Gut zu wissenAuch die Augen können einen Sonnenbrand bekommen
Wer die Augen ungeschützt der UV-Strahlung aussetzt, riskiert gravierende Schäden.
Dass wir unsere Haut vor der Sonne schützen sollten, wissen wir mittlerweile. Genauso wichtig ist aber auch der Sonnenschutz für die Augen. «Die Hornhaut kann wie die übrige Haut einen Sonnenbrand erleiden», erklärt Richard Nagy, Facharzt für Augenheilkunde am Lux Augenzentrum in Opfikon ZH. Symptome einer «Photokeratitis», wie es in der Fachsprache heisst, sind starke Schmerzen, tränende und lichtempfindliche Augen, Schleiersehen. Erhöht ist die Gefahr, dieses Krankheitsbild zu entwickeln, wenn man sich lange am oder auf dem Wasser aufhält – oder aber im Hochgebirge (bekannt als gefürchtete «Schneeblindheit»). Wasser und eben Schnee oder Eis reflektieren nämlich die Sonnenstrahlung und verstärken sie damit um ein Vielfaches.
Am Meer, einem See oder in den Bergen ist also eine Sonnenbrille ein Muss – am besten ergänzt mit einer Kopfbedeckung (z. B. Dächlikappe), die den Augen Schatten spendet.
Blaue Augen sind empfindlicher
Aber auch im Mittelland ist im Sommer eine Sonnenbrille empfehlenswert. Denn viel häufiger als ein akuter Sonnenbrand sind chronische Schäden an den Augen, wenn wir sie im Laufe unseres Lebens nicht schützen. «Ungenügender Sonnenschutz kann in fast allen Teilen des Auges zu Erkrankungen führen», sagt Facharzt Nagy. «Insbesondere Hornhautentzündung, Bindehautdegeneration, Netzhautschädigung, aber auch grauen Star und Makuladegeneration.»
Wie bei der Haut spielt auch bei den Augen der Typ eine Rolle, wenns um die Empfindlichkeit geht, betont, Nagy: «Blau- und grünäugige Menschen müssen sich stärker schützen, weil ihre Iris weniger Pigmentzellen enthält als die von braunäugigen.»
Sonnenbrillen müssen heute einen UV-Schutz haben
Wie aber findet man eine gute Sonnenbrille? Dazu Dominic Ramspeck von Optik Schweiz, dem Verband für Optometrie und Optik: «Wichtig ist das CE-Zeichen und der Vermerk UV 400 oder 100 % UV – das bedeutet, dass das Produkt nach EU-Richtlinien geprüft wurde und die Mindestanforderungen an den UV-Schutz erfüllt.»
Eine andere Grösse ist der Blendschutz, also die Tönung, einer Sonnenbrille (gekennzeichnet an der Fassung). Hier empfiehlt Ramspeck für den Alltag ein Modell der Kategorie 2. Wassersportler oder Alpinistinnen sollten jedoch Kategorie 3 wählen oder sogar 4, das heisst für sehr starke Blendungen und Reflexionen.
Glasfarbe sagt nichts aus über Schutzwirkung
Wichtig zu wissen: UV-Schutz und Blendschutz sind zwei verschiedene Dinge. Dunkle Gläser ohne UV-Filterwirkung können zwar vor Blendung schützen, das Risiko fürs Auge aber sogar noch erhöhen: Wegen der Verdunkelung erweitern sich die Pupillen, sodass noch mehr schädliche UV-Strahlen ins Auge gelangen. Diese Gefahr ist heute allerdings nicht mehr gross, wie Ramspeck sagt: «Sonnenbrillen ohne UV-Schutz dürfen inzwischen gar nicht mehr hergestellt werden.»
Weitere Infos: optikschweiz.ch/sonnenschutz/
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