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Die neuen Attraktionen der Super League
Aufgepasst! Diese Spieler werden für Wirbel sorgen

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Teddy Okou (Luzern): Und er will weiter wachsen

Dribbeln kann er: Teddy Okou, mit einem Dreijahresvertrag von Lausanne-Ouchy nach Luzern gewechselt.

Bei Transfermarkt.ch ist er 1,65 m gross, beim FC Luzern ist er über den Sommer immerhin auf 1,66 m gewachsen. Es ist eine Kleinigkeit, wichtiger wird sein, was an Talent im linken Fuss von Teddy Okou steckt. Letzte Saison war er die Entdeckung in der Challenge League, als er noch für Stade Lausanne-Ouchy auf dem rechten Flügel stürmte. Einem grösseren Publikum machte er sich in der Barrage so richtig bekannt, als er mit seinen Finten die armen Verteidiger Sions Mal für Mal narrte, nie wirkungsvoller als bei seinem Solo und Tor im Rückspiel.

Okou bringt nun viel mit, dass er auch zu einer Bereicherung für die Super League werden kann. Im direkten Duell ist er stark, und mit seiner Unberechenbarkeit kann er den Mitspielern helfen. So beschreibt das Sportchef Remo Meyer, der zum zweiten Mal nach Joaquin Ardaiz im Vorjahr den besten Torschützen der Challenge League nach Luzern locken konnte.

Das Solo von Teddy Okou im Barrage-Rückspiel gegen Sion.

Der Franzose mit ivorischen Wurzeln, in Paris geboren, inzwischen 25-jährig, ist im Fussball kein Schnellstarter. Die ersten Jahre tummelte er sich bei Le Havre B, Lille B, Créteil und Boulogne zum Teil in der fünften französischen Liga. Ende 2021 stand er ohne Club da, bis ihm Lausanne-Ouchy einen Ausweg anbot.
Die letzte Saison beendete er mit 20 Toren in 34 Spielen, inklusive Barrage. Dann setzte ein Werben um ihn ein, Basel, Düsseldorf, AEK Athen oder Gent interessierten sich für ihn. Er entschied sich aber für Luzern. Hier sieht er den besten Ort, um fussballerisch weiter zu wachsen. (ths.)

Kristers Tobers (GC): Angefangen hat er mit sechs Toren

Ein Lette als Recke: Kristers Tobers soll die GC-Defensive stabilisieren.

Klar macht der Sohn Sport. Aber welchen? Die Mutter ist Leichtathletin und Sportlehrerin, der Vater begeistert sich eher für Handball. Und Kristers Tobers selber, der tanzt ohnehin am liebsten. Dass aus ihm trotzdem ein Fussballprofi wird, hat also nur bedingt mit seinen Eltern zu tun.

Aber als Tobers gerade einmal sieben Jahre alt ist, wird er von einem Trainer namens Dmitrij Kalaschnikovs in ein Probetraining eingeladen, Stärkeklasse C, Anfänger. Mal schauen, was der kann.

Kalaschnikovs ist begeistert, weil Tobers in einem Spiel sechs Tore schiesst, so erzählt es dieser später zumindest der lettischen Zeitung «Diena». Er landet rasch in der besten Stärkeklasse des Dorfclubs Libau, und von da an geht es aufwärts. Tobers gilt schnell mal als einer der talentiertesten Fussballer Lettlands. Heute ist er 24-facher Nationalspieler und Captain der Auswahl.

Über die polnische Liga ist er jetzt bei den Grasshoppers gelandet, als erster Lette seit Igors Stepanovs im Jahr 2004. Er soll Noah Loosli ersetzen und mit Ayumu Seko, Tomas Ribeiro und Nigel Lonwijk, einem Zuzug der Wolverhampton Wanderers, um einen Stammplatz kämpfen. Jene Namen verraten es bereits: Tobers, gross und kräftig, ist Innenverteidiger geworden, der allerdings auch im defensiven Mittelfeld aushelfen kann. Nur sechs Tore sollte man von ihm zum Auftakt vielleicht eher nicht erwarten. (mro)

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Mattia Zanotti (St. Gallen): Der neue Traktor aus Mailand

Aus Zanetti wird ein Zanotti: Eine Inter-Leihgabe für die rechte Seite St. Gallens.

