Geldberater beantwortet FragenAls Anleger nicht nur gute Zinsen, sondern auch Risiken sehen
Für Banken sind die Barrier-Reverse-Produkte ein gutes Geschäft. An den Anlageinstrumenten verdienen sie gleich mehrfach.
Wie können Anbieter von Barrier Reverse Convertibles so hohe Coupons anbieten? Die wollen doch auch ein Geschäft machen? K. H.
Ja. Um die Banken müssen Sie sich nicht sorgen, denn diese verdienen bei Barrier-Reverse-Convertible-Produkten mehrfach. Die strukturierten Instrumente bestehen aus einer festverzinslichen und einer derivativen Komponente. Die festverzinsliche Komponente bringt der Bank nur eine geringe Marge. Attraktiver ist die derivative Komponente. Denn hier verkauft die Bank meist mehrere Verkaufs-, also Put-Optionen und bekommt dafür eine Prämie. Weiter erhält die Bank weitere Gebühren und die Dividenden jener Aktien, welche mit dem Instrument verbunden sind.
Als Anleger nimmt man bei einem Barrier-Reverse-Convertible-Produkt einen Dividendenverzicht in Kauf: Die Dividende der genutzten Aktien geht an die Bank und ist eine weitere Ertragsquelle, die insbesondere bei längerer Laufzeit attraktiv ist. Zudem riskiert man, dass man Kursgewinne verpasst.
Auch da kann die Bank profitieren. Der hohe Zins ist Anlegern garantiert. Wenn allerdings eine der mit dem Instrument gekoppelten Aktien unter die Barriere fällt, zahlt die Bank nicht mehr den Nominalwert zurück, sondern liefert je nach Produktausgestaltung die Aktie mit der schlechtesten Entwicklung aus. Bei mehreren Titeln hat man ein höheres Risiko, dass die Barriere verletzt wird. Zudem trägt man immer ein Emittentenrisiko.
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