A1 als NotlandepisteLuftwaffe prüft Autobahnsperrung für Kampfjet-Übungen
Der Autobahnabschnitt zwischen Bern und Lausanne könnte sich noch dieses Jahr zu Übungszwecken in eine Notpiste verwandeln. Es gibt Hinweise, dass sich der Bundesrat bald damit befasst.
Die Autobahn A1 zwischen Bern und Lausanne soll noch dieses Jahr zu Übungszwecken für die Schweizer Luftwaffe in eine Notstart- und -landebahn umgebaut werden. Für eine Vollsperrung wäre ein Beschluss der Landesregierung nötig. Diese Redaktion hat Hinweise darauf, dass sich der Bundesrat bald damit befasst.
Im vergangenen März hatte Luftwaffenchef Peter Merz für Aufsehen gesorgt, als er vorschlug, dass Kampfjets «hie und da» wieder auf Autobahnen starten und landen sollen. Das Verteidigungsdepartment beschwichtigte, dass es sich hierbei nur um Eventualplanungen handle.
Die Idee, Autobahnen als Notlandepisten zu nutzen, stammt aus den 1950er-Jahren. Damals wurden an verschiedenen Orten schnurgerade Streckenabschnitte von zwei Kilometern mit leicht zu entfernenden Mittelleitplanken ohne Begrünung gebaut. Diese sollten im Fall der Zerstörung der Landebahnen auf den Militärflughäfen als Notpisten dienen.
1970 kam es auf dem Abschnitt Oensingen-Härkingen zu einer ersten Übung, für die eine Vollsperrung der Autobahn A1 nötig war. Das Bundesamt für Strassen (Astra) schreibt auf seiner Website, dass dies heutzutage wohl zu einem veritablem Verkehrchaos führen würde. Die letzte Luftwaffenübung auf einer Autobahn fand 1991 im Tessin statt. Dann wurde das Konzept mit der Armeereform 95 aufgegeben.
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Nun sei die Armee landesweit wieder auf der Suche nach geeigneten Autobahnabschnitten, die zu temporären Start- und Landebahnen umfunktioniert werden könnten, wie der «Blick» berichtet. Welche Standorte geprüft werden, sei nicht bekannt. Die Pläne würden so oder so nur im Verteidigungsfall aktiviert.
Ausserdem müsse die Luftwaffe die Abläufe erst wieder erlernen. Dazu würden mobile Flugplatzabteilungen benötigt, welche die Autobahnabschnitte umbauen und betreiben könnten.
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