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Achte Schweizer Medaille
21:15 – Bronzemedaille!
Satz für die Schweiz

Bonze medallists Tanja Hueberli, right, and Nina Brunner, left, of Switzerland, celebrate the victory against Mariafe Artacho del Solar and Taliqua Clancy of Australia, during the women's beach volleyball bronze medal game against at the 2024 Paris Summer Olympics in Paris, France, Friday, August 9, 2024. (KEYSTONE/Anthony Anex)

Die werden doch nicht etwa wieder? Mit acht Punkten Vorsprung führen Nina Brunner und Tanja Hüberli im zweiten Satz. Nur zwei Zähler sind sie noch von Bronze entfernt. Da gerät kurzzeitig Sand ins Getriebe, punkten Artacho del Solar/Clancy dreimal in Folge. Und sofort kommen ungute Gefühle an den Halbfinal auf, den Nina Brunner und Tanja Hüberli trotz Matchball im zweiten Satz verloren. «Da haben wir kurz Nerven gezeigt. Aber im Time-Out sagten wir uns: ‹Jetzt bloss nicht überlegen, einfach einen Punkt nach dem anderen nehmen›», sagt Hüberli später.

Und das gelingt ihnen: Nach 39 Minuten smasht Brunner den zweiten Matchball in diesem kleinen Final wuchtig zum 21:17, 21:15-Sieg in den Sand. Und dann gibt es kein Halten mehr, rennen die beiden Spielerinnen wie von der Tarantel gestochen auf die Tribüne, um mit ihren Trainern zu feiern. Innerhalb von etwas mehr als 24 Stunden erleben sie extreme Gefühlswelten: Von zu Tode betrübt zu himmelhochjauchzend. Es ist bemerkenswert, wie sie nach der bitteren Halbfinal-Niederlage wieder aufstehen. Somit gewinnen die Beachvolleyballerinnen nach 2021 und Anouk Vergé-Dépré/Joana Mäder also wieder eine Bronzemedaille.

Wieder selbstbewusst

Allerdings ist der erste Service des Spiels ein Schuss vor den Bug für die Schweizerinnen. Hüberli misslingt die Annahme – 0:1. Doch sie zeigen, dass sie den Dämpfer vom Vortag überwunden haben. Rasch ergreifen sie die Initiative, ist Hüberli am Block präsent, gräbt Brunner in der Defensive die schwierigsten Bälle aus. Kurz: Sie spielen wieder so, wie sie das schon bis zu diesem verhängnisvollen vergebenen Matchball im Halbfinal taten. Und so können sie nach 22 Minuten den ersten Satz für sich verbuchen.

Selbstvertrauen also ist vorhanden – was sich ebenso im zweiten Durchgang zeigt. Wieder erarbeiten sich Brunner/Hüberli einen Vorsprung und können diesen ausbauen. Mit Anbruch der blauen Stunde, die den Pariser Himmel fast schon in ein kitschiges Gemälde verwandelt, rückt der Schweizer Triumph von Minute zu Minute näher. Nur ein kurzer Wackler verzögert den Sieg.

«Wir haben im Halbfinal eine Chance verpasst», sagt Brunner. «Aber wir wussten, dass sich uns noch eine bietet, und diese wollten wir unbedingt nutzen.» Derweil blickt Hüberli, die im Gegensatz zu ihrer Partnerin in der letzten Nacht kaum ein Auge zu machen konnte, ein paar Stunden zurück: «Als ich beim Physiotherapeuten lag, kreisten die Gedanken stark. Ich wollte diese Medaille nicht nur für uns holen, sondern auch für die Schweiz, weil wir mit den vielen 4. Plätzen oft Pech hatten.»

