Unglück auf GotthardrouteAuto bremste vor Axenstrasse-Unfall offenbar nicht ab
Vor knapp einem Jahr stürzte ein Auto in den Vierwaldstättersee. Trotz aktivem Bremssystem war das Unfallfahrzeug offenbar nicht langsamer geworden, wie jetzt bekannt wird.
Vor einem Jahr war ein in Richtung Norden fahrender Automobilist aus dem Kanton Zürich beim Wolfsprung zwischen Brunnen und Sisikon rechts in die Felswand gefahren. Das Auto durchschlug daraufhin auf der linken Strassenseite ein Geländer und stürzte in den 45 Meter tiefer liegenden Vierwaldstättersee.
Das Fahrzeug konnte erst Tage später aus dem Wasser geborgen werden. Jetzt wird ein neues Detail zum Unfallhergang bekannt: Das Auto fuhr offenbar ohne zu bremsen gegen das Geländer, wie der «Bote der Urschweiz» schreibt. Dabei sei der SUV mit einem automatischen Notbremssystem ausgestattet gewesen. Nach dem Zusammenprall mit der Felswand hätte dieses eigentlich die Notbremsung aktivieren sollen – was jedoch nicht geschah.
Tempo 60 und stündlicher Veloverlad
Zu diesem Schluss kommen die Ermittler. Sie konnten den Unfall mithilfe von Aufnahmen einer Überwachungskamera rekonstruieren. Ein offizieller Abschlussbericht zum Unfallhergang steht noch aus.
Erst am Montag hat das Bundesamt für Strassen (Astra) bekannt gegeben, dass zusätzliche Leitplanken auf besagter Strecke für mehr Sicherheit sorgen sollen. Weitere Massnahmen werden umgesetzt: Das Tempo wird auf 60 km/h gedrosselt und die Strasse für Velos gesperrt. Als Ersatz wird ein Gratisveloverlad angeboten. Dieser fährt stündlich zwischen Brunnen, Wolfsprung und Tellsplatte. Pro Fahrt können maximal 16 Personen und Fahrräder befördert werden.
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Die baulichen Massnahmen und der Veloverlad für diesen Sommer kosten 0,8 Millionen Franken. Bis Ende Oktober 2023 läuft eine Pilotphase, die Massnahmen sollen aber bis zur Inbetriebnahme der neuen Axenstrasse aufrechterhalten werden.
Die Massnahmen gelten ab dem 11. Juli und werden mit dem hohen Verkehrsaufkommen und den engen Platzverhältnissen begründet. Die Sicherheit auf der Axenstrasse, die teilweise auch steinschlaggefährdet ist, soll durch den Bau einer neuen Axenstrasse verbessert werden. Bis das 1,2-Milliarden-Franken-Projekt aber realisiert ist, dürfte es 2033 werden.
SDA/pash
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