Anordnung per SMSBAG schickt Einreisende irrtümlich in Quarantäne
Wer in den vergangenen Tagen über die Schweizer Grenzen kam, wurde unter Umständen von falschen Anordnungen überrascht. Die Ursache für den Fehler kennt das Bundesamt für Gesundheit nicht.
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Das SMS beginnt mit «Lieber Gast», doch dann kommt es dick: Der liebe Gast müsse sich sofort für zehn Tage in Quarantäne begeben, denn «Sie kommen aus einem Land mit einer besorgniserregenden Variante (des Coronavirus)». Zusätzlich müsse zwischen dem 4. und 7. Tag des Aufenthalts in der Schweiz ein PCR-Test gemacht werden. Wer sich nicht an diese Verordnung halte, «kann mit bis zu 10’000 Franken bestraft werden».
Tatsächlich hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) zuletzt am 30. November die Liste mit jenen Ländern deutlich erweitert, in denen die «besorgniserregende Virusvariante» – also Omikron – besonders häufig auftritt. Neben vielen afrikanischen Staaten stehen auf der Liste nun auch Kanada, Japan, Israel, die Niederlande, Tschechien oder Grossbritannien. Wer aus einem dieser derzeit insgesamt 23 Länder kommt, muss zehn Tage in Quarantäne. Auch wenn er oder sie geimpft oder genesen ist.
Mehr als 3300 SMS an einem Tag
Freilich: Die vom BAG am Mittwoch per SMS verschickte Anordnung zur Quarantäne bekamen auch Einreisende aus anderen Staaten, die gar nicht auf der Liste stehen. Etwa aus Österreich, das mittlerweile wieder deutlich geringere Infektionszahlen aufweist als die Schweiz. Für das Nachbarland gibt es keine strengeren Regeln. Man muss sich online registrieren, kann aber getestet, geimpft oder genesen ganz ohne Quarantäne oder zusätzliche PCR-Tests einreisen.
Allerdings war das SMS mit der Quarantäneanordnung auch an Personen aus Ländern ohne hohes Risiko verschickt worden. Was bei den Betroffenen für Überraschung und grosse Verunsicherung sorgte. Die Telefonhotline des BAG war am Donnerstagvormittag kurzfristig überlastet. Die Wartezeit betrug bis zu 30 Minuten.
Wer doch durchkam, bekam vom anderen Ende der Leitung eine Entschuldigung: Da sei leider ein Fehler passiert, dessen Ursache man noch nicht kenne. Ja, viele Einreisende seien betroffen. Das SMS sei jedenfalls falsch, und man möge es bitte ignorieren, versichert die Frau an der BAG-Hotline. Wer nicht aus einem Risikostaat komme, für den gelte die Quarantäneregel nicht.
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Die Medienstelle des BAG kann mehr als 3300 SMS bestätigten, die an diesem Mittwoch mit dem Aufruf zur Quarantäne verschickt wurden. Sie seien jedoch lediglich an Einreisende gegangen, «die auf der Risikoländerliste stehen», antwortet ein Mediensprecher auf Anfrage. Weiter könne man der Sache nicht nachgehen.
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