Bauarbeiten in KüsnachtAn dieser Strasse gibt es fast so viele Ampeln wie Häuser
Die Bauarbeiten auf der Schiedhaldenstrasse sind verkehrstechnisch eine Herausforderung. Der Kanton greift nun zu ausserordentlichen Mitteln.
Wer derzeit die Küsnachter Schiedhaldenstrasse hinauffährt, reibt sich die Augen. Dass auf der wichtigen Verbindung nach Itschnach beziehungsweise in Richtung Zumikon gebaut wird, ist zwar schon länger bekannt. Auffällig ist aber, dass auf der Strasse nicht nur je oberhalb und unterhalb der Baustelle eine Ampel steht, um den Einbahnverkehr zu regeln. Vielmehr wuchert auf dem Trottoir ein wahrer Wald an Lichtsignalen.
Ein Anwohner berichtet sogar, dass jedes Grundstück eine eigene Ampel bekomme. Dem ist nicht ganz so, wie von der Medienstelle der kantonalen Baudirektion zu erfahren ist.
Doch: «Es stimmt, dass wir zusätzlich zu den Hauptsignalen weitere Ampeln einsetzen», sagt Mediensprecherin Isabelle Rüegg. «Diese zeigen mit orange blinkenden Pfeilen an, in welche Richtung der Verkehrsfluss gerade läuft.» Zusätzlich könnten sie auch anzeigen, wenn die beiden Hauptsignale auf Rot stünden.
Elf Lichtsignale – oder mehr
Aufgestellt werden die Ampeln tatsächlich an den Einfahrten der Liegenschaften und an Einmündungen kleinerer Strassen. Und es sind mehr Ampeln, als man an zwei Händen abzählen kann. Zurzeit seien solche Richtungsampeln an circa elf Stellen aufgestellt, sagt Rüegg. Je nach Bauphase würden vereinzelt weitere dazukommen.
Die Sprecherin erklärt auch, warum der Kanton zu dieser Massnahme greift: «Der Baustellenbereich liegt in einer Kurve und die Distanz zwischen den Hauptsignalen ist eher gross. Daher ist es von diesen Stellen aus schwieriger zu sehen, wie der Verkehrsfluss gerade läuft.» Vor allem auch, wenn keine der beiden Hauptampeln zu sehen sei. Das könne insbesondere in der Nacht bei wenig Verkehr dazu führen, dass die einmündenden Fahrzeuge unverhofft auf Gegenverkehr stossen.
Auf der doch eher steilen Schiedhaldenstrasse und insbesondere in den beengten Baustellenverhältnissen möchte wohl niemand auf Gegenverkehr treffen. Nur schon die Vorstellung davon führt vor Augen, wie vertrackt eine solche Situation wäre.
Dass nun zahlreiche Immobilien sozusagen über ihre «eigene» Ampel verfügen, bringt einen aber doch etwas zum Schmunzeln. Vielleicht wird diese künftig zum Statussymbol: mein Haus, mein Boot, meine Ampel!
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