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Vorwurf der Kinderpornografie
Baby von Nirvana-Cover klagt wegen sexueller Ausbeutung

«Nevermind», das zweite Studioalbum von Nirvana, wurde weltweit 30 Millionen Mal verkauft. 
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Das inzwischen erwachsen gewordene Baby eines berühmten Albumcovers der US-Rockband Nirvana hat die Gruppe wegen sexueller Ausbeutung verklagt. Spencer Elden, der behauptet, er sei das nackte Baby auf dem Album «Nevermind» von 1991, fordert Schadenersatz.

Die Bundesklage wurde 30 Jahre nach Erscheinen des bahnbrechenden Grunge-Albums eingereicht, wie das US-Promi-Portal TMZ am Mittwoch unter Berufung auf Gerichtsunterlagen berichtete. Elden schreibt darin, dass er nicht damit einverstanden gewesen sei, dass sein Bild verwendet wurde. Auch seine Erziehungsberechtigten seien nicht damit einverstanden gewesen.

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Cover löste nach Veröffentlichung Kontroversen aus

Das Albumcover zeigt demnach den vier Monate alten Elden nackt in einem Swimmingpool, wie er im Wasser vor einem Angelhaken schwimmt, an dem ein Dollar-Schein hängt. In seiner Klage behauptet Elden, dass es sich bei dem Bild um Kinderpornografie handle. Er macht geltend, dass die Band damals versprochen habe, seine Genitalien mit einem Aufkleber zu bedecken. Dies sei aber nicht geschehen.

Auch die Plattenfirma Geffen Records soll bedenken wegen des Babypenis gehabt haben. Sänger Kurt Cobain habe es jedoch strikt abgelehnt, etwas am Bild zu verändern. Zu den Labelschefs soll er gesagt haben, einen Kleber akzeptiere er nur, wenn darauf steht «Wer sich hiervon gestört fühlt, muss heimlich pädophil sein», so erzählen diverse Musikportale die Geschichte nach. Das Label gab nach und das Album schrieb Musikgeschichte.

Erwartungsgemäss löste das Bild nach der Veröffentlichung heftige Reaktionen aus. Die Warenhauskette Walmart soll das Cover sofort mit einem schwarzen Kleber versehen haben und Kritiker bezeichneten es als Pädophilie verherrlichend,

Doku über Wassergeburten lieferte Idee

Die Idee zum Motiv soll entstanden sein, als Kurt Cobain mit Dave Grohl einen TV-Bericht über Wassergeburten geschaut habe. Die beiden sollen begeistert gewesen sein. Erst hätte die Plattenfirma einfach mit Bildern von Fotoagenturen arbeiten wollen, diese seien aber zu teuer oder zu plastisch gewesen, wie das Onlineportal «musikexpress» schreibt. Daher engagierte man den auf Unterwasserfotografie spezialisierten Fotografen Kirk Weddle. Weddle ist ein Freund der Familie Spencer. Das Baby Spencer wird folglich zum Shooting gebracht, nach 15 Sekunden ist alles bereits vorbei, das Foto mit ihm macht das Rennen. Immer wieder werde er überall auf der Welt auf das Foto angesprochen. Schon mehrmals hat er die Szene nachgestellt – mit Badehosen.

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Heute spricht der Kläger in den Unterlagen von einem lebenslangen Schaden, den er durch die Verwendung des Fotos und die millionenfache Publikation erlitten habe. Er verlangt vom Nachlass des verstorbenen Nirvana-Frontmanns Kurt Cobain, den noch lebenden Bandmitgliedern und weiteren Beteiligen je mindestens 150'000 Dollar. Von der Band lag zunächst keine Stellungnahme vor.

Über 30 Millionen mal verkauft

«Nevermind» war das zweite Studioalbum von Nirvana und bedeutete den Durchbruch für die Gruppe aus Aberdeen im US-Bundesstaat Washington. Die Platte mit dem Opener «Smells Like Teen Spirit», der die Punkszene in Ekstase versetzte und Nirvana zum Aushängeschild der Grunge-Musik machte, wurde rund 30 Millionen Mal verkauft. Sie zählt zu den meistverkauften Musikalben weltweit. Nach wenigen Wochen erreichte es Platinstatus und stiess Michael Jacksons «Dangerous» von der Chartspitze.

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Der Erfolg von «Nevermind» soll auch anderen Bands wie Pearl Jam oder Smashing Pumpkins zu mehr Popularität verholfen haben. Die Punkszene erlebte eine Art Wiedergeburt. Doch für Nirvana war dieser Meilenstein auch eine Kehrtwende. Die Band wollte den Erfolg nicht, da er Fans anzog, mit denen sie sich nicht identifizieren wollten. Der Song «In Bloom» scheint aus heutiger Sicht wie eine traurige Vorhersage: «He's the one who likes all our pretty songs [...] but he don't know what it means!» Doch die Konzerte wurden darauf immer grösser und die Fangemeinde wuchs rasant. Insbesondere Frontmann Kurt Cobain litt enorm unter dem Druck, der ihn erst in Depressionen und schliesslich in den Selbstmord trieb.