AboBuch über die Goldenen ZwanzigerjahreAls Zürich freiwillig Masken trug
Vor hundert Jahren erlebte Zürich schon einmal einen Lockdown. Danach aber brach die Stadt in einen Festtaumel aus, der seinesgleichen suchte.

Der harte Kern landete am Schluss in der Sumpf-Bar. Zuvor vergnügten sich die Gäste in einem Palmenhain, auf der Piazza Laterna oder in anderen fantasievoll dekorierten Räumen des Zürcher Kunsthauses. Die Originalbilder an den Wänden trugen das Ihre dazu bei, dass dieser erste Kunsthaus-Maskenball am 5. und 6. Februar 1921 Schlagzeilen schrieb. Erst waren es positive, auch in der «alten Tante» NZZ. Dann negative, weil durch das fröhliche Treiben der rund 1400 Gäste das Gebäude und – ungleich schlimmer – die Gemälde an der Wand Schaden nahmen. Schlechte Lüftung, erhöhte Luftfeuchtigkeit, Rauchen war erlaubt!