Kult-Moderator verlässt «Wetten, dass..?»Beim dritten Mal soll Gottschalks Abschied dauerhaft sein
Der frühere Ministrant will am 25. November alleine durch die grosse deutsche TV-Show führen – ohne seine langjährige Berner Kollegin Michelle Hunziker. Das lässt Raum für Spekulationen.
Dieses Mal soll es wirklich für immer sein: Am 25. November will Thomas Gottschalk als «Wetten, dass..?»-Moderator abtreten, es wird nach 1992 und 2011 sein dritter Abschied von der mit seiner Moderation zu Europas grösster Familiensendung aufgestiegenen ZDF-Show. Tritt der 73-Jährige damit auch das letzte Lagerfeuer des deutschen Fernsehens aus? Als das gilt «Wetten, dass..?» bis heute.
Das ZDF liess bei der Bekanntgabe des Abschieds von Gottschalk offen, ob es für «Wetten, dass..?» noch eine Zukunft gibt. Wie es mit dem Format weitergehe, werde «zu gegebener Zeit» entschieden, teilte der Sender knapp mit.
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Der frühere Ministrant Gottschalk selbst läutete via Instagram das letzte Glöckchen für die am Vorabend des Totensonntag in Offenburg laufende Show: «Die grossen Zeiten der Samstagabendunterhaltung, über die am Montag überall gesprochen wird, sind vorbei», teilte er die verbreitete Sichtweise, dass angesichts der stark veränderten Mediennutzung ausser grossen Fussballspielen in Deutschland keine Fernsehsendung mehr Alt und Jung, Arm und Reich gleichzeitig vor den Bildschirm zu holen vermag. Bevor ihm ein Autor vor der Show die Gags aufschreibe und ihm ein Stecker ins Ohr gebastelt werde, um ständig «Shitstorm-Warnungen» zu bekommen, höre er lieber auf.
Schon immer der TV-Publikumsrenner
Als der 1971 als Radiomoderator ins Showgeschäft gestartete Gottschalk 2021 zum 40-jährigen Jubiläum von «Wetten, dass..?» zurückkehrte, schalteten gut 14,4 Millionen Fernsehzuschauer ein. Die zweite Comeback-Sendung sahen im Herbst vergangenen Jahres immerhin noch gute zehn Millionen Menschen – damit war «Wetten, dass..?» jeweils die meistgesehene Fernsehshow des Jahres. Dem Moderator wurde bei beiden Sendungen vom Publikum jeweils stehend applaudiert – allerdings gab es nach der Sendung im vergangenen Jahr auch einige Kritik an Gottschalk, der damals fahrig und unkonzentriert wirkte.
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Ist also womöglich nicht nur die Zeit von «Wetten, dass..?» vorbei, sondern auch die Zeit des am 18. Mai 1950 im oberfränkischen Bamberg geborenen und in Kulmbach aufgewachsenen Gottschalk? Er selbst will davon nichts wissen. «Ich verabschiede mich damit nicht vom Bildschirm, denn ich glaube nach wie vor an die Kraft des Fernsehens», schrieb er bei Instagram. Deshalb werde er schon eine Woche nach «Wetten, dass..?» bei RTL einen Rückblick auf 100 Jahre Disney präsentieren.
In der «Bunten» öffnete Gottschalk allerdings die Tür für Spekulationen, dass nicht alleine die veränderten Sehgewohnheiten den dritten Abschied ausgelöst haben könnten: Er wolle seinem Publikum «zu gegebener Zeit» ausführlich erklären, warum er aufgehört habe. «Es hat ein Recht darauf, es genau zu wissen, aber es gibt viele Gründe dafür.»
Nur eine Nebenrolle für Hunziker?
Raum für Spekulationen lässt auch, dass Gottschalk ausgerechnet zum Abschied nicht mehr Michelle Hunziker an seiner Seite haben wird, die ab 2009 seine Co-Moderatorin war. Die erste Show habe er alleine moderiert, deshalb werde er auch die letzte Show alleine moderieren, ist seine offizielle Erzählweise. Bei Instagram schrieb er, dass er Hunziker für die letzte Show eingeladen habe, «und wenn auch nur, um mich mit einem Blumenstrauss bei ihr für die gemeinsame Zeit zu bedanken».
Der nach der Trennung von seiner Ehefrau Thea mit seiner neuen Partnerin Karina Mross liierte Gottschalk strebt also nach einem harmonischen Abschied von «Wetten, dass..?». 154 Mal wird er die Show am Ende moderiert haben – obwohl Gottschalk schon zweimal seine Meinung geändert hat, scheint eine 155. Show sehr unwahrscheinlich.
AFP/fal
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