Junge Schweizer verlieren weiterAuf das Torfestival folgt ein biederer Auftritt
0:2 gegen Schweden, die fünfte Niederlage in Serie an der Euro Hockey Tour: Das Schweizer Nationalteam muss die nächste Enttäuschung wegstecken. Daran fehlt es.

Nicht nur mitmachen, sondern gut mitspielen und immer mal wieder gewinnen – so lautete die Devise von Nationalcoach Patrick Fischer für die Euro Hockey Tour im Konzert der Grossen. So gut sich das anliess im November mit Siegen über Finnland und Tschechien im Karjala-Cup, inzwischen haben die Schweizer fünfmal nacheinander verloren. Auf das ärgerliche 5:6 nach Penaltys gegen Finnland vom Donnerstag in der Swiss-Life-Arena folgte ein 0:2 gegen Schweden in Malmö.
Hatten die Schweizer gegen Finnland erfrischend nach vorne gespielt und 4:1 und 5:2 geführt, ehe sie die Partie noch aus der Hand gaben, kamen sie nun gegen die gut strukturierten Schweden kaum zu Chancen. Insgesamt brachten sie nur 13 Torschüsse zustande, gerade mal 7 in den ersten 40 Minuten. Doch weil der starke Aeschlimann im Tor die Schweizer im Spiel hielt, durften sie fast bis zuletzt auf eine wundersame Wende hoffen.

Die Entscheidung fiel in der 57. Minute, als Künzle vor dem eigenen Tor ausglitt, Sörensen auf Lindberg auflegte und der SCB-Stürmer zum 2:0 einschoss. Schon das 1:0 hatte ein National-League-Spieler erzielt: ZSC-Topskorer Wallmark traf in der 9. Minute im ersten schwedischen Powerplay, auch er nach schöner Vorarbeit von Gottérons Sörensen. Die sieben in der Schweiz engagierten Schweden nahmen in dieser Partie die Schlüsselrollen ein. Nicht ganz überraschend.
Nimmt Patrick Fischer im Februar-Zusammenzug Rücksicht auf die Bedürfnisse der NL-Clubs, die ihre besten und erfahrensten Kräfte vor der finalen Phase in der Regular Season schonen möchten, ist das seinem Gegenüber Sam Hallam egal. Und angesichts der grossen Konkurrenz ist ein Aufgebot für schwedische Spieler wichtig im Hinblick auf eine WM-Nomination. Treten die Schweizer mit einem jungen Team und zahlreichen Neulingen an den Beijer Hockey Games an, kommen die Schweden auf einen Altersschnitt von 29.
Die Schweizer Niederlage – die elfte in Serie gegen Schweden – ist so gesehen ziemlich logisch. Erstaunlich war aber doch, wie wenig Durchschlagskraft die Schweizer hatten. Abgesehen von einer beschwingten Startphase und einem kurzen Aufbäumen im Schlussdrittel kamen sie kaum zu Möglichkeiten. Sie wirkten durchaus bemüht, aber bieder, verloren etwas gar viele Zweikämpfe und handelten sich zu viele Strafen ein – allein zwei wegen Wechselfehler.
Trotzdem hätten sie noch ausgleichen können, als Frick in der 49. Minute nur den Pfosten traf und Schmid um Sekundenbruchteile zu spät kam, um den Abpraller zu verwerten. Es wäre interessant gewesen, zu beobachten, wie die junge Mannschaft diesen Schwung hätte ausnutzen können. Gegen Finnland hatte sie sich, beschwingt von schnellen Toren im Mitteldrittel, noch ganz anders präsentiert. Doch gegen Schweden tun sich die Schweizer immer schwer.
Abschluss gegen Tschechien
Nebst Aeschlimann vermochten vor allem Frick und Meyer zu gefallen, die einige der wenigen offensiven Akzente setzten. Auch der 18-jährige Bichsel, obschon er beim 0:2 zu spät kam, bewies seine Frühreife. Er könnte mit seiner Ruhe durchaus ein Thema werden für die A-WM. Gegen Tschechien, das von Finnland 6:1 deklassiert wurde, schliessen die Schweizer am Sonntag zur Mittagszeit die Beijer Hockey Games ab. Und es wäre gut für ihr Standing an der Euro Hockey Tour, könnten sie da ihre Niederlagenserie endlich beenden.
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