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Dauerregen und Überflutungen
Sturm Alfred erreicht Australiens Osküste – ein Toter und Verletzte

Stranderosion an der Gold Coast durch Ex-Tropenzyklon Alfred am 8. März 2025 mit schwerem Regen und starkem Wind.
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Er war erst als Zyklon vor Australiens Ostküste eingestuft. Doch Wirbelsturm Alfred hat an Stärke verloren und ist als tropisches Tiefdruckgebiet auf Land getroffen. Das Zentrum des Unwetters befand sich am Samstagabend (Ortszeit) etwa 55 Kilometer nordöstlich der Millionenmetropole Brisbane, wie der staatliche Wetterdienst mitteilte.

Dort waren seit Tagen grosse Schäden befürchtet worden. Bereits die ersten Ausläufer des Wirbelsturms hatten die Küste mit heftigem Dauerregen überzogen, Flüsse über die Ufer treten lassen und ganze Strassenzüge unter Wasser gesetzt.

Ein Mann geht am 8. März 2025 durch das Central Business District von Brisbane, während Zyklon Alfred die Südostküste von Queensland überquerte. Trotz Abschwächung drohen immer noch schwere Überschwemmungen.

Zwar erreichten die Windböen längst nicht so hohe Geschwindigkeiten wie zeitweilig angenommen. Dennoch wurden Hausdächer abgedeckt, Bäume und Strommasten umgerissen.

Tausende Menschen wurden von den Behörden aufgefordert, die betroffenen Gebiete vorsorglich zu verlassen.

Energex-Teams beseitigen einen umgestürzten Baum in Brisbane nach Zyklon Alfred am 8. März 2025. Arbeiter in Sicherheitskleidung stehen auf der Strasse um schwere Maschinen herum.

Am Samstag bargen Rettungskräfte nahe dem Ort Dorrigo im Nordosten des Bundesstaats New South Wales die Leiche eines Mannes.

Es handle sich nach ersten Erkenntnissen um einen 61-Jährigen, der am Freitag mit seinem Auto in einen Fluss geraten und mitgerissen worden sei, teilte die Polizei mit. Australiens Premierminister Anthony Albanese sprach auf der Plattform X von «tragischen Neuigkeiten».

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Bei einem Unfall mit zwei Militärfahrzeugen südlich von Brisbane seien zudem mehrere Militärangehörige verletzt worden, teilten die Streitkräfte mit, einige davon schwer. Sie waren wegen des Unwetters im Einsatz.

Der Sturm zieht nach Angaben des Wetterdienstes weiter Richtung Südwesten ins Inland. In den Bundesstaaten Queensland und New South Wales sind fürs Wochenende weiterhin heftige Regenfälle vorhergesagt.

Eine Yacht liegt nach Zyklon Alfred an der Küste in der Broadwater in Labrador, Gold Coast, Australien, gestrandet. Hochhäuser sind im Hintergrund zu sehen.

Gefahr droht vor allem wegen der erwarteten Wassermassen: Mancherorts seien binnen 48 Stunden mit bis zu 800 Liter Regen pro Quadratmeter zu rechnen, hatte der staatliche Wetterdienst gewarnt – das wäre ein Vielfaches der selbst bei schweren Gewittern üblichen Menge.

Schulen, Supermärkte, Strassen und Flughäfen vorsorglich geschlossen

Für die Bewohner der Region Gold Coast, die sich über die Bundesstaaten New South Wales und Queensland erstreckt, ist es eine ungewohnte Bedrohungslage – seit 50 Jahren hat kein Zyklon die dicht besiedelte und bei Touristen beliebte Region erreicht.

Dass sich das herabgestufte Tiefdruckgebiet nur noch langsam fortbewegt, ist dabei kein Grund zur Entwarnung. Im Gegenteil: Weil sich die mit Wasser vollgesogenen Wolken dadurch länger am gleichen Ort ausregnen, sei der potenzielle Schaden umso grösser, warnte Meteorologin Christine Johnston im Sender ABC.

Menschen passieren ein mit Sandsäcken geschütztes Gebäude in Currumbin, um es vor den grossen Wellen des tropischen Zyklons Alfred am 6. März 2025 zu schützen.

Noch bevor das Tiefdruckgebiet auf Land traf, fiel in mehr als 300’000 Haushalten der Strom aus. Premier Albanese kündigte an, die Regierung werde Generatoren in die Region bringen lassen, um die Stromversorgung wieder herzustellen – das könne allerdings dauern.

Die meisten Schulen, Supermärkte, Strassen und Flughäfen waren geschlossen und Hunderttausende Sandsäcke verteilt worden, damit die Menschen ihre Häuser und Geschäfte sichern konnten. Wie erfolgreich die Vorkehrungen waren, wird sich wohl erst nach dem Wochenende zeigen. Nach ersten Eindrücken schienen sich die schlimmsten Horrorszenarien nicht zu bestätigen.

Bekannte Strände weggespült

Vor der Küste türmten sich am Freitag rund neun Meter hohe Wellen, wie Jane Golding vom staatlichen Wetterdienst erklärte. Die Brandung spülte viele der bekannten Strände fort. «Wir erleben bereits Erosion an den Stränden der Gold Coast, die in dicht besiedelten Gebieten von Surfers Paradise und Main Beach bis hinunter nach Burleigh und Coolangatta Klippen von bis zu zwei Metern Höhe verursacht hat», sagte Natalie Edwards von Surf Life Saving Queensland.

Tropenstürme sind im Norden von Queensland keine Seltenheit, wohl aber im gemässigten und dicht besiedelten Südosten des Bundesstaates.

Drei Jungen spielen in Meerschaum in Coolangatta an der Goldküste, Australien, 7. März 2025, vor dem tropischen Zyklon Alfred.

Eine 12,3 Meter hohe Welle, die am Mittwochabend an einem beliebten Strand an der Gold Coast gemessen wurde, war Behördenangaben zufolge ein Rekord für dieses Gebiet.

Anfang Woche musste ein Extremruderer mehrere Hundert Kilometer vor der Küste gerettet werden, nachdem er dort in den Zyklon geraten war.

Hohe Wellen durch tropischen Zyklon Alfred bei Snapper Rocks an der Goldküste, Australien, am 6. März 2025. Eine Frau schaut auf die aufgewühlte See.

Das Unwetter hat auch eine politische Note: Gemäss der üblichen Namensregeln hätte der Zyklon eigentlich Anthony heissen sollen.

Da in Australien aber Parlamentswahlen anstehen und Albanese um seine Wiederwahl bangen muss, wurde dem Wirbelsturm letztlich doch nicht der Vorname des Premiers verpasst – und man entschied sich lieber für Alfred.

DPA/bor/sme