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Astra bläst Revolution ab
Der Bund will doch keine personalisierten Nummernschilder

Nummernschild,Autonummer
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Das Bundesamt für Strassen (Astra) prüfte die Einführung von personalisierten Nummernschildern. Diese Schilder hätten eine frei wählbare Kombination aus Buchstaben und Zahlen ermöglicht, doch nun bläst das Astra diese Revolution der Autoschilder ab. Es wird keine Buchstaben geben, wie der Blick berichtet. Stattdessen sollen siebenstellige Nummern möglich werden.

In den bevölkerungsreichen Kantonen wie Zürich und Bern, wo die verfügbaren sechsstelligen Zahlenkombinationen ausgehen, wird es also künftig Nummern über einer Million geben. Die Umgestaltung der Schilder hin zu Varianten mit Buchstaben wurde dem Astra offenbar zu teuer, ausserdem wäre es zu zeitaufwändig geworden, wie es heisst und verweist dabei auf die zahlreichen Sparprogramme des Bundes.

Für die personalisierten Schilder hatte sich der Tessiner Lega-Nationalrat Lorenzo Quadri eingesetzt. Entsprechend gross ist die Enttäuschung nun im Südkanton. Staatsrat Norman Gobbi sagt dem Blick, man sei mit diesem einseitgen Vorgehen des Astra nicht einverstanden. Es hätte vor einem solchen Übungsabbruch mindestens eine Diskussion mit den Kantonen geben müssen, findet er. Diese witterten mit den personalisierten Schildern nämlich eine neue Einnahmequelle.

Die Kantone können bereits heute mit dem Verkauf von Wunschzahlen viel Geld verdienen. In der Schweiz wecken Autonummern grosse Begeisterung, wie die jüngste Onlineauktion für das Nummernschild ZH 24 zeigte, das für 299’000 Franken verkauft wurde. Mit Buchstabenkombinationen wären noch viel grössere Einnahmen möglich geworden, wie Beispiele aus anderen Ländern zeigen.

In Belgien erfreuen sich personalisierte Schilder grosser Beliebtheit, die Behörden nehmen damit jährlich Millionen ein. In der Schweiz wurden solche «vanity plates» nun als zu teuer eingesteuft.

So sind in Deutschland, Österreich und Belgien personalisierte Kennzeichen bereits erlaubt, allerdings mit gewissen Einschränkungen. Besonders in Belgien sollen sich diese Schilder grosser Beliebtheit erfreuen, allein 2023 seien dort fast 13’000 davon verkauft worden. Ein Schild auf Wunsch koste 1000 Euro – und allein im letzten Jahr hätten die Behörden damit fast 13 Millionen Euro einkassiert. Dabei sind kuriose Kombinationen keine Seltenheit – ein Bestattungsunternehmer habe beispielsweise «Amen» als sein Kennzeichen gewählt.

Solche Einnahmen hätten die Kantone wohl auch gefreut, vorerst wird es in der Schweiz aber keine personalisierten Nummernschilder geben.