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Pflanzen der Bibel
Am Anfang war die Feige

Ein biblischer Klassiker:  Die Feige ist in der Heiligen Schrift die erste namentlich erwähnte Pflanze.

Es gibt eine grosse Zahl biblischer Geschichten, in denen Pflanzen vorkommen. In der Geschichte des Volkes Israel und seines Gottes geht es immer auch um das Überleben, aber auch um das gute Leben. Ohne Pflanzen und Früchte ist beides nicht möglich. In einem neuen Buch stellen die beiden Experten Wolfgang Kawollek und Henning Falk diese vor – und zeigen auch auf, ob und wie man sie heute in unseren Breitengraden kultivieren kann.

Oliven

Der Olivenbaum ist die symbolträchtigste Pflanze im mediterranen Garten. Er steht für Frieden, Beständigkeit und Treue. Die berühmteste Geschichte zum Olivenbaum ist die von der Arche Noah aus dem Buch Genesis. Nachdem die Arche viele Tage unterwegs gewesen war, schickte Noah zum x-ten Mal eine Taube als Kundschafter aus. Sie kam mit einem Olivenzweig im Schnabel zurück. Dieser Olivenzweig ist Lebens- und Friedenszeichen zugleich.

Auch hierzulande werden Olivenbäume auf Terrassen, Balkonen oder in Gärten gepflanzt. Sie sind allerdings nur bedingt winterhart und müssen zudem vor Nässe geschützt werden. Am besten, so Kawollek und Falk, kommt der Olivenbaum in einen Kübel und unter einem Vlies durch die kalte Jahreszeit.

Feigen

Wie der Olivenbaum ist auch der Feigenbaum ein biblischer Klassiker. Schliesslich ist die Feige die erste namentlich erwähnte Pflanze der Bibel. Ihren berühmtesten Auftritt hat sie in der Geschichte von der Vertreibung aus dem Paradies. Nachdem Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis gegessen haben, erkennen sie ihre Nacktheit und bedecken sich mit Feigenblättern.

Wesentlich besser als Oliven sind Feigen für den Anbau in unseren Breitengraden geeignet. Dazu gibt es viele winterharte Sorten wie etwa die Bornholmfiggen oder Brown Turkey. Diese sind wie alle Feigen laubabwerfend, sodass die Überwinterung weniger problematisch ist als bei anderen exotischen Pflanzen. Und: Bei richtiger Pflege kann man Feigen aus dem eigenen Garten ernten.

Granatäpfel

Eine weitere populäre Bibelpflanze ist der Granatapfel. Feuerrote Blüten, markante Früchte mit rauer, harter Schale und farbenfrohem, aromatischem Innern – diese Kombination begeisterte die Autoren der biblischen Bücher. Vor allem im Hohen Lied der Liebe wird der Granatapfel als Sinnbild für Schönheit und Erotik verwendet.

Der Granatapfel ist nördlich der Alpen nicht winterhart und muss daher in einem Winterquartier vor Frost geschützt werden. Eine Ernte ist nur bei sehr günstigen Umständen und einer Kultur unter Glas möglich. Mit der Zwergsorte Nana kann man allerdings auch ohne Wintergarten zumindest die Granatapfelblüten geniessen.

Reben

Keine andere der Pflanzen der Bibel schliesslich wird so oft in Gleichnissen herangezogen wie die Traubenrebe. Jesus selbst vergleicht sich im Johannes-Evangelium mit dem Weinstock. Aber auch die Fruchtbarkeit des Weins spielt an vielen Stellen im Alten und im Neuen Testament immer wieder eine Rolle.

Reben eignen sich auch in Nichtweinbaugebieten als Kletterpflanzen. Selbst wenn die Trauben nur dort süss werden, wo sie reichlich Sonne bekommen, ist ein Weinstock auf jeden Fall eine attraktive Begrünung von Pergolen und Hauswänden.

Wolfgang Kawollek und Henning Falk: Die Pflanzen der Bibel, Ulmer, ca. 22 Franken.