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Lionel Messi gibt zu
«Ich hätte zum Psychologen gehen sollen»

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Mittlerweile ist Messi nach eigenen Angaben wieder glücklicher. Dennoch ist es gut möglich, dass er den Verein zu Saisonende ablösefrei verlässt.
Hatte eine schwierige Zeit zu verkraften: Lionel Messi.
Eigentlich wollte er Barça nach 20 Jahren verlassen, wurde aber gezwungen zu bleiben.
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Am Anfang scheint ihm etwas unwohl zu sein. Es ist Lionel Messi anzumerken, dass er selten längere Interviews gibt, schon gar nicht vor laufenden Kameras. Aber da ist er, bei einem Gespräch, das der spanische TV-Sender «La Sexta» schon länger angekündigt hatte. Und nachdem Journalist Jordi Évole seine Bewunderung ausdrückte und ihm gar das Barça-Shirt seines Sohnes zur Unterschrift gab, schien der Fussballstar etwas aufzulockern. Es entstand ein unterhaltsames Gespräch mit Seitenhieben an die Vereinsführung, ein paar Schmunzlern – und hartnäckigem Nachhaken zu seiner unklaren Zukunft. Ein Auszug der besprochenen Themen.

Schlechter Verlierer

«Wenn ich verliere, werde ich richtig sauer», gibt Messi lächelnd zu. Etwas nachdenklicher fügt er an: «Dann sage ich Dinge, die ich später bereue. Aber so bin ich nun mal.» Schon als Kind habe er nicht verlieren können. Ob deswegen das blamable 2:8 gegen die Bayern im Champions-League-Viertelfinal doppelt schlimm gewesen sei? «Nein, das war auch so eine sehr, sehr schwierige Niederlage. Wir haben deswegen alle stark gelitten.»

Psychologische Hilfe

Als er von Évole gefragt wird, ob er jemals psychologische Hilfe in Anspruch nahm, überlegt Messi lange, und antwortet: «Nein. Ich hätte zum Psychologen gehen sollen, das weiss ich, aber bin dennoch nie hingegangen.» Sein Umfeld habe ihm Gespräche mit dem Spezialisten nahegelegt, insbesondere seine Frau Antonella. Auch wenn Messi selber gewusst hätte, dass es ihm geholfen hätte, verzichtete er: «Ich bin sehr introvertiert, teile meine Gefühle ungern mit. Lieber fresse ich alles in mich hinein, das ist halt so.» Um welche Themen es ging, wollte der sechsfache Weltfussballer allerdings nicht verraten.

Ärger mit Barça

Die Aufregung war gross, als bekannt wurde, dass Messi per Bürofax seinem Herzensclub Barcelona die Kündigung schickte. Dennoch sagt er gegenüber Évole: «Ich würde es wieder tun.» Schliesslich habe ihn der damalige Präsident Josep Maria Bartomeu immer ignoriert, als er in den Monaten zuvor sagte, dass er den Club gerne verlassen würde. Ohnehin sei er vom mittlerweile zurückgetretenen Bartomeu schwer enttäuscht: «Ich versichere dir, er war mehrfach unehrlich. Über Jahre hinweg.»

Dazu wunderte sich Messi über den Abgang seines Freundes Luis Suarez: «Vor allem über die Art und Weise. Ein solcher Spieler, ablösefrei, der volle Lohn ausbezahlt, dann noch zu einem direkten Titelkonkurrenten in der Liga (Atlético Madrid, d. Red)? Das ist einfach verrückt.»

Für Messi sei immer klar gewesen, dass er einen möglichen Rechtsstreit mit Barcelona gewinnen und aus seinem laufenden Vertrag aussteigen könne, ohne dass eine Ablösesumme fällig geworden wäre. «Aber gegen Barça vor Gericht zu ziehen, war für mich nie eine Option», sagt er.

Whatsapp-Gruppe mit Neymar und Suarez

Seit die Auslosung der Champions League ergab, dass Barcelona im Achtelfinal auf Paris Saint-Germain treffen würde, lief die Whatsapp-Gruppe der drei ehemaligen Teamkollegen wieder etwas heiss. Ausserdem sagte Neymar zuletzt, dass er kommende Saison mit Messi zusammenspielen möchte: «Es muss jetzt endlich wieder passieren.» Könnte Neymar also zurückkehren? Messi lacht nur: «Wie sollte das gehen? Es ist ja kein Geld da. Ich denke, eine solche Verpflichtung dürfte sehr, sehr teuer werden.»

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Bleibt er, wenn ihm der neue Präsident passt?

Weil der Fussballstar immer wieder sagte, er wisse nicht, ob er nun doch seinen im Sommer auslaufenden Vertrag verlängere, versucht es Évole anders. Also fragt er, was Messi vom Verbleib überzeugen könnte. Eine Option wäre, dass der richtige Präsident am 24. Januar gewählt werden würde. Wem er die Daumen drückt, will der Argentinier nicht verraten. «Es heisst ja fälschlicherweise immer, dass ich Spieler und Trainer auswähle», sagt er und schiebt lachend nach: «Stell dir mal vor, was los wäre, wenn ich sagen würde, welchen Präsidenten ich am liebsten hätte.» In der Favoritenrolle sind Joan Laporta, der von 2003 bis 2010 bereits im Amt war und mit Messi eine gute Beziehung pflegt, sowie Victor Font, der versprach, Vereinslegende Xavi Hernandez als Trainer mitzubringen.

So startet Évole einen weiteren Versuch. Würde es Messi überzeugen, wenn sein ehemaliger Teamkollege Xavi Trainer werden würde? Wieder lacht der Barça-Captain: «Wie gesagt, ich weiss noch nicht, was im Sommer ist. Ich konzentriere mich jetzt auf die Saison.» Falls er aber gehen werde, sagt Messi: «Dann möchte ich eines Tages zum Verein zurückkehren.» Nicht als Trainer, tendenziell eher als Sportchef, wie er schmunzelnd sagt: «Dann kann ich endlich wirklich Spieler und Trainer einstellen, die mir passen.»

Titelchancen in dieser Saison

Immer wieder betont Messi, dass er seine persönliche Zukunft zurückstecke, um sich darauf zu konzentrieren, Titel zu gewinnen. Allerdings sagte er auch, dass er schon vor Saisonstart wusste, dass es ein Übergangsjahr werden würde. Zu jung sei das Team, zu sehr zusammengewürfelt. Dafür hat er ein paar nette Worte für seinen neuen Trainer Ronald Koeman übrig: «Er ist ein echter Glücksfall.»

Traumziel USA

Gegen Schluss bestätigt Messi überraschend Gerüchte, er könnte auch in die USA wechseln: «Ich habe immer gesagt, dass ich den Traum habe, dass ich die Erfahrung geniessen möchte, in den Vereinigten Staaten zu leben, diese Liga und dieses Leben zu leben. Aber ob es so kommen wird, weiss ich nicht.» Zuletzt machte sich Medienberichten zufolge David Beckham Hoffnungen, Messi für sein Inter Miami zu verpflichten.

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