«Der neue Traktor auf der Startrampe» titelte die «Gazzetta dello Sport» im März. Allen, die nun meinen, die rosafarbene Calcio-Instanz habe sich plötzlich der Landwirtschaft zugewendet, denen sei gesagt: «Il Trattore» war der Spitzname von Javier Zanetti, der fast zwei Jahrzehnte lang bei Inter Mailand die Seite auf und ab pflügte. 

Beim neuen Traktor handelt es sich um Mattia Zanotti. Er hat bis auf das O nicht nur denselben Nachnamen, sondern er ist auch Rechtsverteidiger wie einst der grosse Argentinier. Und weil Zanotti im Nachwuchs von Inter gross wurde und vergangene Saison für den Champions-League-Finalist zu zwei Kurzeinsätzen in der Serie A kam, lag die Verbindung auf der Hand. Nomen est omen, fiel «Tuttosport» dazu ein, der Name als Zeichen. Ach ja, Zanetti ist übrigens Zanottis Vorbild.

Vorerst fährt der neue Traktor durch St. Gallen. Für eine Saison hat Inter den 20-Jährigen, der im Juni mit Italien den Final der U-20-WM bestritt, an die Ostschweizer ausgeliehen. In der Super League soll er Spielpraxis sammeln. «Schnell» und «bissig» sind zwei Attribute, mit denen Zanotti beschrieben wird. Das könnte zum Fussball der St. Galler passen. (dwu)

Ayman El Wafi (Lugano): Frisch gekürter Afrikameister

Kommt als frisch gekürter Afrikameister bei der U-23: Innenverteidiger Ayman El Wafi (l.), hier im Final mit Marokko gegen Ägypten.

Er ist Teil eines kleinen Trends: Fussballer, die aus der italienischen Nachwuchsmeisterschaft in die Super League wechseln. Ayman El Wafi sticht trotzdem heraus. Nicht, weil die Verantwortlichen in Lugano und Chicago überzeugt sind, sich eine grosse Hoffnung geangelt zu haben. Wer einem Spieler gleich einen Vierjahresvertrag gibt, sollte ja grundsätzlich überzeugt sein von seinem neuen Arbeitnehmer.

El Wafi aber kann seit knapp zwei Wochen einen Titel als Beweis seines Talents vorweisen. Als jüngstes Kadermitglied der marokkanischen U-23 hat der Innenverteidiger den Titel des Afrikameisters errungen. Und damit auch die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2024.

Er selber beschreibt sich als physisch starken Spieler mit «einem guten Blick fürs Spiel». Als einen, der gerne Verbindungsmann ist zwischen Team und Trainer. Und so ist Sergio Ramos nicht wegen der kernigen Grätschen sein Vorbild. Sondern, weil El Wafi den spanischen Welt- und Europameister als «Führungspersönlichkeit» faszinierend findet: «Es ist spannend, wie er mit seinen Mitspielern auf dem Feld umgeht.»

In Lugano muss der Teenager nicht gleich Führungsspieler werden. Aber die Angewöhnung könnte schneller gehen als bei den anderen Talenten, die der Club aus aller Welt ins Tessin holt: Ayman El Wafi hat grosse Teile seiner Kindheit und Jugend in Italien verbracht und besitzt neben dem marokkanischen auch den italienischen Pass. (fra)

Lukasz Lakomy (YB): Rieders Nachfolger ist schon da

Mit viel Gefühl am Ball: Lukasz Lakomy, der neue Pole fürs Berner Mittelfeld.

Es gab eine Zeit, in der polnische Fussballer in Bern keine Seltenheit waren. Siwek, Nowak, Rzasa oder Wallon sind Namen, die von den Achtzigern bis Anfang dieses Jahrtausends das YB-Trikot schmückten. Aber weil das schon länger her ist, erstaunte es schon ein wenig, als die Young Boys im Juni die Verpflichtung von Lukasz Lakomy für rund 1,5 Millionen Euro von Zaglebie Lubin bekannt gaben. Die polnische Liga ist nicht das präferierte Jagdgebiet der sportlichen Führung mit ihrem Chefscout Stéphane Chapuisat.  

Mit Lakomy könnten die Young Boys einen Treffer gelandet haben. Der 22-Jährige ist wie Fabian Rieder Linksfüsser – und wie dieser weiss er mit seinem starken Fuss Zählbares anzufangen. In erster Linie als Vorbereiter; in der Ekstraklasa gehörte er in vielen Passkategorien zur Spitze. Aber auch als Vollstrecker: Für YB traf er in der Vorbereitung gegen Hertha Berlin und Dynamo Kiew.

