AboAusschreitungen in KosovoAufstand im Schmugglernest
Der serbisch dominierte Norden Kosovos gilt als Hochburg der organisierten Kriminalität. In der dortigen Unterwelt mischen aber auch albanische Mafiosi mit. Von Belgrad gesteuerte Banden attackieren die Polizei.
Ein Versuch der kosovarischen Polizei, gegen Schmugglernetzwerke im ganzen Land vorzugehen, hat zu heftigen Auseinandersetzungen im serbisch dominierten Norden geführt. Als die Beamten am Mittwoch in der ethnisch zwischen Serben und Albanern geteilten Stadt Mitrovica eine Razzia durchführten, wurden sie von mehreren Banden, die von der serbischen Regierung in Belgrad gesteuert werden, mit Sprengsätzen und Steinen attackiert. Die Bilanz des Gewaltausbruchs: zehn verletzte Polizisten, ein serbischer Zivilist, der nach einer Schusswunde notoperiert werden musste, Strassensperren und Medienleute, die bedroht und angegriffen wurden. Die Polizei nahm acht Personen fest, mehrere mutmassliche Kriminelle konnten entkommen und wurden zur Fahndung ausgeschrieben. Ausser in Nord-Mitrovica wurden auch in der Hauptstadt Pristina und in Peja im Westen des Landes Häuser durchsucht und Schmuggelgut beschlagnahmt.