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Viele Booster-Termine ausgebucht
Arztpraxen und Apotheken am Zürichsee spüren grosse Nachfrage

Die Booster-Kampagne läuft an. Chancen auf einen raschen Termin hat man bei Hausarztpraxen und gewissen Apotheken.
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Boostern, boostern, boostern, das empfehlen die Corona-Experten. Seit dieser Woche können auch unter 65-Jährige den Piks erhalten, wenn sie denn seit sechs Monaten vollständig geimpft sind. Impfwillige können sich den Booster bei ihren Hausärztinnen und Hausärzten sowie bei den Impfapotheken holen, wenn sie für den Piks nicht in ein Impfzentrum nach Zürich, Uster oder Affoltern reisen wollen.

Die Praxis Garnhänki in Richterswil habe alle ihre Risikopatientinnen und -patienten zur dritten Impfung aufgeboten, sagt Bettina Gornickel, Hausärztin in Richterswil. Diese seien für einen Booster eingeplant. Seit kurzem meldeten sich nun viele Jüngere und Gesunde. Geplant habe sie mit zwei Impfnachmittagen wöchentlich. An diesen werden jeweils 20 bis 24 Impfungen verabreicht. Weil die Nachfrage gestiegen sei, habe sie das Angebot ausgeweitet. Diese Woche würden etwa 100 Personen geboostert.

Die Drittimpfung bedeute für die Hausarztpraxis zusätzliche Arbeit. Glücklicherweise funktioniere das Impfportal Vacme gut und die meisten, die für eine Impfung in ihre Praxis kämen, seien dort bereits registriert. «Ich arbeite aber definitiv mehr», sagt Bettina Gornickel, «doch ich mache es gern.» Die Patienten seien froh, wenn sie die Auffrischung erhielten, «es ist einfach eine gute Stimmung».

Hannes Frick, Hausarzt in Oberrieden und Bezirksarzt in Horgen, wollte mit dem Boostern ursprünglich erst im Januar beginnen. «Weil die Corona-Fallzahlen stark steigen, haben wir jetzt schon mit der Auffrisch-Impfung begonnen», sagt er. Seine Praxis habe ihre Risikopatientinnen und Risikopatienten zum Booster aufgeboten und eingeteilt. Bis Weihnachten habe die Praxis Impftermine vergeben. Er rechnet damit, dass die Nachfrage im Januar nochmals richtig ansteigt. Dann ist die grosse Immunisierung der breiten Bevölkerung sechs Monate her.

Verunsicherung wegen Omikron

In der Küsnachter Hausarztpraxis von Andreas Steiner rufen täglich Personen an, die wegen der steigenden Fallzahlen und der neuen Corona-Variante Omikron verunsichert sind. Jeden zweiten Tag wird bei ihm geboostert. «Die nächsten Tage sind voll ausgebucht», sagt er. Es gebe aber noch offene Termine bis Weihnachten. Er stelle fest, dass Personen in seine Praxis zum Boostern kämen, welche die ersten beiden Impfungen in einem Zentrum erhalten hätten.

Dass es wegen der hohen Nachfrage zu kürzeren Wartezeiten kommen kann, erachtet Andreas Steiner als unproblematisch: «Der Booster ist keine notfallmässige Impfung. Überhaupt verläuft diese Impfrunde allgemein geordneter als die erste im Frühling. So sind etwa die logistischen «Kinderkrankheiten» überwunden. Andreas Steiner sagt, die Bestellungen und Lieferungen klappten heute problemlos. Auch mit der Entschädigung von 50 Franken pro Impfung sei der Aufwand nun gedeckt.

Die Praxen fahren ihre Impfkapazität zwar wegen des Boosters hoch. Es gibt aber immer noch Personen, die sich neu immunisieren lassen. «Ja, wir verabreichen noch Erstimpfungen», sagt Andreas Steiner. Er könne immer wieder impfkritisch eingestellte Personen überzeugen. Wenn er mit ihnen eingehend über Nutzen und allfällige Nebenwirkungen spreche, willigten einige noch ein. Solche Gespräche könnten aber schon eine halbe oder eine Dreiviertelstunde dauern.

Teils bis Ende Jahr ausgebucht

Auch die Apotheken spüren eine grosse Nachfrage, wie Angela Winkler von der Hirsig-Apotheke in Thalwil sagt. «Für den Dezember sind wir bereits ausgebucht, im Januar haben wir wieder Termine frei.» Ebenso verhält es sich bei der Mistel-Apotheke in Hombrechtikon. «Die Nachfrage ist sehr gross, im Moment gibt es keine Termine», heisst es dort. Die Apotheke wird im neuen Jahr auf dem Impfportal Vacme wieder Termine anbieten – so wie dies die meisten in der Region tun.

Tendenziell scheint es am Zürichsee vor allem in jenen Apotheken noch die Möglichkeit zum Impfen zu geben, bei denen man sich direkt anmelden kann und nicht über das Impfportal einen Slot buchen muss. Beispielsweise haben die Kranich-Apotheke in Stäfa und die Apotheke Leue in Männedorf im Dezember noch mehrere Termine frei.

Eine Mitarbeiterin einer Apotheke am linken Zürichseeufer bestätigt diesen Eindruck. Ihre Apotheke bietet einen Teil der Termine über das Vacme-Portal an und einen Teil auf telefonische Anfrage. «Die Termine auf dem Impfportal sind immer schnell vergeben», sagt sie.

Wer sich in einer Apotheke in der Zürichseeregion impfen lassen will, hat dazu also immer noch die Möglichkeit, wenn er die einzelnen Anbieter abklappert. Dennoch würde es Angela Winkler von der Hirsig-Apotheke begrüssen, wenn die Impfzentren am See wieder öffnen würden. «Es kamen schon mehrere Personen zu uns, die sich im Impfzentrum Horgen mit Pfizer/Biontech impfen liessen», erzählt sie. «Wir verimpfen aber nur Moderna.» Da die Apotheken keine Kreuzimpfungen vornehmen, müssen die Kunden nach Zürich ausweichen.

Kritik an Gesundheitsdirektion

Die ehemaligen Impfzentren in Horgen oder Meilen zu reaktivieren, steht für die Gesundheitsdirektion derzeit aber nicht zur Diskussion – trotz entsprechenden Forderungen von lokalen Politikern. Die bisherigen Kapazitäten würden genügen, teilte sie am Dienstag auf Anfrage dieser Zeitung mit.

Bei einigen Lesern stösst dies auf Unverständnis. «Es ist völlig inakzeptabel, dass die Gesundheitsdirektion in dieser akuten Situation wieder auf die Bremse tritt», schreibt ein Leser in einem Kommentar. Und ein anderer kritisiert, die Politik sei offenbar noch immer nicht fähig oder willens, schnell und angemessen zu handeln.

Liste der Impfapotheken im Kanton Zürich auf impfapotheke.ch/kantone/zuerich.html

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