Kolumne «Ertappt»Automatenknacker wüten im Spitalparkhaus
In Männedorf haben zwei Diebe mit brachialer Gewalt Bezahlautomaten aufgebrochen. Gelohnt hat sich dies für sie nicht – im Gegenteil.
Gleich zwei Nächte hintereinander schlagen die beiden Diebe in Männedorf zu. Das eine Mal machen sie sich an einem Bezahlautomaten im Parkhaus des Spitals Männedorf zu schaffen. Um 3.15 Uhr morgens schleichen sie sich ins Untergeschoss, wuchten den Automaten auf und stehlen daraus 1090 Franken. Grösser als die Beute ist der Sachschaden, den sie anrichten: gut 39’000 Franken.
Die Nacht darauf sind sie hingegen nicht erfolgreich. Dieses Mal versuchen sie es bei der Agrola-Tankstelle, die zur Volg-Filiale an der Allenbergstrasse gehört. Kurz vor drei Uhr morgens wollen die Männer den dortigen Bezahlautomaten mit Werkzeugen aufbrechen. Doch sie deformieren lediglich das Gehäuse. Bis zur Geldkasse dringen sie nicht vor. Schliesslich flüchten sie unverrichteter Dinge.
Nun, ein halbes Jahr später, werden die Diebe zur Kasse gebeten. Die Staatsanwaltschaft hat kürzlich einen der Täter, einen Mann mit Wohnsitz in Italien, zu einer bedingten Geldstrafe von 180 Tagessätzen zu 50 Franken verurteilt. Er muss diese zwar nur zahlen, wenn er erneut straffällig wird. Sofort hinblättern muss er jedoch eine Busse von 1000 Franken – also fast so viel, wie er aus dem Bezahlautomaten erbeutet hat. Gegen seinen Kumpanen läuft ein separates Verfahren.
Wie die beiden geschnappt wurden – ob beispielsweise eine Überwachungskamera sie filmte –, steht im Strafbefehl nicht. Besonders geschickt und professionell scheinen die Männer jedenfalls nicht vorgegangen zu sein. Das zeigt schon der Umstand, dass sie allein auf rohe Gewalt setzten und dabei erst noch in einem Fall scheiterten. Auch dass sie für ein paar wenige Franken ein so grosses Risiko eingingen, klingt nicht nach einer wohlüberlegten Tat. Eine Karriere als gewerbsmässige Panzerknacker möchte man den beiden jedenfalls nicht empfehlen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.