen und an die Konkurrenz zu verlieren.

Die Gäste überzeugen

Aber heute ist die Dynamik eine andere. Die Mehrheit der Erwachsenen in der Schweizer ist geimpft. Und wer das bislang nicht getan hat oder sich partout nicht impfen will, der kann sich für ein Zertifikat weiterhin testen lassen.

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Die Zeit scheint reif, dass die Beizerinnen und Beizer eine neue Rolle einnehmen. Sie wären perfekte Impfbotschafter, oder sie könnten die Leute zum Testen animieren. Denn beim Zertifikat divergieren die Meinungen auch an den Stammtischen dieses Landes. Die Beizer bewirten jeden Tag Zehntausende Gäste. Sie haben Zeit, mit den Leute zu reden. Sie könnten die Leute davon überzeugen, mit Impfungen oder Tests nicht nur sich selbst, sondern auch die Allgemeinheit zu schützen. Damit würden sie dem Staat, der ihnen seit Ausbruch der Pandemie erheblich beistand, einen wertvollen Dienst erweisen.

Die Verbandsspitze von Gastro Suisse sollte sich hingegen vorsehen. Wenn sie weiter jammert, schadet sie dem Ruf der ganzen Branche.

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