Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Dorfgeflüster
Als Vögel an der Gemeindeversammlung intervenierten

Darüber spricht das Dorf.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Glühbirnchen, sanftes Grillenzirpen im Hintergrund, blutroter Sonnenuntergang: Die Gemeindeversammlung Hombrechtikon von letzter Woche könnte als die romantischste in die Annalen der Dorfgeschichte eingehen. Sicherlich war sie in ihrer Durchführung einzigartig, fand sie doch zum ersten Mal im Freien statt. So bleiben auch weniger die behandelten Traktanden und mehr die speziellen Bilder in Erinnerung. Beispielsweise die lange Warteschlange vor dem Eingang des Areals, die Assoziationen an grosse Musikfestivals weckte; die maskentragenden Stimmbürger auf Gartenstühlen sitzend; oder ein Kuriosum, das sich gegen Ende der Veranstaltung ereignete.

Gerade ging es um den Verkehr. Ein Stimmbürger wollte unter anderem vom Gemeinderat wissen, wie die Sicherheit der Schulkinder auf der Strasse gewährleistet werden könne. Doch während er seine Anfrage vorstellte, wurde er unterbrochen. Nicht vom Gemeinderat auf dem Podium, auch nicht aus den Reihen der Hombrechtiker. Die Intervention kam von oben. Es war kein Flugzeug. Es war auch nicht Superman. Es war ein knappes Dutzend Vögel.

In perfekter V-Formation, fast wie die Patrouille Suisse, flogen die Vögel – waren es Enten? Meine ornithologischen Kenntnisse sind bescheiden – über den Bahnhöfliplatz und verursachten ordentlich Lärm. Acht Sekunden dauerte das krächzende Konzert, dann verschwanden die Vögel Richtung See. Es wurde wieder still, die über 200 Stimmbürger konnten sich ob dieser skurrilen Szene jedoch ein Lachen nicht verkneifen.

Es schien, als hätten die Vögel ihren Unmut – oder ihre Zustimmung – zur Hombrechtiker Politik kundtun wollen. Die Versammlung im Freien war wohl ihre einzige Chance, sich endlich auch mal am politischen Geschehen der Gemeinde zu beteiligen. Und diese packten sie.