Unterschiedlich erfolgreich

Alles, was jetzt für Brunner und Hüberli zusammenkommt, ist das Ergebnis ihrer neunjährigen Zusammenarbeit: Das ist eine lange Zeit, bedenkt man, wie viel Spielerinnen für verhältnismässig wenig Ertrag investieren müssen. Einen Grossteil des Jahres sind sie auf Achse, nicht selten teilen sie sich eine Wohnung. Gewissermassen bilden Beachvolleyballerinnen eine platonische Ehe: Es gilt, die Balance zu wahren zwischen Harmonie und Konfrontation: Es ist gut, wenn man sich versteht – aber es muss Raum bleiben für Kritik.

Das ist einfacher gesagt als getan. Manche Spielerinnen sprechen abseits des Sandes kaum ein Wort miteinander, andere wiederum sind beste Freundinnen. Letzteres müsse man nicht sein, hielt Hüberli einmal gegenüber dieser Redaktion fest. In ihrem Fall jedoch ist das harmonische Miteinander zweifellos ein Erfolgsgrund. Die beiden Frauen sind zwar sehr unterschiedlich – hier die eher forsche und etwas chaotische Hüberli, da die strukturierte und zurückhaltende Brunner. «Aber wir haben dieselbe Vorstellung davon, wie man miteinander umgeht, und das hilft», sagte Hüberli damals.

Nun feiern sie in Paris ihren mit Abstand grössten Erfolg. Ob es dabei bleibt, oder weitere dazukommen werden, wird sich bald weisen. Hüberli ist 31, Brunner 28 – das Ende eines vierjährigen Olympiazyklus bedeutet für Beachvolleyballerinnen normalerweise eine Zäsur.

Gold geht nach Brasilien

Gold holten sich in einem äusserst umkämpften Final Ana Patricia Silva Ramos und Eduarda Santos Lisboa, kurz Ana Patricia/Duda, aus Brasilien. In einem ebenso hochklassigen wie engen Finalspiel besiegten die beiden da kanadische Duo Melissa Humana-Paredes/Brandie Wilkerson 26:24, 12:21, 15:10 und sicherten sich so Olympia-Gold. Melissa/Brandie hatten im Halbfinal das Schweizer Bronze-Duo Hüberli/Brunner bezwungen.

Der Liveticker zum Nachlesen:

Nur zwei Sätze verloren

Das Duo hat in Paris eine stolze Statistik vorzuweisen: sieben Matchs gespielt und nur zwei Sätze verloren.

Dritte Bronzemedaille

Tanja Hüberli und Nina Brunner gewinnen die dritte Bronzemedaille für die Schweiz im Beachvolleyball.

Die Schweizerinnen stürmen die Tribüne

Die beiden Schweizerinnen sind nicht mehr zu halten, rennen in die Tribüne und springen den Coaches in die Arme.

21:15 – Bronzemedaille!

Hüberli punktet! Es ist vollbracht, Bronze für die Schweiz! Was für eine Dominanz im Sand vor dem Eiffelturm.

20:15

Australien verkürzt.

20:14

Matchball für die Schweiz!! Das Publikum tobt.

19:11

Und dann ein ASS!!!

18:11

Ein grosser Vorsprung der Schweizerinnen gegen sie finden die Australierinnen einfach keine Lösung.

15:10

Erst sieht es nach 16:9 aus, doch die Schweizerinnen geben zu das Netz berührt zu haben. Doch 15:10

15:9

Die Austalierinnen spielen ins Out.

14:9

Hüberli droppt in Richtung Clancy.

13:8

Die Australierinnen suchen ein Gegenmittel. Finden es nur kurzfristig, indem sie in die Höhe spielen. Die Schweizer haben bereits fünf Punkte Vorsprung.

12:7

Servicefehler der Australierinnen.

11:6

Monsterblock von Tanja Hüberli!

10:6

Wieder ein Punkt von Nina Brunner.

9:5

Seitenwechsel.

9:4

Hüberli macht den nächsten Punkt.

8:4

Mariafe mit einem schönen Schlag aus dem Handgelenk zum Punkt.

8:3

Und gleich nochmal ein Ass!