Australian OpenDjokovic folgt Tsitsipas in den Final | Sabalenka holt ersten Grand-Slam-Sieg
Das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres findet vom 16. bis 29. Januar statt. Hier erfahren Sie alles, was in Melbourne auf und neben dem Platz passiert.
Sabalenka holt sich den Grand-Slam-Sieg
Tennisspielerin Aryna Sabalenka hat ihren ersten Grand-Slam-Turniersieg gefeiert. Die 24 Jahre alte Belarussin setzte sich bei den Australian Open am Samstag im hochklassigen Finale der Frauen gegen Wimbledon-Gewinnerin Jelena Rybakina aus Kasachstan mit 4:6, 6:3, 6:4 durch und gewann als erste Spielerin ein Major-Turnier unter neutraler Flagge. Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine dürfen Russen und Belarussen in Melbourne nur als neutrale Athleten antreten.
«Als Erstes will ich mich für mein Englisch entschuldigen, ich zittere immer noch und bin super nervös», sagte Sabalenka in ihrer Dankesrede mit dem Silberpokal im Arm, den sie von Tennis-Ikone Billie Jean King überreicht bekommen hatte. Sie dankte dem Publikum und ihrem «verrückten» Team: «Ihr Leute verdient die Trophäe mehr als ich.»
Bei ihrer Grand-Slam-Finalpremiere in der Rod Laver Arena steigerte sich Sabalenka, nachdem sie erstmals in diesem Jahr einen Satz abgeben musste. Im dritten Durchgang gelang ihr das am Ende entscheidende Break zum 4:3. Ihren vierten Matchball verwandelte sie nach 2:28 Stunden. Neben dem Titel und dem Preisgeld von umgerechnet rund 1,95 Millionen Euro darf sich Sabalenka auch über den Aufstieg auf Platz zwei der Weltrangliste freuen.
Die gebürtige Russin Rybakina, die seit 2018 für Kasachstan startet, klettert als erste Spielerin der Nation in die Top-Ten und kann sich mit einem Preisgeld von 1,06 Millionen Euro trösten. Sie habe bei der Final-Atmosphäre «Gänsehaut» gehabt, sagte Rybakina: «Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr das gleiche Ergebnis erzielen kann – vielleicht sogar ein noch besseres.» (dpa)
Beckers gelungenes Comeback
Die grossen Finals stehen noch aus, doch einen Sieger hat das Australian Open schon: Boris Becker. Der Ex-Profi und Ex-Häftling gab auf Eurosport nach seinem 231-tägigen Gefängnisaufenthalt in Grossbritannien ein gelungenes Comeback als Tennisexperte. Mit Expertise, Selbstironie, Gelassenheit und Witz analysiert er das Geschehen. Als Alexander Zverev von einem Vogelkot getroffen wurde, sagte er süffisant: «Normalerweise kommt ja alles Gute von oben.»
Als früherer Coach von Novak Djokovic kennt er diesen gut und drückt er diesem auch die Daumen, aber er bleibt angenehm unparteiisch. Was man spürt: Becker hat einfach Spass, über Tennis zu reden. Und das bringt er rüber. Auf Instagram publizierte er kürzlich eine Lebensweisheit und sorgte damit für Häme: «Drei Dinge, die du privat halten solltest: dein Liebesleben, dein Einkommen, deine nächsten Pläne.» Daran kann er noch arbeiten. (sg.)
Djokovic folgt Tsitsipas in den Final
Novak Djokovic ist nur noch einen Sieg vom Grand-Slam-Rekord entfernt. Der 35 Jahre alte Serbe setzte sich im Halbfinalmatch am Freitag gegen den US-Amerikaner Tommy Paul nach anfänglichen Problemen letztlich souverän mit 7:5, 6:1, 6:2 durch und folgte Stefanos Tsitsipas in den Final.
Sollte Turnierfavorit Djokovic in seinem 33. Grand-Slam-Final am Sonntag um 9.30 Uhr MEZ gegen Tsitsipas gewinnen, würde er mit seinem 22. Titel bei einem Major-Turnier mit Rekordhalter Rafael Nadal aus Spanien gleichziehen. Der Sieger löst zudem den verletzt abwesenden Spanier Carlos Alcaraz als Nummer eins der Weltrangliste ab.
