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555 Millionen für Lionel Messi
Aufruhr um ein gigantisches Gehalt

Eine halbe Milliarde schwer: Lionel Messi hat beim FC Barcelona Gewicht. Er sorgt aber auch für ein Loch in der Kasse.
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Grosser Club. Gewaltige Zahlen. Gigantische Schulden.

Der FC Barcelona macht gerade Schlagzeilen. Vergangene Woche wurde bekannt, dass den Verein Verbindlichkeiten in der Höhe von 1,2 Milliarden Euro plagen – verursacht durch eine aberwitzige Transfer- und Gehaltspolitik. Und am Sonntag nun hat die spanische Zeitung «El Mundo» mit chirurgischer Exaktheit das gigantische Salär von Lionel Messi veröffentlicht, welches dem Captain seit der Saison 2017/18 und bis zum diesjährigen Ende seiner Bindung an den Club maximal zusteht: 555'237’619 Euro.

In Worten: Fünfhundertfünfundfünfzig Millionen zweihundertsiebenunddreissigtausendsechshundertneunzehn Euro. Brutto.

Es ist, soweit bekannt, der teuerste Arbeitsvertrag des Profisports. Weltweit. Patrick Mahomes hat unlängst beim American-Football-Team Kansas City Chiefs einen Zwölfjahresvertrag über 503 Millionen US-Dollar unterschrieben. Der Baseball-Club Los Angeles Angels verlängerte 2019 den Kontrakt von Mike Trout ebenfalls um zwölf Jahre, für auch noch stolze 430 Millionen Dollar.

380’000 Euro am Tag

Beide liegen unterhalb der stratosphärischen Zahlen Messis – denen man nun aber die Einnahmen Barcelonas für Trikotverkäufe oder Sponsorengelder, Gagen für Trainingslager und Showspiele gegenrechnen müsste. Der FC Barcelona ist mit Messi mehr wert als ohne ihn.

Solche Zahlen wurden allerdings am Sonntag nicht erwähnt, ebenso wenig, dass andere Spieler beim FC Barcelona ebenfalls horrende Gehälter kassieren. Ganz abgesehen davon ist nicht erinnerlich, dass der im Spätherbst zurückgetretene Präsident Josep Maria Bartomeu gezwungen wurde, den Vertrag mit Messi zu unterschreiben, der dem Argentinier pro Jahr knapp 139 Millionen Euro brutto oder 74,9 Millionen Euro netto sichert. Pro Tag sind das rund 380'000 Euro vor Steuern oder etwa 205'000 netto. Vor allem hätte Bartomeu Messi im Sommer vorigen Jahres nicht zwingen müssen, seinen Vertrag zu erfüllen. Messi erklärte öffentlich, dass er gehen wolle. Bartomeu drohte ihm mit der Justiz.

Nun landete Messi (womöglich mit dem Segen Bartomeus?) auf der Titelseite einer Zeitung, als wäre er der Alleinschuldige an Barcelonas Problemen – und nicht auch verantwortlich dafür, dass der FC Barcelona der Fussballclub mit den höchsten Einnahmen der Welt ist. Der FC Barcelona teilte am Sonntag mit, «nichts mit der Veröffentlichung zu tun» zu haben; er bedaure, dass ein «ausschliesslich privates» Dokument verbreitet worden sei. Der Club bereite rechtliche Schritte gegen «El Mundo» vor und versicherte, Messi zu unterstützen. Die Anwälte des Argentiniers bereiten ebenfalls rechtliche Schritte vor – gegen «El Mundo» sowie alle Angestellten Barças, die Zugang zu seinem Vertrag hatten.

Dass Messi zu den Löchern in den Kassen der Katalanen beigetragen hat, ist kaum zu bestreiten: Allein für seine Unterschrift erhielt er als Prämie die beachtliche Summe von knapp 98 Millionen Euro. Sie muss ihm in zwei Tranchen überwiesen worden sein, Ende 2017 und Ende 2018. Auch für die Verlängerung seines Vertrages über Bildrechte strich er eine Prämie ein – in Höhe von 17,2 Millionen Euro. Die Treueprämien haben es ebenfalls in sich: Sein Verbleib beim FC Barcelona bis zum 1. Februar 2021 bringt ihm rund 66 Millionen Euro ein.

Ein Pokal für den Meistertitel 2019 – und mehr Geld auf seinem persönlichen Konto: Lionel Messi erhält Prämien für den Gewinn der spanischen Meisterschaft.  

Was natürlich der Versicherung, seine Liebe zu Barça sei etwas ganz Besonderes, eine neue Bedeutung verleiht. Die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young kamen im abgelaufenen Geschäftsjahr zur Erkenntnis, dass der FC Barcelona ein «negatives Betriebskapital» von 601 Millionen Euro aufweist, was die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs «in Zweifel ziehen könnte».

Das klingt plausibel, da ja nicht nur die Verbindlichkeiten enorm sind, sondern die Einnahmen durch Corona weggebrochen sind und mögliche Erfolge ganz schön viel Geld kosten für Prämien. Sollte Messi gesund bleiben und an 60 Prozent aller Pflichtspiele teilnehmen, würde er wie in früheren Saisons knapp zwei Millionen Euro als Prämie erhalten. Die blosse Qualifikation der Mannschaft für die Champions League bringt ihm den gleichen Betrag ein, und weil das Team in der laufenden Saison wieder die Gruppenphase überstanden hat, ist sein Konto um knapp eine weitere Million Euro praller.

Es sind weitere Prämien vereinbart, zum Beispiel für den Gewinn der spanischen Meisterschaft, des Cups oder der Wahl zum Weltfussballer, von der er wohl nur noch träumen kann. Die ausgebliebenen Erfolge haben ihren Preis: Messi wird laut «El Mundo» nur 92 Prozent der 555 Millionen Euro kassieren.

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