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Karte kommt mit grosser Verspätung
Bahn-Angestellte müssen Jahre auf den neuen Swiss Pass warten

Ein Kundenbegleiter der SBB kontrolliert den Swiss Pass eines Zugreisenden. 
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Ab Mitte Dezember kommt die nächste Generation Swiss Pass auf den Markt. Sie wartet mit neuen Funktionen auf und soll robuster sein als die alte. Doch die alte Karte haben noch nicht mal alle erhalten. Die Rede ist von den Mitarbeitenden der ÖV-Branche und anderen, die von den sogenannten Fahrvergünstigungen fürs Personal (FVP) profitieren können.

Sie haben noch immer das blaue Kärtchen, also den Vorgänger des Swiss Pass. Schuld für die Verspätung seien IT-Ressourcen und Corona. Wobei das Vorschieben von Corona nur ein Teil der Wahrheit ist.

Ein Rückblick: Wir schreiben das Frühjahr 2018. Drei Jahre nachdem der Swiss Pass eingeführt worden ist, fahren die Mitarbeitenden von SBB, BLS und Co. noch immer mit dem alten blauen Kärtchen durch die Gegend. Ein SBB-Sprecher sagt auf Anfrage: «Voraussichtlich in diesem Jahr» – also Ende 2018, sollen die Abos der Tausenden Mitarbeitenden der ÖV-Branche auf den Swiss Pass umgestellt werden.

So sieht der neue Swiss Pass aus. Kundinnen und Kunden, deren Karte bereits fünf Jahre alt ist, erhalten automatisch eine neue Karte zugestellt.

Die Begründung lautete damals, dass die Fahrvergünstigungen nicht in allen Betrieben gleich behandelt würden. Das mache den Umgang mit den Abos komplex. Deshalb habe man ÖV-Kunden bei der Umstellung priorisiert, sagte der Sprecher damals. Die Business- und IT-Prozesse der FVP-Abonnemente seien abweichend zu den etablierten Lösungen für die heutigen Swiss-Pass-Kunden, so der Sprecher.

Ende 2021, also nochmals drei Jahre nachdem die Umstellung «voraussichtlich» hätte passieren sollen, klingt es nun verdächtig ähnlich wie drei Jahre zuvor: «Bei der IT werden die Vorhaben nach Kundennutzen priorisiert. Wir fokussieren uns primär auf die Verbesserung des Kundenerlebnisses unserer zahlenden Kundschaft», sagt ein Sprecher der ÖV-Organisation Alliance Swiss Pass, die den Swiss Pass herausgibt. Die SBB sind für die Umsetzung und die IT-Systeme im Hintergrund zuständig.

Abenteuerlich ist die Begründung für die neuerliche Verspätung: Die SBB – welche die IT-Systeme im Mandat für die Alliance Swiss Pass betreiben – hätten «ihre IT-Ressourcen im Zuge der Covid-19-Pandemie drosseln» müssen, sagt der Sprecher der Alliance Swiss Pass.

Am Ende dürften es mehr als 7 Jahre Verspätung sein

Was freilich nicht erklärt, warum die SBB und die Branche nicht in der Lage waren, in der Zeit vor Corona bei den Tausenden Mitarbeitenden der ÖV-Branche auf den Swiss Pass umzustellen. Immerhin gab es zwischen 2015 und 2020 fünf Corona-freie Jahre.

Zumindest gibt es einen neuen Termin für das Überführen auf den Swiss Pass: In den nächsten 12 bis 18 Monaten sollten die FVP-Abos umgestellt werden, heisst es bei Alliance Swiss Pass. Man darf gespannt sein, ob es dieses Mal mehr ist als eine leere Ankündigung.