Schon mit dem Halbfinalerfolg setzte Djokovic weitere Meilensteine seiner erfolgreichen Karriere: Mit dem 27. Sieg in Folge beim Australian Open überflügelte er Tennis-Ikone Andre Agassi aus den USA. Ausserdem blieb er auch in seinem zehnten Halbfinalmatch im Melbourne Park ungeschlagen. (dpa)
Tsitsipas erster Männer-Finalist
Stefanos Tsitsipas hat den Final erreicht. Der Grieche bezwang in seinem Halbfinalmatch am Freitag den Russen Karen Chatschanow mit 7:6 (7:2), 6:4, 6:7 (6:8), 6:3 und steht damit zum zweiten Mal in seiner Karriere in einem Grand-Slam-Final.
Dort trifft der French-Open-Finalist von 2021 am Sonntag auf den Sieger des zweiten Halbfinals zwischen Turnierfavorit Novak Djokovic aus Serbien und dem US-Amerikaner Tommy Paul, die sich im Anschluss in der Rod Laver Arena gegenüberstehen.
Tsitsipas ist mit 24 Jahren und 170 Tagen der jüngste männliche Finalist beim Australian Open seit zwölf Jahren. Der Olympia-Zweite Chatschanow verpasste dagegen seine ersten Final bei einem Major-Turnier. (dpa)
Djokovics Vater verzichtet auf Halbfinal
Novak Djokovics Vater hat sein Bedauern wegen des Vorfalls mit einer pro-russischen Zuschauer-Gruppe während des Australian Open ausgedrückt und sich gegen einen Besuch des Halbfinalmatches seines Sohnes am Freitag entschieden. «Ich bin hier, um meinen Sohn zu unterstützen. Ich hatte nicht die Absicht, solche Schlagzeilen oder Störungen zu verursachen», sagte Srdjan Djokovic laut einer Stellungnahme für Medien, die unter anderem die australische Zeitung «The Age» veröffentlichte.
«Damit der Halbfinal heute Abend weder für meinen Sohn noch für den anderen Spieler gestört wird, habe ich entschieden, es zu Hause anzuschauen», sagte der Vater des serbischen Tennisstars, der im Duell gegen den US-Amerikaner Tommy Paul den Finaleinzug perfekt machen will. (dpa)
Lesen mit der Weltnummer 1
Buchrezensionen sind eine Kunst, die vom Aussterben bedroht ist. Die junge Generation liest ohnehin kaum mehr Bücher, heisst es. Doch gerade einige bekannte Tennisspielerinnen bilden da die löbliche Ausnahme. Andrea Petkovic startete während der Corona-Pandemie einen Buchclub auf Instagram, in dem sie hochstehende Literatur besprach. Ihr ständiger Begleiter auf der Tour war ein gewisser Ernest Hemingway, in Buchform. «Lesen war für mich die einzige Art, wirklich abzuschalten vom Tennis», sagte sie kürzlich gegenüber dieser Zeitung. «So konnte ich in eine andere Welt flüchten.»
Nun hat sich Weltnummer 1 Iga Swiatek, am Australian Open als Favoritin früh gescheitert, ein Beispiel an der Deutschen genommen und ihren eigenen Buchclub gegründet unter dem Hashtag: #readwithIGA2023. Im vergangenen Jahr habe sie 20 Bücher gelesen, 2023 sollen es mindestens zwölf werden. Und die möchte sie dann auf ihren sozialen Kanälen besprechen.
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«Ich will mich motivieren, so viel wie möglich zu lesen, denn das hilft mir, die Balance zwischen meinem Leben und der Arbeit zu wahren. Ich möchte mein Hobby mit euch teilen und euch ermutigen, auch zu lesen.» Swiatek liest gerne Krimis wie «Mord im Orientexpress», schreckt auch vor anspruchsvoller Lesekost nicht zurück. (sg.)
Rybakina und Sabalenka im Final
Jelena Rybakina und Aryna Sabalenka stehen im Final. Zuerst siegte die kasachische Wimbledon-Gewinnerin Rybakina am Donnerstag in ihrem Halbfinalmatch gegen Viktoria Asarenka aus Weissrussland mit 7:6 (7:4), 6:3. Wenig später machte die Weissrussin Sabalenka dank des 7:6 (7:1), 6:2 gegen die polnische Aussenseiterin Magda Linette ihren ersten Grand-Slam-Final am Samstag perfekt.
«Ich bin super glücklich und stolz», sagte die 23-jährige Rybakina. Für die gebürtige Moskauerin, die seit 2018 für Kasachstan spielt, ist es nach dem Triumph von Wimbledon im Vorjahr der zweite Final bei einem Major-Turnier. Die in diesem Jahr noch ungeschlagene Sabalenka erreichte nach drei Halbfinal-Niederlagen erstmals das Endspiel eines Grand-Slam-Turniers und war ebenfalls «super glücklich».
