Kolumne «Ertappt»Bei dieser Nachbarin hilft nur wegziehen
Eine 30-Jährige aus Kilchberg hat wiederholt Streit mit ihren Nachbarinnen. Innerhalb eines Jahres wurde sie deswegen zweimal verurteilt. Jetzt hat sie eine Lösung gefunden.
Mit dieser Nachbarin aus Kilchberg legt man sich besser nicht an. Das mussten zwei Frauen im Sommer 2020 erfahren. Die 30-Jährige betitelte sie als «Schlampen» und «Huren». Zudem sagte sie, sie werde ihre Nachbarinnen umbringen. Der Fall landete bei der Staatsanwaltschaft. Die 30-Jährige wird wegen Beschimpfung und Drohung zu einer Geldstrafe von 30 mal 40 Franken verurteilt. So weit, so normal, ein Nachbarschaftsstreit eben. Doch eher ungewöhnlich ist, dass die Geldstrafe unbedingt ausgesprochen wird. Die Beschuldigte muss sie also bezahlen.
Was ist los in Kilchberg? Ein Blick ins Archiv zeigt: Die Frau wurde schon einmal wegen eines Nachbarschaftsstreits verurteilt. Die Opfer waren beim Vorfall im Sommer 2019 dieselben. Damals kam es um 23 Uhr zum Streit. Die Beschuldigte variierte ihre Lieblingsbeschimpfung zu «Nutte» und behändigte einen Pfefferspray. Sie sprühte die Ladung den beiden Frauen ins Gesicht. Beide wiesen Rötungen der Haut und Reizungen in Augen und Atemwegen auf. Warum es damals zum heftigen Streit kam, ist nicht bekannt.
Damals war die Frau offensichtlich Ersttäterin. Wegen Tätlichkeiten und Beschimpfung wurde sie lediglich zu 10 mal 40 Franken verurteilt. Zahlen musste sie die Strafe nicht, im Gegensatz zu einer Busse von 800 Franken. Doch die Geldstrafe wurde mit einer zweijährigen Probezeit belegt, welche die 30-Jährige mit dem neuerlichen Vorfall deutlich nicht eingehalten hat. Die 1200 Franken Geldstrafe wird aus den beiden Vorfällen zusammengerechnet. Dazu kommen 800 Franken Gebühren, langsam geht der Nachbarschaftsstreit ins Geld.
Die 30-Jährige hat mittlerweile die Konsequenzen gezogen. Sie ist in eine anonymere Umgebung gezügelt. Neue Nachbarn, neues Glück?
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