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Aus die Maus

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Der Frust ist gross: Kaum eine der im Herbst vergrabenen Zwiebeln bringt es zu einer Tulpe. Warum? Die Tulpenzwiebeln sind fast alle angefressen. Und das Blumenbeet ist richtiggehend untertunnelt. Sind die Mäuse wieder zurück?

Einige Tage später haben wir Gewissheit: Unser Mitgärtner trifft beim Umschichten des Komposts eine Mäusefamilie an. Die niedlichen Nager verziehen sich rasch in Richtung Wald, nachdem ihr Nest ausgehoben ist. Doch siedeln sie wirklich permanent dorthin um?

Wahrscheinlich nicht. Denn die Mäuse sind schon seit vielen Generationen auf unserer Schrebergartenparzelle heimisch. Sie waren schon da, als wir erstmals herkamen. Zuerst bemerkten wir damals Frassspuren. Später, als wir den baufälligen Werkzeugverschlag einrissen, flohen Mäuse aus dem Fundament. Unsere Mitgärtner versuchten es damals mit einem «Maulwurfschreck», einem mit Solarzellen betriebenen Gerät, das in den Boden gesteckt wird. Es soll mit hohen Pfeiftönen nebst den Maulwürfen auch die Mäuse vertreiben. Hats etwas gebracht? Zumindest hat das Gepfeife die Nerven der Gärtner arg strapaziert.

Der Piepser ist längst wieder verschwunden. Wir versuchen es nun mit natürlichen Mitteln. Wo immer eine Kreuzblättrige Wolfsmilch (Euphorbia lathyris) wächst, lassen wir sie wachsen. Das Kraut hat es in sich, wie seine Trivialnamen vermuten lassen: Unter anderem wird es Hexenmilch, Teufelsmilch, Giftmilch und Warzenkraut genannt. Und Wühlmauswolfsmilch, da es quasi der natürliche Feind der Mäuse sein soll. Ob es wirklich gegen Mäuse hilft, ist indes umstritten. Dass man sich Verbrennungen holen kann, wenn man mit dem weissen Saft in Berührung kommt, ist hingegen erwiesen.

«Mäuse können zu einem grossen Ärgernis im Garten werden», warnt Othmar Ziswiler, Leiter Gärtnerischer Detailhandel bei Jardin Suisse. Sie knabberten fast alles an. Besonders beliebt seien die zarten Wurzeln von Obstbäumen, Blumenzwiebeln, Karotten und Sellerieknollen. «Bei jungen Obstbäumen können Mäuse die Wurzeln innert Kürze so weit zurückfressen, dass der Baum nicht mehr austreiben kann und abstirbt.» Ziswiler rät deshalb, möglichst rasch einzugreifen, sobald man die ersten Frassspuren entdeckt. Denn sonst gehts plötzlich schnell: Eine Feldmaus kann 10 Mal jährlich 4 bis 8 Jungtiere gebären. Und die Weibchen sind bereits nach rund zwei Wochen geschlechtsreif…

Doch wie bekämpft man Mäuse? «Obstbäume und Beerenpflanzen werden am besten gleich beim Einpflanzen mit einem engmaschigen verzinkten Mäusegitter geschützt», sagt Ziswiler. «Alternativ können auch Glasscherben in die Pflanzgrube geben werden.» Sind die Mäuse einmal da, seien «die bewährten Mäusefallen am effektivsten». Besser jedenfalls als Katzen: „Oft sind diese eher das Problem als die Lösung — dann jedenfalls, wenn sie Mäuse anschleppen, um sie dem Frauchen oder Herrchen zu zeigen, und sie schliesslich wieder laufen lassen.“

Doch geht es nicht etwas humaner — etwa mit den erwähnten Ultraschallsonden? «In der Praxis wirken diese unterschiedlich.» Bei kompakten lehmigen Böden wird der Schall besser weitergeleitet als in lockeren Böden. In letzteren nützen solche Geräte wenig. Also verstreut man doch besser Hundehaare, gräbt Flaschen ein oder braut einen Lebensbaum-Sud? «Diese Hausmittel wirken nur unzuverlässig», sagt Ziswiler. «Eine gewisse Wirkung haben aber bestimmte Pflanzen: Kaiserkrone, Knoblauch, Dill, Thymian und Bohnenkraut helfen, die Mäuse fernzuhalten.»

Haben Sie auch Mäuse im Garten, liebe Leserinnen und Leser? Was unternehmen Sie gegen die Nager?

Dieser Artikel wurde erstmals am 28. Mai 2017 publiziert und am 11. Mai 2023 in dieses Redaktionssystem übertragen.