Die 33-jährige Asarenka, die 2012 und 2013 beim Australian Open triumphiert hatte, hielt im ersten Satz mit der zehn Jahre jüngeren Rybakina gut mit. Im zweiten Durchgang unterliefen ihr aber zu viele Fehler. Auf der Tribüne der Rod Laver Arena sassen unter anderen Fussball-Trainer Thomas Tuchel und US-Unternehmer Bill Gates. (dpa)
Feldbausch bei den Junioren out
Der 17-jährige Kilian Feldbausch ist im Juniorenturnier im Viertelfinal ausgeschieden. Der als Nummer 1 gesetzte Genfer scheiterte am Chinesen Yi Zhou mit 5:7, 7:5, 4:6. Wie eng die zweieinhalb Stunden dauernde Partie verlief, zeigt sich an der Zahl der gewonnenen Punkte: Feldbausch errang insgesamt nur einen weniger als Zhou. (jh)
Federer von Djokovic herausgefordert
Novak Djokovic weiss, was das Patentrezept ist, um Beifall zu bekommen: Roger Federer ins Spiel bringen. Seinen ersten Australian-Open-Halbfinal (2008) habe er einst gegen den Schweizer gespielt und glücklicherweise gewonnen, erinnerte er nach seinem Halbfinaleinzug.
Bei der Erwähnung Federers wurde es laut in der Rod Laver Arena. «Applaudiert nur für ihn, er hat es verdient», sagte Djokovic. «Ich hatte über all die Jahre viele grossartige Duelle mit Roger. Das Tennis vermisst ihn. Aber es ist schön zu sehen, dass er das Leben geniesst. Ich habe gesehen, wie er sich schick gemacht hat für die Pariser Fashionweek. Und wie er Ski gefahren ist. Grüsse an ihn und seine Familie.»
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Gerne würde er Federer dereinst herausfordern auf der Piste, sagte er. «In ein paar Jahren.» Djokovic ist ein exzellenter Skifahrer, verbrachte in seiner Kindheit viel Zeit in Kopaonik, dem Skigebiet im Westen Serbiens.
Federer bewegte sich bei seinen ersten Skiversuchen seit 15 Jahren noch nicht ganz so elegant wie auf dem Court. Aber bis Djokovic bereit ist, kann er ja noch ein bisschen üben. Und es dürften sich bestimmt einige Schweizer Skicracks finden, die ihm das Carven beibringen. (sg.)
Nervöser Djokovic mit Rekord im Halbfinal
Novak Djokovic hat mit dem Halbfinaleinzug einen weiteren Meilenstein seiner erfolgreichen Karriere gesetzt. Der 35-jährige Serbe gewann im Viertelfinal gegen den Russen Andrej Rublew (ATP 6) problemlos 6:1, 6:2, 6:4 und feierte seinen 26. Sieg in Folge beim Grand-Slam-Turnier in Melbourne. Damit zog der Weltranglistenfünfte mit Rekordhalter Andre Agassi aus den USA gleich. Rublew verlor dagegen auch seinen siebten Viertelfinal bei einem Major-Turnier.
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Djokovic ist am Freitag in seinem 44. Grand-Slam-Halbfinale der klare Favorit gegen Tommy Paul. Der Weltranglisten-35. hatte sich zuvor gegen Landsmann Ben Shelton 7:6 (8:6), 6:3, 5:7, 6:4 durchgesetzt und als erster US-Amerikaner seit 14 Jahren in die Runde der besten vier von Melbourne gekämpft. «Jeder träumt davon, wenn er mit dem Tennisspielen anfängt. Ich kann nicht glauben, dass ich es geschafft habe», sagte Paul. Djokovic hat alle seine bisherigen neun Halbfinals in Melbourne gewonnen.
Anders als beim Achtelfinalsieg zwei Tage zuvor gegen den Australier Alex de Minaur wirkte Djokovic nicht immer zufrieden. Der 21-malige Grand-Slam-Turniersieger diskutierte mit Trainer Goran Ivanisevic, haderte mit dem Wind und beschwerte sich beim Schiedsrichter wegen eines Fans. «Er wirkt ein bisschen nervöser und aufgekratzter, nicht ganz so ruhig und bei sich wie im letzten Match», sagte Eurosport-Experte Boris Becker über seinen Ex-Schützling. (dpa)
Paul gewinnt US-Duell – folgt Djokovic ihm?
