Bahnhofstrasse Zürich Modissa-Haus noch immer ohne feste Nachmieterin
Auf Kontinuität folgen Wechsel: Im Modissa-Haus gibt es trotz prominenter Lage viele Zwischennutzungen und noch keine Ankermieterin.

Es war das Ende einer Ära. Im Sommer 2022 schloss das 1975 eröffnete Modehaus Modissa an der Bahnhofstrasse.
Nun folgen auf Tradition und Beständigkeit Zwischennutzungen und mehrfache Wechsel.
Trotz prominentem Haus an Top-Lage harzt es mit der Suche nach einer Nachmieterin, wie die NZZ berichtet. Nur das Restaurant auf dem Dach hatte seit dem Auszug von Modissa durchgehend offen. In den unteren Ladenflächen zog zuerst der Swiss Design Market ein, dann Cartier, danach wieder der Swiss Design Market und nun das Kosmetikunternehmen Rituals. Die übrigen Obergeschosse blieben leer.
Robert Hauri von der Firma SPGI Zurich, die für die Vermarktung des Hauses zuständig ist, will sich in der NZZ nicht zum Stand der Neuvermietung äussern. Die Nachfrage an der Bahnhofstrasse sei grundsätzlich intakt und gut, sagt er. Hauri fügt aber auch an: Es sei seit einigen Jahren herausfordernder geworden, Verkaufsflächen über mehrere Stockwerke zu vermieten.
Unten shoppen, oben Büros
Das hat wohl auch die Swiss Life gemerkt, die den Brannhof – das ehemalige Manor-Gebäude an der Bahnhofstrasse – umgebaut hat. Bereits 2019 gab die Versicherung bekannt, vier Etagen des Warenhauses zu Büroflächen umzubauen. In diesem Segment verspüre man eine grosse Nachfrage, sagte die Swiss Life damals.
Heute befinden sich ab dem zweiten Stock Büros, gemietet werden sie unter anderem vom Beratungsunternehmen McKinsey oder dem japanischen Versicherungskonzern Sompo. In den unteren Etagen verkaufen Arket oder Massimo Dutti Kleider und General Motors Autos, die Swiss Prime Site hat ebenfalls ähnliche Pläne für das Jelmoli-Haus.
Der Umbau des Brannhofs kostete über 100 Millionen Franken. Das Konzept eins zu eins auf das Modissa-Haus zu kopieren, geht aber nicht so einfach.
Das Haus steht seit 2014 unter Denkmalschutz. Gewürdigt wird das Gebäude an der städtebaulich exponierten Lage unter anderem wegen der feinmaschigen Metallglasfassade. Es wäre wohl unwahrscheinlich, dass der Einbau zusätzlicher Fenster bewilligt würde, schreibt die NZZ. Und solche bräuchte es wohl, um mehr Tageslicht für Büroräume zu schaffen.

Modissa versucht also weiterhin, das komplette Haus zu vermieten. Das sei sinnvoll und auch nicht ausgeschlossen, sagt ein Immobilienvermarkter der NZZ. Grosse Modeketten würden weiterhin Megastores über mehrere Stockwerke eröffnen. Allerdings sind viele solcher Ketten bereits an der Bahnhofstrasse vertreten.
sip
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