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YB-Trainer Raphael Wicky sieht Lakomy im zentralen, offensiven Mittelfeld. Dort, wo auch Rieder zu Hause ist, der diesen Sommer unbedingt weiterziehen möchte. Der Gedanke ist offensichtlich: Lakomy soll Rieder ersetzen. Eine schwierige Aufgabe, aber dem Spätzünder, der einst bei Legia Warschau für zu wenig gut befunden wurde, wird sie zugetraut. Dafür spricht auch die Vertragsdauer: Gleich bis 2028 haben die Young Boys den Polen an sich gebunden. (dwu)

Thierno Barry (Basel): Er soll der neue Amdouni sein

Schlenzer und Tänzer: Thierno Barry kommt mit der Referenz von 20 Toren und mit einem gewissen Coolness-Faktor nach Basel.

Beveren, eine kleine Gemeinde in Belgien mit etwas mehr als 50’000 Einwohnern. Das ist nicht unbedingt das, was man sich unter der schillernden Fussball-Welt vorstellt. Doch für den FC Basel ist dieser relativ unbekannte Ort in der Nähe von Antwerpen mit einigen Hoffnungen verknüpft. Denn die Basler haben vom ortsansässigen «Sportkring Beveren» einen Stürmer namens Thierno Barry verpflichtet. 

Der Franzose ist 1,95 Meter gross, schnell, wendig und treffsicher. Barry hat nicht nur 20 Saisontore und den MVP-Award aus der zweithöchsten Liga Belgiens im Gepäck, er hat auch stolze 106 Abschlüsse zu verzeichnen, einen Wert von 0,76 erwartbaren Toren pro Partie und – auch das ist heutzutage nicht zu unterschätzen – einen coolen, hippen, modernen Tor-Tanz.

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Barry hat in Basel die anspruchsvolle Aufgabe, einen Grossteil der Tore zu kompensieren, die der FCB durch Zeki Amdouni (22), Andi Zeqiri (18 Treffer) und Darian Males (11) verloren hat. In Basel sind sie überzeugt, dass der neue Stürmer sich in der Schweiz ähnlich entwickeln kann wie zuletzt Andy Diouf oder eben dieser Zeki Amdouni, der soeben für 18 Millionen Franken zu Burnley gewechselt ist.

Aber von aussen darf man sich durchaus fragen, wie realistisch das bei einem Spieler ist, der den Sprung aus der belgischen Provinz wagt. (tip)

Ifeanyi Mathew (FCZ): Der alte Neue

Entdeckt werden kann er noch immer: Ifeanyi Mathew. 

Nein, eigentlich neu ist er nicht in der Super League. Sein Debüt ist bereits im März über die Bühne gegangen. Aber entdeckt werden kann er noch immer. Dafür spricht auch seine Wikipedia-Seite, die auf Englisch aus zwei Sätzen besteht. Der erste lautet: «Ifeanyi Mathew ist ein nigerianischer Fussballprofi, der für den norwegischen Super-League-Club FC Zürich spielt.»

Da ist einiges an Unschärfe drin. Und beim Nachnamen wackelt es weiter. Auf nigerianischen Webseiten wird sein Nachname gerne mit biblischem Doppel-T geschrieben. Aber immerhin stimmen die groben Züge: Nigeria, Norwegen, Zürich: Das ist – mit einem kurzen Abstecher in die Türkei – die bisherige Karriere des 26-Jährigen.

Ob mit einem oder zwei T: Die 13 Einsätze mit dem FCZ in der letzten Saison haben einen Spieler gezeigt, der wichtig werden kann für die Zürcher. Mathew ist ein zentraler Mittelfeldspieler, dessen Körperhaltung unvermittelt an den ehemaligen YB-, FCB- und FCZ-Mann Gilles Yapi erinnert. Der aber offensiv eindeutig mehr Qualitäten mitbringt. Sein Tor im Mai gegen Basel war geradezu elegant.

Und so könnte Mathew derjenige werden, der die grosse Lücke schliesst, die Blerim Dzemaili bei den Zürchern hinterlassen hat. Ein Spieler, der Verantwortung übernimmt und eigentlich alles macht, was auf einem Fussballfeld so an Arbeit anfällt: Ballgewinne, Spielgestaltung, Toreschiessen. (fra)