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Firma Apodro investiert
Apotheker aus dem Zürcher Oberland kauft Überreste des Reformhauses Müller

Die Apotheken- und Drogerienkette aus dem Zürcher Oberland übernimmt die Waren und Einrichtungen der meisten Filialen der bankrotten Reformhäuser Müller. 
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Anfang Januar gab die Reformhaus-Kette Müller bekannt, dass die 37 Filialen in der Schweiz schliessen. Das traditionsreiche Unternehmen musste Konkurs anmelden – aus verschiedenen Gründen. 

Die Reformhaus-Kette musste schweizweit ihre Filialen schliessen. 

Inzwischen ist das Konkursverfahren einen entscheidenden Schritt weiter. Am Mittwoch wurde bekannt, wer die Waren und Einrichtungen der meisten Filialen übernimmt. Beim Käufer handelt es sich um GLP-Gemeinderat Bruno Rüegg aus dem Zürcher Oberland. Er führt die Firma Apodro, zu der fünf Apotheken und elf Drogerien gehören, die meisten davon im Kanton Zürich. 

Nun übernimmt Apodro laut einer Medienmitteilung einen Grossteil des Warenlagers und der Einrichtungsgegenstände der bankrotten Bio-Kette Reformhaus Müller Vital Shop AG. Bereits Anfang März öffnen die alten Müller-Standorte in Zürich-Wiedikon und in Jona als Apodro Reform Drogerien. Vereinzelte Mitarbeitende werden bei Apodro und Partnern wieder neue Arbeitsstellen finden, teilte das Unternehmen mit. 

Was mit den insgesamt 289 Angestellten passiert, die bei den Müller-Reformhäusern angestellt waren, ist derzeit noch unklar. 

Reformhäuser werden Drogerien

Bruno Rüegg gibt auf Anfrage bekannt, dass er derzeit auf der Suche nach Übernahmewilligen für die mehr als 30 Standorte in der Schweiz sei. «Im besten Fall werden die Nachfolger auch die Belegschaft übernehmen», sagt er. Rüegg möchte noch nicht sagen, wer zu den Interessenten für die frei gewordenen Müller-Standorte zählt. «Nächste Woche weiss ich mehr», sagt er. 

Die Läden in Jona und Zürich-Wiedikon wird Apodro nur noch einige Monate als Reformhäuser weiterführen und sie danach Stück für Stück in Drogerien umwandeln. «Neben Reformhausprodukten wie gesunden Lebensmitteln werden wir vermehrt klassische und natürliche Heilmittel im Angebot führen.» Reformhäuser seien heute «leider nicht mehr zeitgemäss», so Rüegg. 

Was mit den aus der Konkursmasse gekauften Warenlagern und Einrichtungen der Filialen geschieht, werde sich ebenfalls ab kommender Woche zeigen. «Einen Teil der Warenlager werden wir in unseren Apodro-Filialen verkaufen», sagt Rüegg. Den Rest stelle er entweder allfälligen Nachmietern zur Verfügung oder verkaufe ihn direkt vor Ort zu Sonderpreisen. «Prioritär suchen wir aber eine Lösung mit Nachfolgern», sagt Rüegg.

Er gehe mit der Übernahme von Einrichtung und Warenlager ein gewisses unternehmerisches Risiko ein, sagt Rüegg. Bezahlt hat er für Einrichtung und Warenlager 816’000 Franken. Dies geht aus der Konkurspublikation hervor. 

Grund für den Konkurs von Reformhaus Müller waren Ende 2022 mitunter Marktveränderungen. Aber auch das veränderte Kaufverhalten der Konsumenten nach der Pandemie. Während sich im ersten Pandemiejahr der Umsatz in Bio-Läden noch steigerte, verlagerten sich die Präferenzen der Konsumenten in den Folgejahren wieder mehr in Richtung Tourismus oder Gastronomie. Zudem wanderten viele Kundinnen und Kunden aufgrund des durch Krieg und Inflation verursachten Preisdrucks zu den Grossverteilern ab. 

tiw