Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Anschläge in Frankreich
Brandanschläge und Schüsse auf mehrere Gefängnisse

Wachturm am Eingang des Gefängnisses Toulon-La Farlede in Südfrankreich, fotografiert am 20. April 2004, nach Vorfällen mit Schüssen und Fahrzeugbränden im April 2025.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Auf mehrere Gefängnisse in Frankreich sind in der Nacht Brandanschläge und Angriffe mit Schusswaffen verübt worden. Mindestens sechs Haftanstalten seien zum Ziel von Einschüchterungsversuchen geworden, die von in Brand gesetzten Autos bis hin zu Schüssen mit automatischen Waffen reichten, sagte Justizminister Gérald Darmanin. Die Antiterror-Staatsanwaltschaft habe die Ermittlungen übernommen, sagte der Minister beim Besuch des mit Kalaschnikow-Sturmgewehren beschossenen Gefängnisses von Toulon in Südfrankreich. Von Verletzten war nicht die Rede.

Der Minister vermutet hinter den Anschlägen eine koordinierte Reaktion der organisierten Drogenkriminalität, der Frankreich auf verschiedenen Fronten den Kampf angesagt hat. Es habe zuvor Drohungen gegen zwei Gefängnisstandorte gegeben, an denen Hochsicherheitsgefängnisse für verurteilte Drogenbosse eingerichtet werden sollen, sagte Darmanin. Vorsichtsmassnahmen dort hätten die Täter zu Angriffen auf andere Gefängnisse getrieben, «um uns einzuschüchtern.» Die Justiz aber lasse sich nicht einschüchtern.

Antiterror-Staatsanwaltschaft ermittelt

Betroffen von den Attacken waren auch Gefängnisse in Valence, Nanterre und Villepinte, wie der Justizminister sagte. Dort seien Autos des Gefängnispersonals in Brand gesetzt worden und es habe Bedrohungen an ihren vermuteten Wohnungen gegeben. Innenminister Bruno Retailleau sprach von «inakzeptablen Angriffen auf Bedienstete und Eigentum der Strafvollzugsbehörden».

Der Justizminister hatte kürzlich den Bau von Hochsicherheitsgefängnissen angekündigt, in dem alle verurteilten schweren Drogenkriminellen Frankreichs untergebracht werden sollen. Damit solle Schluss sein mit der Praxis, dass Schwerkriminelle auch hinter Gittern trotz Verbots über Mobiltelefone verfügten und ihre Machenschaften bis hin zu Auftragsmorden von der Zelle aus weiter koordinierten. Ausserdem ist in Frankreich ein Gesetz in der Mache, das ein härteres Durchgreifen gegen den Drogenhandel ermöglichen und zugleich verhindern soll, dass die organisierte Kriminalität staatliche Strukturen unterwandert.

DPA