Erster Platzverweis bei BarçaIm 753. Spiel setzt Messi die Faust ein
Supercup und Nerven verloren: Beim 2:3 nach Verlängerung gegen Bilbao sorgt Barcelonas Captain für den unrühmlichen Schlusspunkt. Wie lange wird er gesperrt?
Er hatte einfach genug. Genug von diesen Gegenspielern, die grätschten, schubsten, zerrten, die ihm auf die Füsse standen und sich ihm in den Weg stellten. Also tat er, was ein Fussballer keinesfalls tun sollte, schon gar nicht auf dem Platz: Er schlug zu, die rechte Faust in den Nacken. Natürlich kam er damit nicht davon, nicht in Zeiten des VAR.
Und so erwarten sie in Barcelona gespannt die Antwort auf eine Frage, die sie noch nie stellen mussten: Wie lange wird Lionel Messi gesperrt?
752-mal war der Superstar für Barça aufgelaufen, ohne eine Rote Karte gesehen zu haben. Doch dieser Sonntagabend in Sevilla, dieser Supercup-Final gegen Athletic Bilbao, hielt eine Wendung bereit, die ihm zusätzlich zur ruppigen Gangart der Gegner zusetzte.
Barça führte bis kurz vor Schluss 2:1, Antoine Griezmann hatte doppelt getroffen, aber der Aussenseiter glich in der 90. Minute durch Asier Villalibre aus. Verlängerung. Und da hatte Iñaki Williams seinen grossen Auftritt, der pfeilschnelle Stürmer, der auch über ein ansehnliches Gefühl im rechten Fuss verfügt. Er schlenzte den Ball in der 93. Minute wunderbar via Pfosten in die entfernte hohe Ecke, ein Kunstschuss.
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Die Katalanen sahen ihre Chancen auf die Trophäe schwinden, dabei käme ihnen derzeit jeder Erfolg gelegen, und sei es nur im nationalen Supercup. Sie rannten jedoch vergeblich an. Auch Messi.
Als er sich in der 119. Minute einen Weg Richtung Strafraum bahnen wollte und ihm Villalibre diesen versperrte, räumte er ihn ziemlich rabiat zur Seite. Der Schiedsrichter hatte die Aktion nicht gesehen, der VAR machte ihn darauf aufmerksam. Nach dem Studium der Bilder blieb Jesús Gil Manzano nichts anderes übrig, als den Platzverweis gegen die Nummer 10 auszusprechen.
Koeman nimmt Messi in Schutz
Deshalb die Frage: Wie lange wird Messi zuschauen müssen? Zwei Spiele werden es gemäss spanischen Medien mindestens sein. Entscheidend ist, ob das Wettbewerbskomitee Messis Tätlichkeit als schweres Vergehen taxiert. Wenn ja, dürfte sich die Sperre auf vier Spiele belaufen.
Einen Gefallen hat Messi seiner Mannschaft damit nicht getan. Barça befand sich seit Mitte Dezember im Aufwärtstrend, hatte bis zum Bilbao-Match neunmal in Serie nicht verloren und dabei siebenmal gewonnen. Auch der Captain schien wieder mehr Freude zu haben nach schwierigen Monaten auf dem Platz und bei Barça überhaupt. Das Sommertheater mit seiner Kündigung und der plötzlich im Raum stehende Wechsel zu Manchester City waren etwas in den Hintergrund gerückt. (Was Messi selbst dazu sagte, lesen Sie hier: «Ich hätte zum Psychologen gehen sollen»).
Trotzdem ist es bezeichnend, dass seine unschöne Clubfussball-Premiere – in Argentiniens Nationalmannschaft hatte er 2005 und 2019 je einmal Rot gesehen – auf diese Saison fällt. Seine Frustrationstoleranz war schon höher als in diesen Tagen.
Ob Messi Barcelonas Aufschwung mit seiner Unbeherrschtheit bremst, wird sich weisen. Der Trainer nahm ihn jedenfalls in Schutz. «Ich verstehe ihn», sagte Ronald Koeman. «Ich weiss nicht, wie oft sie ihn gefoult haben, aber es ist normal, dass du darauf reagierst.»
In 752 Spielen hatte Messi nicht auf diese Weise reagiert. Im 753. schlug er zu.
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