Tommy Paul hat als erster US-Amerikaner seit 14 Jahren den Melbourne-Halbfinal erreicht. Der 25-Jährige gewann am Mittwoch gegen Landsmann Ben Shelton 7:6 (8:6), 6:3, 5:7, 6:4 und feierte den bisher grössten Erfolg seiner Karriere. «Jeder träumt davon, wenn er mit dem Tennisspielen anfängt. Ich kann nicht glauben, dass ich es geschafft habe», sagte Paul.
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Er hat damit weiterhin die Chance, sich zum ersten männlichen Grand-Slam-Turniersieger aus den USA seit knapp 20 Jahren zu küren. Zuletzt hatte in Andy Roddick am US Open 2003 triumphiert. Im Halbfinal trifft der Weltranglisten-35. auf den Sieger des Duells zwischen Novak Djokovic und Andrej Rublew, die sich in der Night Session gegenüberstehen. (dpa)
Linette und Sabalenka im Halbfinal
Die Tennisspielerinnen Magda Linette und Aryna Sabalenka haben das Halbfinale der Australian Open erreicht. Zunächst setzte die Polin Linette ihren unverhofften Erfolgslauf durch ein 6:3, 7:5 im Viertelfinalmatch gegen die enttäuschende Tschechin Karolina Pliskova fort und feierte den grössten Grand-Slam-Erfolg ihrer Karriere. «Ein Traum wird wahr, ich bin einfach nur glücklich», sagte die 30-Jährige hinterher: «Das werde ich niemals vergessen. Das bleibt ein Leben lang.»
Im Kampf um das Finalticket trifft Linette am Donnerstag auf Sabalenka. Die Belarussin bezwang im Anschluss in der Rod Laver Arena die Kroatin Donna Vekic mit 6:3, 6:2 und erreichte zum vierten Mal in ihrer Karriere ein Grand-Slam-Halbfinale. In ihren neun Spielen in diesem Jahr hat Sabalenka noch keinen einzigen Satz abgegeben. «Ich bin super glücklich mit dem Sieg, die Atmosphäre war unglaublich», sagte Sabalenka, die ihre Aufschlag-Probleme mittlerweile in den Griff bekommen hat.
Linette ist in der Profi-Ära die dritte Polin im Halbfinale der Australian Open. Ihre Landsfrau Iga Swiatek, die als Weltranglistenerste als Turnierfavoritin nach Down Under gereist war, ist seit dem Achtelfinale ausgeschieden. (dpa)
Tsitsipas will Teil des Preisgeldes spenden
Stefanos Tsitsipas will «einen grossen Teil» des Preisgeldes im Falle eines möglichen Grand-Slam-Titels bei den Australian Open für einen guten Zweck spenden. Das sagte der an Nummer drei gesetzte Grieche nach seinem Halbfinaleinzug in Melbourne gegen den Tschechen Jiri Lehecka.
Er wolle bei einem Finalsieg am 29. Januar «einen grossen Teil des Preisgeldes abgeben, um eine Schule in Victoria zu bauen», sagte Tsitsipas. Für den Triumph bei den Australian Open kassiert der Champion 2,975 Millionen Australische Dollar (umgerechnet rund 1,94 Millionen Euro). «Ich habe gesehen, wie schwer es für viele Kinder auf der Welt ist, zur Schule zu gehen und eine geeignete Bildung zu erhalten, nicht alle Kinder wachsen privilegiert auf».
Tsitsipas fühlt sich nach eigenen Angaben in Melbourne «wie zu Hause», die Australian Open seien sein «Heim-Slam». «Die Franzosen haben Roland Garros, die Briten Wimbledon, die Amerikaner die US Open, für mich sind es die Australian Open», sagte der Grieche, der beim Hartplatzturnier im Melbourne Park bei seiner siebten Teilnahme zum vierten Mal das Halbfinale erreicht hat. In der Vorschlussrunde ist er am Freitag im Duell gegen den Russen Karen Chatschanow der Favorit. (dpa)
Asarenka schreit auch beim Fussball
Viktoria Asarenka macht kein Geheimnis daraus, dass ihr Herz im Fussball für Paris St.-Germain schlägt. Wenn sie nicht gerade spielt, trägt die Weissrussin meist PSG-Trikots. Auch beim Platzinterview. Sie wurde schon von der Schiedsrichterin ermahnt, das Fussballleibchen abzuziehen, als sie damit den Court betrat. Seit zehn Jahren fant sie für PSG, seit David Beckham nach Paris wechselte. Sie hat schon viele Spiele im Parc des Princes gesehen.
