GeldberaterMit Fonds kann der Sparbatzen der Kinder mehr Rendite erzielen
Wer möchte, dass das Kinderportfolio von Anfang an dem Kind gehört, kann ein Kinderportfolio des Schweizer Fintechs True Wealth nutzen.

Meine 14,5-jährige Tochter hat mich gefragt, wie sie am besten Geld in Aktien investieren könnte. Gibt es Tipps, bei welcher Bank meine Tochter einen Teil vom Sack-, Weihnachts- oder Kinderhüte-Geld langfristig in ETF CH/Welt/Dividendenperlen oder Aktien anlegen könnte? D. O.
Grundsätzlich können Sie als Vater bei den meisten Banken ein Depot für Ihre Tochter eröffnen und so ihren Sparbatzen in Aktien oder andere Wertschriften wie Anlagefonds investieren. Auch bieten verschiedene Institute Fondssparpläne an, mit denen man zum Beispiel monatlich einen Betrag in Fonds investieren kann. Das Problem ist allerdings, dass die meisten Fondssparpläne recht hohe Gebühren verrechnen – sei es in Form von Pauschalgebühren, Transaktions- und Depotgebühren oder Produktgebühren bei den wählbaren Fonds.
Kompliziert wird es, wenn Sie nicht auf Ihren Namen ein Depot eröffnen wollen, sondern ein Depot auf den Namen ihrer noch minderjährigen Tochter. Bei den meisten Instituten kann man nicht ein Konto- und Kinderdepot eröffnen, das nicht auf den Namen der Eltern oder eines Elternteils lautet, sondern auf den Namen des Kinds. Ein interessantes Modell bietet meines Erachtens das Schweizer Fintechunternehmen True Wealth mit dem erhältlichen Kinderportfolio auf der Basis von ETF-basierten Kinder- und Jugendkonten für Junge von 0 bis 17 Jahren mit einem eigenen Konto auf den Namen des Kinds. Das Kinderportfolio gehört von Anfang an dem Kind.
Ab Volljährigkeit können Junge ohnehin selbst Konten und Depots eröffnen und Anlagen tätigen. Einzelaktien kann Ihre Tochter hier nicht kaufen und deponieren, sondern ausschliesslich passiv verwaltete, an der Börse gehandelte Exchange Traded Funds (ETF), mit denen man auch mit kleinen Beträgen verschiedene Märkte wie Schweiz, Europa oder die ganze Welt abdecken kann. Da die Mindesteinlagesumme für ein Kinderportfolio bei True Wealth bei 1000 Franken liegt, kann mittels ETFs auch eine diversifizierte Anlagestrategie umgesetzt werden. Das Konto selbst kann schon mit einem kleineren Betrag eröffnet werden.
Indem das Konto auf den Namen des Kinds lautet, sind die Gelder geschütztes Kindesvermögen. Damit ist das Portfolio rechtlich geschützt, und Rückzüge sind grundsätzlich vor Erreichen der Volljährigkeit nicht vorgesehen – ausser man würde Konto und Depot liquidieren und ein anderes, auf den Namen des Kinds lautendes Konto für gebundenes Kindesvermögen bei einer anderen Bank eröffnen und das Geld darauf transferieren. Gebundes Kindesvermögen darf laut Gesetz von den Eltern nicht einfach für eigene Zwecke genutzt werden.
Jugendliche können bei der digital kreierten Anlagestrasse mitwirken, Eltern behalten aber die Kontrolle bis zur Volljährigkeit der Jungen. Damit kann Ihre Tochter ihren Sparbatzen nicht nur auf einem eigenen Konto deponieren, sondern in verschiedene Fonds anlegen.
Ausserdem können auch andere Mitglieder der Familie wie Grosseltern oder Paten auf das Kinderkonto einzahlen. Sobald Ihre Tochter volljährig ist, wird das Konto in ein Erwachsenenportfolio übergeführt, ohne dass die Fonds verkauft werden und das Geld neu investiert werden muss. Angelegt wird das Geld bei True Wealth digital anhand eines individuellen Risikoprofils und Anlagehorizonts. «Auch das Kind bekommt einen persönlichen Anlagemix», betont True Wealth.
«Das Kind darf Anlagevorschläge machen, das letzte Wort hat aber immer der gesetzliche Vertreter.» Mit jährlichen Pauschalgebühren von 0,5 Prozent pro Jahr für die digitale Vermögensverwaltung liegt True Wealth tiefer als die meisten anderen Anbieter. Dazu kommen allerdings durchschnittliche Produktkosten von 0,15 Prozent pro Jahr, womit man mit 0,65 Prozent Gebühren kalkulieren sollte. Das Fintech True Wealth wurde vor rund zehn Jahren von Digitec-Mitgründer Oliver Herren und Felix Niederer gegründet. Das Unternehmen verfügt über eine Bewilligung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) als unabhängiger Vermögensverwalter zur Verwaltung von Vorsorgevermögen und untersteht deren Aufsicht, ist aber keine Bank. Als Depotbanken kann man die Basel-Landschaftliche Kantonalbank (BLKB) mit Staatsgarantie des Kantons Baselland oder die Saxo Bank Schweiz nutzen.
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