Neuer Apple-Laptop im Test Das neue MacBook Pro überzeugt – bis auf einen Punkt
Mit den neuen M3-Prozessoren hat Apple auch neue Computer vorgestellt. Das neue Einsteigermodell der Pro-Klasse ragt besonders heraus. Wir haben es getestet.
Ich nannte es jeweils das Zombie-Macbook. Die Rede ist vom Macbook Pro mit 13-Zoll-Display, das Apple bis vor wenigen Tagen noch im Sortiment hatte.
Es hatte noch das Design von 2016 (!) und sogar eine Touchbar, den kleinen OLED-Touchscreen oberhalb der Tastatur, der wuchtig gescheitert und bei allen neueren Modellen längst verschwunden ist.
Dafür fehlte der magnetische Magsafe-Ladeanschluss, und auch sonst hing das Modell ziemlich quer in der Apple-Landschaft. Irgendwo lustlos zwischen Macbook Pro und Macbook Air.
Als hätte es Apple nur im Sortiment behalten, um Firmenkunden ein günstiges Pro verkaufen zu können, die zwar ein Pro wollten, aber eben nur den Namen – nicht die Leistung und Funktionen.
Ausgerechnet an Halloween hat Apple nun dieses Zombie-Macbook zu Grabe getragen und ersetzt.
Ersatz mit fast allen Vorzügen
Das neue Modell (ab 1700 Franken) ist nun ein ganz anderes Kaliber. Es hat dasselbe Design wie das über 2000 Franken teure 14-Zoll-Modell mit allen Vorzügen: Magnetischer Ladeanschluss, Anschlüsse für HDMI und SD-Karten, eine zeitgemässe Webcam und vor allem den deutlich besseren und helleren Mini-LED-Bildschirm.
Getestet habe ich das günstigste Modell mit dem neuen M3-Prozessor, mit 8 GB Arbeitsspeicher und mit 512 GB Speicherplatz. Ein Modell mit etwas knappen (aber bei Knauser-Firmen beliebten) 256 GB Speicherplatz gibt es übrigens nicht mehr.
Darauf muss man verzichten
Natürlich muss man im Vergleich zu den richtig teureren Pro auf ein paar Sachen verzichten. Schliesslich ist Apple der Meister des «Darf es noch ein bisschen mehr sein?» oder des Upselling, wie man es in der Fachsprache nennt.
Bei den teureren Modellen gibt es etwa mit dem M3 Pro und dem M3 Max noch leistungsfähigere Prozessoren und mehr Optionen, was Arbeitsspeicher und Speicher angeht. Dann haben die teureren Modelle einen USB-Thunderbolt-Anschluss mehr und können auch mehr Bildschirme betreiben.
Wer also zwei externe Bildschirme nutzen möchte, sollte zu einem teureren Modell greifen. Da ich selbst nur einen habe, bin ich gegen diese Art von Versuchung immun.
Weniger immun wäre ich gegen etwas mehr Arbeitsspeicher und Speicherplatz. Da würde ich vermutlich jeweils auf die nächsthöheren Optionen gehen. Aber nur weil ich auch Videos mache. Die brauchen Arbeitsspeicher und Speicherplatz. Die meisten Leute kommen mit weniger bestens aus.
Meine grösste Kritik am neuen Macbook Pro: Ich vermisse eine 5G-Option.
Wer aber nur einen leistungsfähigen und ausdauernden Laptop mit einem sehr guten Display möchte, wird schon an der Basiskonfiguration viel Freude haben. Apple verspricht bis zu 22 Stunden Ausdauer. Erste Erfahrungen mit dem neusten Modell und reichlich Erfahrungen mit älteren Modellen deuten darauf hin, dass Apple hier nicht übertrieben hat.
Mein Macbook Pro mit M1-Pro-Prozessor ist schon ein Akkuwunder, und das neue Modell mit dem noch effizienteren Prozessor dürfte dem auch im Langzeittest in nichts nachstehen.
Meine grösste Kritik am neuen Macbook Pro: Ich vermisse eine 5G-Option. Mit ein Grund, warum ich das iPad als Hauptarbeitsgerät nutze, ist die Möglichkeit, damit selbstständig ins Handynetz zu gehen.
Natürlich geht das auch per Hotspot. Aber direkt im Gerät ist es bequemer und zuverlässiger. Nun, da in Macs dieselben Innereien wie in iPads werkeln, sollte das mit 5G doch eigentlich leicht zu machen sein? Oder doch nicht?
Fazit: Zum ersten Mal, seit ich Macbooks teste, gibt es im Sortiment nun kein Modell mehr, das ich nicht mag und von dem ich abraten würde. Natürlich bringt das ein neues Problem mit sich: die Qual der Wahl. Soll es nun ein eleganteres Macbook Air oder doch das günstigste Pro mit mehr Leistung sein? Preislich überschneiden sich die beiden ja merklich.
Die Entscheidung kann ich niemandem abnehmen. Aber immerhin bin ich nun sicher, dass niemand mehr eine schlechte Wahl treffen wird.
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