Neue Studie belegtAuch herzkranke Kinder sollten Sport treiben
Was viele Eltern und selbst manche Ärzte nicht wissen: Auch für herzkranke Kinder ist regelmässige Bewegung wichtig.

Mindestens eine Stunde Bewegung täglich – so lautet die allgemeine Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Kinder und Jugendliche. Das erreichen in Mitteleuropa nur etwa zwölf Prozent der 6- bis 17-Jährigen. Laut einer neuen Studie aus Deutschland sind es unter Kindern mit angeborenen Herzfehlern noch einmal deutlich weniger. Mediziner sehen hier dringenden Handlungsbedarf, denn häufig ist eine übermässige Vorsicht die Ursache.
Weniger als neun Prozent der Kinder mit Herzfehlern treiben täglich eine Stunde Sport und erfüllen damit die Empfehlungen der WHO. Prinzipiell müssen Kinder mit angeborenen Herzfehlern aber nicht auf Sport verzichten, im Gegenteil: Bewegung ist sogar wichtig, weil sie dem erhöhten Risiko lebensbedrohlicher Folgeerkrankungen entgegenwirkt.
Beratungslücke auch bei Ärzten
Der Kinderkardiologe Christian Apitz vom Universitätsklinikum Ulm warnt gegenüber dem Gesundheitsportal Aponet: «Dass vor allem Eltern und Sorgeberechtigte dazu neigen, die jungen Herzpatienten in Watte zu packen, war uns bekannt. Dass sich ein ähnliches Verhalten aber auch bei den behandelnden Ärzten abzeichnet, erfüllt uns mit Sorge. Hier liegt eine Beratungslücke vor, die dringend geschlossen werden muss.»
Die Forscher empfehlen dringend eine bessere Aufklärung und mehr Bewegungsangebote, die auch für Kinder und Jugendliche mit Herzfehlern geeignet sind.
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