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Verkehrschaos in Basel
Klimakleber blockieren Morgenverkehr

Eine Personengruppe hatte sich mit einem Banner auf die Strasse gesetzt und «Öl» vergossen.
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Kurz nach 8 Uhr kam es am Donnerstag in Basel zu einem Verkehrschaos. Grund war eine Kundgebung im Bereich Markthalle und Bahnhof SBB, wie die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) am Donnerstagmorgen auf Twitter mitteilten.

Laut BVB-Mediensprecher Matthias Steiger war vor allem der Individualverkehr an der Kreuzung Markthalle betroffen. Wie Polizeisprecher Stefan Schmitt gegenüber dieser Redaktion erklärte, haben sich drei Klimaaktivisten auf die Strasse gesetzt und sind während 25 Minuten verharrt. Danach seien sie von selbst aufgestanden und hätten die Blockade kurz nach 8.30 Uhr aufgehoben. «Da der Verkehr nur leicht beeinträchtigt war, schritt die Kantonspolizei nicht ein», so Schmitt.

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Die Aktivisten sind nach der Aufgabe der Blockade von der Polizei kontrolliert worden. «Wir werden einen Rapport wegen Verkehrsbehinderung und allfälliger Sachbeschädigung an die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt überweisen», sagt Schmitt.

«Das ist nichts anderes als ein Stau»

Unter den drei Aktivisten befand sich ein 13-jähriges Kind. Zudem war der schweizweit bekannte und in Basel geborene Klimakleber Max Voegtli beteiligt. Im vergangenen Jahr machte er insbesondere mit einer Klimaaktion vor dem Gotthard von sich reden wie auch mit einer Flugreise nach Mexiko, die einen Shitstorm auslöste. Erst Anfang Woche hatte er ausserdem versucht, das Zürcher Sechseläuten zu stören. Wie der «Blick« berichtet, sei Voegtli im Anschluss verhaftet und während 48 Stunden festgehalten worden. Nun, wieder auf freiem Fuss, folgt die Aktion in Basel. Im Gespräch mit dieser Redaktion sagt Voegtli, dass mit der Aktion die Aufmerksamkeit auf die «Klimakrise» gelenkt werden solle. «Die Schweiz macht zu wenig gegen die Klimakrise. Der Bundesrat und das Parlament müssen mehr tun. Dies hat auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte mit seinem Urteil zur Klage der Klimaseniorinnen bestätigt», so Voegtli.

So sieht die Strasse nach dem Protest aus.

Dass Hunderte Leute durch die Blockade Verspätungen erlitten, tut Voegtli mit einem Schulterzucken ab. «Die Autos konnten vorbeifahren, und die Leute sind etwas verspätet. Das ist nichts anderes als ein Stau, wie er im Alltag vorkommt», sagte Voegtli.

Die Kreuzung war kurz nach 8.30 Uhr wieder für den Verkehr frei.

Zwölf Trams in einer Reihe

Alltäglich schienen die Folgen des Unterbruchs allerdings nicht: Zahllose Trams standen in diesem Stau. Betroffen waren fast alle Tram- und mehrere Buslinien. Konkret kam es auf den Strecken der Linien 1, 2, 6, 8, 10, 11, 16, 17, 30, 42, 48, 50 und E11 zu Verspätungen, Ausfällen und Umleitungen. Auch Stunden nach der Aufhebung der Blockade gab es bei den BVB Verspätungen.

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«Es dauert immer einen Moment, bis sich alles erholt», sagt BVB-Sprecher Steiger. Verschärft wurde die Situation am Donnerstag durch bereits bestehende Einschränkungen: Wegen der Bauarbeiten am Steinenberg mitten in der Basler Innenstadt wird derzeit ein Grossteil der Trams über den Bahnhof SBB umgeleitet. «Wir haben nicht viele Ausweichrouten», sagt Steiger. «Sehr viele Linien fahren derzeit über diese Strecke. Da kann man bei einem Unterbruch gar nicht viel machen – ausser Kurse ausfallen lassen.»

Tramstau bei der Pauluskirche.

Mehrere Redaktionsmitglieder berichteten direkt aus dem Chaos im Morgenverkehr. Eine Reporterin schilderte, dass ein Tramchauffeur von einem Rückstau bis zum Schützenhaus gesprochen hatte. Bei der Pauluskirche liessen die Tramchauffeure die Fahrgäste raus, damit sie auf ihre jeweiligen Verbindungen am Bahnhof SBB sprinten konnten.

Ein anderer Reporter berichtete, seit über 20 Minuten auf ein Tram zu warten. Eine weitere Reporterin beschrieb, wie am Bahnhof SBB und am Aeschenplatz zahllose Menschen auf ihre Trams und Busse warteten. An der Markthalle standen noch um 9.15 Uhr – also rund 45 Minuten nach Ende der Protestaktion – zwölf Trams im Stau.

Die «grüne Wand», titelt unser Reporter Simon Erlanger dieses Bild.

Im Tram- und Busnetz kam es zudem zu weiteren Unterbrüchen. So an der Schifflände. Dort war zeitgleich zum Protest bei der Markthalle ein parkiertes Fahrzeug die Ursache, wie BVB-Mediensprecher Matthias Steiger sagt.

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Im Verlauf des Morgens ereigneten sich weitere Unterbrüche am Jakobsberg, am Aeschenplatz oder an der Grenze Weil am Rhein: dies unter anderem wegen einer Fahrzeugstörung und wegen eines Hindernisses auf den Geleisen. Die Blockierungen dauerten aber nicht lange. «Wir haben jeweils mehrere solcher Störungen am Tag», sagt Steiger. «Jetzt liegt einfach ein Augenmerk darauf, weil sich am Morgen diese Kundgebung ereignet hatte.»