Reka setzt auf DigitalisierungBei Coop werden die Reka-Checks gestrichen
Statt wie gewohnt die farbigen Checks gibts ab nächstem Jahr bei Coop Reka-Geld nur noch digital – der unfreiwillige Wandel einer Institution.
Man sei zum Kulturgut der Schweiz geworden. So beschreibt sich Reka selber. Und in der Tat: Seit 1938 bietet die Genossenschaft ihre Dienste an. Generationen von Schweizerinnen und Schweizern haben seither in den Reka-Dörfern ihre Ferien verbracht. Oder haben ihre Generalabonnemente mit Reka-Checks bezahlt, um noch etwas Rabatt zu erhalten.
Über die Detailhändlerin Coop wird ein grosser Teil des Reka-Geldes in Umlauf gebracht. Doch ab 2021 gibts bei Coop nicht mehr die physischen, bunten Reka-Checks. Sondern eine sogenannte Reka-Card, die man aufladen kann. Dies teilte Reka am Dienstag mit. Der Wechsel hat vor allem mit der Finanzmarktaufsicht Finma zu tun.
Die Finma macht Reka konkrete Auflagen. So soll sie sicherstellen, dass einzelne Kunden nicht zu viel Reka-Geld besitzen. Weil die Checks sich beliebig horten lassen, ist dies schwierig zu kontrollieren. Das ändert mit der Reka-Card, bei der jeweils im Hintergrund ein Konto geführt wird.
«Unpersönliche Geschenkkarte»
Wer auf seiner Reka-Card unter 3000 Franken geladen hat, kann dies anonym tun. Eine Registrierung ist nicht nötig, ein Konto wird bei Reka trotzdem geführt, aber ohne Namen. «Es ist sozusagen eine unpersönliche Geschenkkarte», sagt André Dubois, Vizedirektor bei Reka. Sobald man aber darüber liegt und im Jahr über 25’000 Franken oder im Monat 5000 Franken Umsatz mit der Karte macht, muss man sich registrieren. Das habe mit einer Auflage der Finma zur Verhinderung von Geldwäscherei zu tun, so Dubois weiter.
Der Grund für den Wechsel bei Coop: Grosse Arbeitgeber wie Roche, Novartis, UBS und andere, die ihren Mitarbeitenden Reka anbieten, haben bereits auf Reka-Card umgestellt. Diese sollen nun auch bei Coop ihre Karten aufladen können. Das war bisher nicht möglich, weil Coop nur Reka-Checks anbot.
Der Absatzkanal Coop ist wichtig für Reka. Ein Drittel aller Reka-Gelder geht über Coop, sagt Dubois. In ausgewählten Niederlassungen des Coop-Universums können die Karten ab Januar 2021 bezogen und auch aufgeladen werden: Wer eine Supercard besitzt, erhält so 3 Prozent Rabatt, wie bereits heute üblich. Ebenso wie bisher wird die Reka-Card an den heute bekannten Stellen akzeptiert, etwa im öffentlichen Verkehr.
Checks bleiben gültig
Wer Reka-Checks zu Hause hat, muss keine Angst haben. Sie sind weiterhin gültig und werden auch weiterhin ausgestellt. Was aber auch klar ist im Zusammenhang mit der Tatsache, dass Bargeld weniger gebraucht wird: Ihre Tage dürften gezählt sein.
Reka, also die Schweizer Reisekasse, ist eine Schweizer Institution, machte im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 100 Millionen Franken und ist im Besitz von mehreren Ferienanlagen in der Schweiz. Die Genossenschaft, die nicht gewinnorientiert ist, hat sich bei der Gründung zum Ziel gesetzt, günstige Ferien anzubieten. In der Folge gab es damals schon sogenannte Reisemarken, mit denen bezahlt werden konnte. In den 1960er-Jahren folgte dann der Wechsel auf die Reka-Checks.
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