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Mittlerweile hat sie auch ihren sechsjährigen Sohn mit ihrer Leidenschaft angesteckt. Der spielt sehr gerne Fussball und möchte einmal Profi werden. Sie unterstützte ihn bei seinen Spielen enthusiastisch, erzählte die 33-Jährige in Melbourne. «Ich schäme mich auch nicht zu schreien», sagte sie, die ihre Tennisschläge stets mit einem Schrei begleitet. Sie sei eine richtige Fussball-Mama. «Das sind für mich wohltuende Momente.»
Auch im Tennis läuft es gut, mit einem Sieg über Weltnummer 3 Jessica Pegula zog sie in den Halbfinal ein. PSG feierte derweil im französischen Cup gegen das unterklassige Pays de Cassel einen 7:0-Sieg, zu dem Kylian Mbappé fünf Tore beisteuerte. Welche Leistung nun besser gewesen sei, wollte ein Journalist wissen. «Fünf Tore sind schon eindrücklich», sagte sie. «Aber sie spielten gegen kein gutes Team. Deshalb Ich nehme meine.» (sg.)
Tsitsipas triumphiert ohne Satzverlust
Stefanos Tsitsipas ist seinem Traum von einem Grand-Slam-Titel einen Schritt näher gekommen. Der an Nummer drei gesetzte Grieche erreichte durch ein 6:3, 7:6 (7:2), 6:4 gegen den tschechischen Aussenseiter Jiri Lehecka zum vierten Mal in seiner Karriere den Halbfinal in Melbourne. Dort trifft er am Donnerstag als Favorit auf den Russen Karen Chatschanow. Tsitsipas setzte zudem eine beeindruckende Serie fort: In all seinen sechs Viertelfinalmatches bei Grand-Slam-Turnieren ging er als Sieger vom Platz. (dpa)
Asarenka siegt und denkt an Sohn und Hund
Wimbledon-Gewinnerin Jelena Rybakina und die zweimalige Grand-Slam-Turniersiegerin Viktoria Asarenka kämpfen um ein Finalticket beim Australian Open. Beide gewannen ihre Viertelfinalmatches und treffen am Donnerstag im direkten Duell aufeinander.
Zunächst setzte sich die 23 Jahre alte Rybakina gegen die frühere French-Open-Gewinnerin Jelena Ostapenko aus Lettland mit 6:2, 6:4 durch. «Ich bin sehr glücklich, dass erste Mal hier im Halbfinal zu stehen. Ich war etwas nervös, aber ich habe sehr gut gespielt», sagte die gebürtige Russin Rybakina, die seit 2018 für Kasachstan startet. Das Match war im ersten Satz zwischenzeitlich wegen Regens unterbrochen worden.
Sechs Stunden später folgte Asarenka mit einem 6:4, 6:1 gegen die leicht favorisierte Jessica Pegula aus den USA. Die 33-jährige Belarussin hatte das Australian Open vor der Geburt ihres Sohnes Leo 2012 und 2013 gewinnen können. Die an Nummer drei gesetzte Pegula schied dagegen auch in ihrem fünften Grand-Slam-Viertelfinal aus.
«Es tut mir weh, sie zu schlagen», sagte Asarenka hinterher, «ich bin sehr stolz, dass ich meinen Spielplan durchgezogen habe. Es fühlt sich grossartig an, im Halbfinal zu stehen.» Asarenka dachte in der Stunde des Erfolgs an ihren Sohn, «der will, dass seine Mutter nach Hause kommt» – aber auch an ihren Hund: «Der hat heute Geburtstag.» (dpa)
Korda gibt auf, Chatschanow im Halbfinal
Der Russe Karen Chatschanow hat den Lauf des angeschlagenen US-Jungstars Sebastian Korda gestoppt und beim Australian Open erstmals das Halbfinale erreicht. Der Olympia-Finalist gewann nach der Aufgabe seines Gegners beim Stand von 7:6 (7:5), 6:3, 3:0.
