Kolumne «Heute vor» Als eine See-Gemeinde zum Sportmekka der Schweiz avancierte
Vor 40 Jahren spielte der FC Küsnacht im Heslibach gegen einen der ganz Grossen. Am linken Seeufer bewegten derweil rassige Frisuren die Leserschaft.

Heute spielt der FC Küsnacht in der 3. Liga. Eine Teilnahme am Schweizer Cup und die Möglichkeit, einen Grossen zu ärgern, scheint weit weg zu sein. Am 16. Oktober 1982 war allerdings genau dies der Fall.
Fussballfans werden bei diesen Namen nostalgisch: Roger Berbig, Heinz Herrmann oder Trainer Hennes Weisweiler. Über 2500 Zuschauer strömten in die Sportanlage Heslibach, um zu sehen, ob tatsächlich dieses Starensemble des amtierenden Schweizer Meisters GC auflaufen würde. Weisweiler, ehemaliger Übungsleiter von Gladbach und Barcelona, enttäuschte die Massen nicht. Gegen die Seebuben schickte er seine erste Garde ins Rennen.
Dies merkten die Zuschauer, unter denen auch Natitrainer Paul Wolfisberger war, nur während einer Halbzeit. Die Nationalspieler Sulser und In-Albon sowie Jara, zweifacher WM-Teilnehmer mit Österreich, sorgten für die Tore der Grasshoppers. 0:3 stand es zur Pause.
3:1 siegten die Stadtzürcher schliesslich, nachdem Sanchez für Küsnacht das Ehrentor erzielt hatte. Der FC Küsnacht konnte also in der zweiten Halbzeit die bessere Torbilanz als die Grasshoppers vorweisen. Die Stimmung im Heslibach war natürlich prächtig. Goalie Berbig fand vor lauter Autogrammanfragen nach dem Spiel kaum mehr den Weg in die Kabine.
Während die neueste Haarmode mittlerweile eher ein Thema auf Social Media oder zumindest in Modemagazinen ist, wurde damals mit voller Ernsthaftigkeit im Anzeiger des Bezirkes Horgen über die neuesten Schnitte berichtet. Die wichtigsten Inhalte kurz zusammengefasst: Bei den Damenfrisuren führe der Trend weg von «kleinen Köpfen zur volumenreichen Frisur». Bei den Herren seien auch helle Strähnen und Wellen wichtige Elemente von «rassigen» Frisuren.
Speziell erscheint aus heutiger Sicht die Bemerkung, dass lange Haare nicht mehr nur als feminin gelten. Damals ging es darum, dieses «Gestaltungselement» für Männerfrisuren neu gesellschaftsweit zu etablieren. Bei den Damenschnitten gab es neuerdings auch ein zusätzliches Schmankerl. In den gestuften Haarschnitten werde vom Friseur dem Trend entsprechend durch Farbeffekte Leben geschaffen.
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