Korda hatte sich am rechten Handgelenk verletzt und im zweiten Satz beim Stand von 3:2 eine Behandlungspause genommen. Der 22-Jährige wurde getapt, doch das Problem beeinträchtigte ihn ganz offensichtlich schwer. Korda hatte vor fünf Jahren den Junioren-Titel geholt und zuvor mit seinen Leistungen Hoffnungen auf einen Sensations-Coup bei den Profis gemacht. Kordas Vater Petr hatte das Australian Open 1998 für Tschechien gewonnen.
«Zum zweiten Mal in Folge bei einem Grand-Slam-Turnier im Halbfinal zu stehen, fühlt sich grossartig an», sagte US-Open-Halbfinalist Chatschanow: «Aber es ist nicht die Art und Weise, die man sich für das Ende eines Matches wünscht.» (dpa)
Ein Collegeboy verblüfft alle
Ben Shelton musste 20 werden, bis er erstmals seinen Pass zeigen musste. Der Collegemeister verliess die USA erstmals kurz vor Neujahr, als er sich aufmachte fürs Australian Open. Mit drei Challenger-Titeln in Serie hatte er sich Ende 2022 das nötige Ranking erspielt, um Down Under antreten zu können. Er bestieg das Flugzeug mit grossem Respekt vor dem ersten Jetlag seines Lebens und dem fremden Land. Nun hat er sich zur Verblüffung aller in den Viertelfinal gespielt. Im Mai 2022 noch die Nummer 547 der Welt, wird er bald in den Top 50 auftauchen, mindestens.
Seine Unbeschwertheit trägt den 1,93-Meter-Hünen von Sieg zu Sieg. «Ich wusste, dass es schwierig werden würde. Aber es hat mir geholfen, dass ich keine grossen Erwartungen hatte.» In Melbourne ist er der jüngste US-Viertelfinalist an einem Grand-Slam-Turnier seit Andy Roddick 2001 am US Open geworden und hat er sich schon 373’000 Dollar Preisgeld erspielt. Merke: Es lohnt sich, zu neuen Horizonten aufzubrechen. Besser spät als nie. (sg.)
Macht-Demonstration von Djokovic
Novak Djokovic hat bei den Australian Open mit einer Machtdemonstration das Viertelfinale erreicht. Der 35 Jahre alte Serbe deklassierte in einem höchst einseitigen Achtelfinalmatch den überforderten Australier Alex de Minaur und setzte sich nach nur 2:06 Stunden locker mit 6:2, 6:1, 6:2 durch. Anders als in den zwei Runden zuvor, schien Djokovic der Oberschenkel deutlich weniger Probleme zu bereiten. «Ich habe überhaupt nichts gespürt, heute war es grossartig», sagte Djokovic sichtlich erleichtert. Er nehme «eine Menge» Schmerztabletten in diesen Tagen, «das ist nicht ideal», aber «heute war der beste Tag im Turnier, hoffentlich bleibt es dabei».
Wegen Djokovics Blessur und der bis dahin starken Leistung des an Nummer 22 gesetzten de Minaur, hatten die australischen Fans auf eine Überraschung gehofft - doch diese Hoffnung legte sich in der Rod Laver Arena schnell. Djokovic war von Beginn an hellwach, körperlich auf der Höhe und in nahezu allen Belangen überlegen. De Minaur fehlte die Qualität für einen Coup gegen den Turnierfavoriten, der nur noch drei Siege vom 22. Grand-Slam-Turniersieg entfernt ist. Damit würde Djokovic im Finale am 29. Januar mit Rekordhalter Rafael Nadal gleichziehen.
Am Mittwoch kämpft der in Melbourne seit 25 Spielen unbesiegte Djokovic zunächst gegen den Russen Andrei Rubljow um das Halbfinalticket. (dpa)
Rublew erneut im Viertelfinal
Der Russe Andrei Rublew hat sich bei den Australian Open eine neue Chance erkämpft, seinen persönlichen Viertelfinal-Fluch endlich zu beenden. Der 25-Jährige zog durch ein 6:3, 3:6, 6:3, 4:6, 7:6 (11:9) im packenden Achtelfinalmatch gegen den dänischen Jungstar Holger Rune zum siebten Mal in die Runde der besten acht Spieler bei einem Grand-Slam-Turnier ein. Alle seine bisherigen sechs Viertelfinals bei den Major-Events hatte Rublew verloren.
«Das ist keine Achterbahnfahrt, das ist, als ob dir einer eine Waffe an den Kopf legt. Achterbahnfahren ist leichter», sagte der sichtlich erschöpfte Sieger hinterher. Als nächster Gegner wartet auf Rublew der serbische Turnierfavorit Novak Djokovic. (dpa)
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